Georg und Barbara, Nachbarskinder in einem Dorf, sind ein Liebespaar. Er ist 16, sie zwölf. Als Georg 18 wird, zeigt ihn Barbaras Vater an - wegen Verführung Minderjähriger. Endlich hat der Bauer einen Grund, dem verhassten Nachbarn eins auszuwischen. Und gegen alle Vernunft werden die Liebenden vor Gericht gezerrt.
Georg und Barbara, Nachbarskinder in einem Dorf, sind ein Liebespaar. Er ist 16, sie zwölf. Als Georg 18 wird, zeigt ihn Barbaras Vater an - wegen Verführung Minderjähriger. Endlich hat der Bauer einen Grund, dem verhassten Nachbarn eins auszuwischen. Und gegen alle Vernunft werden die Liebenden vor Gericht gezerrt.
Stab und Besetzung
Barbara Behrend | Julia Brendler |
Georg Kalisch | Hans-Peter Dahm |
Frau Laube | Gudrun Ritter |
Frau Behrend | Heide Kipp |
Herr Behrend | Peter Sodann |
Frau Kalisch | Karin Gregorek |
Herr Kalisch | Rolf Dietrich |
Der Schuldirektor | Dietrich Körner |
Der Staatsanwalt | Gert Gütschow |
Die Richterin | Bärbel Röhl |
Älterer Mann aus Dorf | Joachim Konrad |
Jüngerer Mann aus Dorf | Joachim Nimtz |
Der Kriminalpolizist | Karl Kranzkowski |
Barbaras Begleiterin beim Gynäkologen | Anne Wollner |
Regie | Helmut Dziuba |
Musik | Christian Steyer |
Kamera | Helmut Bergmann |
Buch | Helmut Dziuba |
Der 18-jährige Georg Kalisch (Hans-Peter Dahm) steht vor Gericht. Die Anklage: sexueller Missbrauch der 13-jährigen Barbara Behrend (Julia Brendler). Georg und Barbara sind in einer ländlichen Gegend als Nachbarskinder zweier miteinander verfeindeter Elternhäuser aufgewachsen. Schon sehr früh wird Barbara klar, sie liebt Georg mit aller Leidenschaft. Und trotz der Feindschaft der Eltern und wider besseres Wissen um die rechtlichen Bestimmungen erwidert Georg diese Liebe.
Als die heimliche Beziehung entdeckt wird, erstatten Barbaras Eltern (Peter Sodann und Heide Kipp) Strafanzeige. Führende Vertreter des Dorfes, in dem die Behrends und Kalischs als gleichermaßen anerkannte Mitbürger leben, bemühen sich um eine Aussöhnung der Familien. Sie misslingt. Das Gerichtsverfahren wird stattfinden.
Alle im Dorf müssen nun Haltung beziehen: die Mitschüler, die Klassenlehrerin Frau Laube (Gudrun Ritter), der Barbara ganz vertraut, der Direktor (Dietrich Körner) der Schule, die Eltern, alle. Aber in erster Linie Barbara und Georg selbst. Wird ihre Liebe den unerhörten Belastungen standhalten? Ganz besonders kommt es auf Barbara an. Wird sie sich öffentlich zu Georg bekennen? Oder wird sie, in dem Glauben, ihm sei damit zu helfen, die Liebe verleugnen?
Diese sehr sensibel erzählte Liebesgeschichte mit starkem gesellschaftlichen Bezug entstand kurz vor der Wende 1989. Obwohl Helmut Dziuba das Drehbuch nach einer Erzählung von Helmut H. Schulz schon 1986 geschrieben hatte, wurde der Drehbeginn immer wieder verzögert.
Dziuba, Jahrgang 1933, hat sich in seinen Filmen (u.a. "Jan auf der Zille", "Sabine Kleist, sieben Jahre") immer wieder mit Konflikten und Problemen junger Leute in der DDR befasst. Das trug ihm manche Schwierigkeiten mit der Zensur ein. So wurde sein 1984 entstandener Film "Erscheinen Pflicht" ins Abseits gedrängt und kaum aufgeführt, weil er versuchte, die Wirklichkeit ungeschminkt darzustellen.
programm.ARD.de © rbb | ARD Play-Out-Center || 28.03.2024