• 30.12.2019
      06:15 Uhr
      Frankreich - Wild und schön Die Alpen, Gipfel der Extreme | phoenix
       

      Seit Millionen Jahren reckt sich das Hochgebirge der französischen Alpen gen Himmel. Die dort heimischen Lebewesen finden extreme Bedingungen vor: heftige Winde, schwindelerregende Steilhänge, klirrende Kälte und zerstörerische Lawinen. Welche Flora und Fauna ist einem solch ungastlichen Lebensraum angepasst? Welche Überlebensstrategien haben die Pflanzen und Tiere je nach Jahreszeit entwickelt?

      Montag, 30.12.19
      06:15 - 07:00 Uhr (45 Min.)
      45 Min.
      Stereo

      Seit Millionen Jahren reckt sich das Hochgebirge der französischen Alpen gen Himmel. Die dort heimischen Lebewesen finden extreme Bedingungen vor: heftige Winde, schwindelerregende Steilhänge, klirrende Kälte und zerstörerische Lawinen. Welche Flora und Fauna ist einem solch ungastlichen Lebensraum angepasst? Welche Überlebensstrategien haben die Pflanzen und Tiere je nach Jahreszeit entwickelt?

       

      Die Alpen sind wie ein Haus mit mehreren Stockwerken aufgebaut, in denen jeweils andere Bewohner leben. Am Fuße des Gebirges liegen saftige, grüne Täler, weiter oben der Bergwald, darüber die Bergweiden oder Almen, und wiederum darüber die felsigen Gipfel mit dem ewigen Schnee. Die Murmeltiere leben auf den Bergweiden, das heißt auf zwei- bis dreitausend Meter Höhe. Sie sind ständig auf der Hut vor ihrem größten Fressfeind, dem Königsadler. Wenn der Winter naht, bereiten die Murmeltiere, die der Raubvogel nicht schlagen konnte, ein Quartier für ihren sechsmonatigen Winterschlaf vor.

      Im Herbst ist Brunftzeit für die Gämsen. Diese ausgezeichnete Kletterer haben flexible Hufe, dank derer ihnen die erstaunlichsten Kletterpartien gelingen. Der Steinbock lebt noch weiter oben, wo die Hänge immer steiler abfallen. Im Bergwald, auf rund 2.000 Meter Höhe, verlässt der Fuchs seinen Bau, aber Beute findet er jetzt nur selten. Der Schneehase ist fast unsichtbar, seine Tarntracht schützt ihn vor Jägern. Der Lämmergeier ist mit einer Spannweite von fast drei Metern der größte Raubvogel Europas. Die Vögel fühlen sich wohl im Bergwald: Alpenbraunelle, Erlenzeisig und Schwarze Amsel ernähren sich von den hier wachsenden Vogelbeeren.

      Im Frühjahr erwacht alles zu neuem Leben: Die Murmeltiere verlassen ihren Schlafkessel, Birk- und Auerhahn ziehen ihre Show ab. Diese Vögel leben am Waldesrand, und in der Balzzeit überbieten sie sich mit prächtigen Federn und dem typischen Balzgesang: Die Hähne gluckern, trillern, wetzen und schleifen ohne Unterlass. Den Frühling symbolisiert auch eine Blume mit unerwarteten Eigenschaften: die Alpen-Soldanelle. Mit ihrer dunklen Farbe speichert sie Sonnenwärme, mit der sie den Schnee um sich herum zum Schmelzen bringt. Im Sommer wimmeln die Bergweiden vor Leben. Es ist die Zeit des Almauftriebs. Die Viehherden haben die Täler verlassen, um auf den Almen zu äsen.

      Trotz der harten Lebensbedingungen der Alpengipfel hat sich das Leben auch hier ausgebreitet. Von der Alpen-Soldanelle bis zum Steinbock hat jede hier heimische Art erstaunliche Widerstandskräfte und Überlebensstrategien entwickelt. Mit der Gletscherschmelze ist jedoch der ewige Schnee bedroht, und die Anpassungskünstler des Hochgebirges müssen sich neuen Herausforderungen stellen.

      Film von Frédéric Febvre und Augustin Viatte

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      Montag, 30.12.19
      06:15 - 07:00 Uhr (45 Min.)
      45 Min.
      Stereo

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