• 10.01.2021
      18:00 Uhr
      Mythos Gotthard - Pass der Pioniere Pass der Pioniere | phoenix
       

      Der Gotthard zählt heute zu den wichtigsten Alpenübergängen Europas. Die Dokumentation erzählt die spannende Geschichte seiner Erschließung - vom kleinen Pfad durch das Hochgebirge bis hin zum längsten Eisenbahntunnel der Welt. Mit immer neuen Technologien versucht der Mensch, die Passage sicherer und schneller zu machen. Dieser Kampf kostete viele Menschenleben. Anderen Menschen gab er Arbeit und die Hoffnung auf ein besseres Leben.

      Sonntag, 10.01.21
      18:00 - 19:30 Uhr (90 Min.)
      90 Min.
      Stereo

      Der Gotthard zählt heute zu den wichtigsten Alpenübergängen Europas. Die Dokumentation erzählt die spannende Geschichte seiner Erschließung - vom kleinen Pfad durch das Hochgebirge bis hin zum längsten Eisenbahntunnel der Welt. Mit immer neuen Technologien versucht der Mensch, die Passage sicherer und schneller zu machen. Dieser Kampf kostete viele Menschenleben. Anderen Menschen gab er Arbeit und die Hoffnung auf ein besseres Leben.

       

      Der Gotthard zählt heute zu den wichtigsten Alpenübergängen Europas. Die Dokumentation erzählt die spannende Geschichte seiner Erschließung - vom kleinen Pfad durch das Hochgebirge bis zum längsten Eisenbahntunnel der Welt. Mit immer neuen Technologien versucht der Mensch, die Passage sicherer und schneller zu machen.
      Einst überquerten Händler und Pilger den Pass zu Fuß. Rund dreißig Stunden brauchten sie für die Reise von Flüelen im Norden bis Bellinzona im Süden. Anfang des 19. Jahrhunderts wird der Gotthard mit dem Bau einer Straße auch für Kutschen befahrbar. Pferdegespanne der Gotthardpost verbinden erstmals die Menschen im Norden und im Süden mit täglichem Postverkehr. Heute dürfen Kutschen den Pass nur noch im Sommer überqueren. Mitte des 19. Jahrhunderts beschloss die Schweiz den Bau einer Eisenbahnstrecke am Gotthard. Ein 15 Kilometer langer Tunnel - damals der längste der Welt - sollte in den Berg gesprengt werden. Den Zuschlag erhielt der Schweizer Bauunternehmer Louis Favre, der einen riskanten Vertrag unterzeichnete: In nur acht Jahren musste er den Tunnel fertigstellen. Er hinterlegte eine Kaution von acht Millionen Franken, die verfallen sollte, falls er die Bauzeit überschreiten würde. Steinschläge und Wassereinbrüche gefährdeten den ehrgeizigen Plan sehr bald. Als schließlich der Durchstich erfolgte, war Favre kurz vorher gestorben.

      Auch heute kommt es immer wieder zu Steinschlägen am Berg, allerdings immer früher im Jahr. Durch die Klimaerwärmung taut das Eis im Fels und bringt die Steine ins Rutschen. Der Film trifft auf Expertinnen und Experten, die mit unterschiedlichsten Methoden versuchen, die Auswirkungen der steigenden Temperaturen zu mildern und ihre langfristigen Folgen besser vorherzusagen:
      So soll oberhalb von Andermatt der Gurschengletscher durch eine 10.000 Quadratmeter große Vliesabdeckung vor dem Abschmelzen gerettet werden. Eine Permafrostforscherin untersucht am Gotthard die Auswirkungen der Erderwärmung auf die Stabilität der Berge. Mit diesen Messungen will sie vor allem große Bergstürze, die ganze Dörfer verwüsten können, besser vorhersagen können. Im Permafrost vermuten Forscherinnen und Forscher unbekannte Mikroorganismen, die möglicherweise seit Tausenden von Jahren dort eingeschlossen sind. Mit dem Wasser der hier entspringenden Flüsse Reuss und Ticino sowie den beiden Strömen Rhein und Rhone könnten sie in weit entfernte Ökosysteme vordringen. Im Film entnimmt ein Mikrobiologe erstmals Proben aus dem Permafrost am Gotthard. Im Labor will er untersuchen, ob diese Mikroorganismen möglicherweise Krankheiten auslösen oder aber Fortschritt in die Biotechnologie bringen könnten.

      Über zehn Monate dauerten die Dreharbeiten für diese Dokumentation. Regisseurin Verena Schönauer begibt sich mit ihrem Filmteam auf Spurensuche nach den unbekannten Seiten des Gotthards. Die Bilder des preisgekrönten Kameramanns Thomas Riedelsheimer zeigen einfühlsam die außergewöhnliche Schönheit der alpinen Gebirgslandschaft. Spektakuläre Drohnenaufnahmen ermöglichen den Zuschauerinnen und Zuschauern eine bisher unbekannte Perspektive. Nicht zuletzt ist es zudem die Musik des vielfach ausgezeichneten Komponisten Fabian Römer, die diese filmische Reise über den Gotthard zu einem unvergesslichen Abenteuer werden lässt.

      Film von Verena Schönauer

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