• 05.04.2012
      22:30 Uhr
      Menschen hautnah: Eine Überdosis Leben Mein Bruder, seine Sucht und ich | WDR Fernsehen
       

      Wie ist es, wenn der eigene Bruder drogenabhängig ist? Wenn jeder Tag wie eine emotionale Achterbahnfahrt verläuft? Wenn die große Schwester glaubt, ihr Beistand müsste dem kleinen Bruder ein Ausweg sein? Und das Leben doch immer wieder im ungebremsten Teufelskreis aus Drogenexzessen, Entzugsqualen und Rückfällen verharrt? Die Dokumentarfilmerin Britta Wandaogo und ihr Bruder stammen aus normalen familiären Verhältnissen. "Heroin war in unserer Familie ein Fremdwort. Wir hatten nicht die geringste Ahnung", erinnert sich Britta Wandaogo: "Ich dachte damals, Heroin wäre ein Relikt aus früheren Jahren und gänzlich ausgestorben."

      Donnerstag, 05.04.12
      22:30 - 23:15 Uhr (45 Min.)
      45 Min.

      Wie ist es, wenn der eigene Bruder drogenabhängig ist? Wenn jeder Tag wie eine emotionale Achterbahnfahrt verläuft? Wenn die große Schwester glaubt, ihr Beistand müsste dem kleinen Bruder ein Ausweg sein? Und das Leben doch immer wieder im ungebremsten Teufelskreis aus Drogenexzessen, Entzugsqualen und Rückfällen verharrt? Die Dokumentarfilmerin Britta Wandaogo und ihr Bruder stammen aus normalen familiären Verhältnissen. "Heroin war in unserer Familie ein Fremdwort. Wir hatten nicht die geringste Ahnung", erinnert sich Britta Wandaogo: "Ich dachte damals, Heroin wäre ein Relikt aus früheren Jahren und gänzlich ausgestorben."

       

      Als sie 1993 ihre erste Videokamera in den Händen hält, beschließt sie, das Leben mit ihrem Bruder zu filmen. "Alles mit der Kamera festzuhalten, war für mich Schutz und Erinnerung zugleich", sagt sie heute.

      Aus den filmischen Erinnerungsstücken entstand ein schonungslos intimes und zärtliches Protokoll einer Geschwisterliebe, das Zeugnis einer fortwährenden Irrfahrt ohne Halt - jeder Tag gleicht einer Odyssee. Die Sucht ist allgegenwärtig. Dirk trotzt ihr mit seiner Vitalität, seinem Überlebenswillen und seiner "Suche nach Freiheit". Jeder Tag ist ein Wechselbad zwischen Hoffnung und Resignation.

      "Mit Dirk verbanden mich eine Nähe und ein Humor, die so vielleicht nur zwischen Bruder und Schwester existieren können. Seine Heroinsucht war die 'leidige' Begleiterscheinung, mit der wir beide leben mussten, immer getragen von dem Gedanken, dass er irgendwie da rauskommt."

      Dirk, der unbeirrbar durchs Leben schreitet, wird eines Tages Onkel. Seine kleine Nichte bringt für einige Augenblicke Licht in sein Leben. Brittas Tochter Kaddi ist neun Jahre alt, als Dirk stirbt. "Believe in miracles" steht auf seinem Grab. Dirk hatte zwei Wochen tot in seiner Wohnung gelegen. An Wunder hat er immer geglaubt. Er wurde 36 Jahre alt.

      Ein Film von Britta Wandaogo.

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      Donnerstag, 05.04.12
      22:30 - 23:15 Uhr (45 Min.)
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