• 07.03.2018
      23:10 Uhr
      Das kurze Leben der Rennpferde Film von Antonia Coenen und Wilm Huygen aus der Reihe "Die Story" | WDR Fernsehen
       

      Galopprennen in Deutschland: Schnelle Pferde, große Hüte, Champagner, Geld und beste Unterhaltung. Große Events mit Tradition und Prestige, die Jahr für Jahr rund eine Million Zuschauer anziehen. Nur Fußball ist fürs Publikum noch attraktiver. Für die Rennpferde, die tierischen Athleten im Galopp-Zirkus allerdings, geht es weniger um Spaß als um höchsten Stress, und nicht selten ums Leben. Das edle Vollblut ist Sportgerät, Prestigeobjekt und Spekulationsobjekt zugleich.

      Mittwoch, 07.03.18
      23:10 - 23:55 Uhr (45 Min.)
      45 Min.

      Galopprennen in Deutschland: Schnelle Pferde, große Hüte, Champagner, Geld und beste Unterhaltung. Große Events mit Tradition und Prestige, die Jahr für Jahr rund eine Million Zuschauer anziehen. Nur Fußball ist fürs Publikum noch attraktiver. Für die Rennpferde, die tierischen Athleten im Galopp-Zirkus allerdings, geht es weniger um Spaß als um höchsten Stress, und nicht selten ums Leben. Das edle Vollblut ist Sportgerät, Prestigeobjekt und Spekulationsobjekt zugleich.

       

      Galopprennen in Deutschland: Schnelle Pferde, große Hüte, Champagner, Geld und beste Unterhaltung. Große Events mit Tradition und Prestige, die Jahr für Jahr rund eine Million Zuschauer anziehen. Nur Fußball ist fürs Publikum noch attraktiver.

      Für die Rennpferde, die tierischen Athleten im Galopp-Zirkus allerdings, geht es weniger um Spaß als um höchsten Stress, und nicht selten ums Leben. Jedes Jahr sterben Tiere nach Stürzen direkt auf der Rennbahn. Viele Galopper verletzen sich tödlich beim Training oder werden wegen Leistungsschwäche und Verletzungen aussortiert und frühzeitig billig an Hobbyreiter verkauft. Das edle Vollblut ist Sportgerät, Prestigeobjekt und Spekulationsobjekt zugleich.

      So auch bei dem heute neunjährigen Aspantau, ein Wallach bester Abstammung. Der junge, einst hoch gehandelte Galopper, war nach dem Ausscheiden aus dem Sport mit nur vier Jahren ein körperliches und seelisches Wrack. Viel zu früh antrainiert, lief er in England das erste Rennen schon mit zwei Jahren. Ohne Erfolg. Ein rapider Wertverlust war die Folge, er wurde billig nach Deutschland verkauft und hier bei kleinen Rennen förmlich zugrunde geritten. Seine Biographie ist exemplarisch für einen Großteil der etwa 2.400 Rennpferde, die in den Boxen der deutschen Rennställe stehen.

      Gegner des Galoppsports, wie der ehemalige Rennbahntierarzt Dr. Maximilian Pick, äußern heftige Kritik am System. Viele Dinge, die dem Rennbahnbesucher ganz normal erscheinen, erscheinen aus seinem Blickwinkel als höchst fragwürdig: Vom Rennbahn-Einsatz zweijähriger Jungpferde, die praktisch noch "Kinder" sind, über den Peitschengebrauch, bis hin zum Aussortieren der Pferde, die keine Leistung mehr bringen.

      Antonia Coenen und Wilm Huygen haben eine Saison lang in der deutschen Galopp-Szene recherchiert und Rennveranstaltungen, Trainingsställe und Auktionen im ganzen Land besucht. Sie haben die kurze Karriere der Rennpferde in Deutschland beobachtet. Es heißt, der Galoppersport käme von allen Pferdesportarten der Natur des Pferdes am nächsten. Die beiden Autoren haben anderes erlebt. Das edle Vollblut ist Sportgerät, Prestigeobjekt und Spekulationsobjekt zugleich.

      Wird geladen...
      Mittwoch, 07.03.18
      23:10 - 23:55 Uhr (45 Min.)
      45 Min.

programm.ARD.de © rbb | ARD Play-Out-Center || 29.03.2024