• 29.05.2022
      17:45 Uhr
      Ungenügend! Wie der Lehrermangel unsere Grundschüler abhängt | hr-fernsehen
       

      Der Lehrermangel wird in den nächsten Jahren dramatisch ansteigen. 2025 fehlen mindestens 26.000 Grundschullehrer*innen. Ausgerechnet die Jüngsten leiden massiv unter dem Personalmangel, wenn es um die ersten Schritte in die Welt des Wissens geht. Krisenmanagement statt Bildungsoffensive. Ans Lehrerpult werden nun immer mehr Pensionäre, Studierende oder vermehrt Akademiker ohne jegliche pädagogische Ausbildung geschickt, sogenannte Quer- und Seiteneinsteiger.
      Die hr-Journalistin Petra Boberg startet einen Selbstversuch und unterrichtet mehrere Wochen an einer Grundschule in Wiesbaden.

      Sonntag, 29.05.22
      17:45 - 18:30 Uhr (45 Min.)
      45 Min.

      Der Lehrermangel wird in den nächsten Jahren dramatisch ansteigen. 2025 fehlen mindestens 26.000 Grundschullehrer*innen. Ausgerechnet die Jüngsten leiden massiv unter dem Personalmangel, wenn es um die ersten Schritte in die Welt des Wissens geht. Krisenmanagement statt Bildungsoffensive. Ans Lehrerpult werden nun immer mehr Pensionäre, Studierende oder vermehrt Akademiker ohne jegliche pädagogische Ausbildung geschickt, sogenannte Quer- und Seiteneinsteiger.
      Die hr-Journalistin Petra Boberg startet einen Selbstversuch und unterrichtet mehrere Wochen an einer Grundschule in Wiesbaden.

       

      Der Lehrermangel wird in den nächsten Jahren dramatisch ansteigen. 2025 fehlen mindestens 26.000 Grundschullehrer*innen. Ausgerechnet die Jüngsten leiden massiv unter dem Personalmangel, wenn es um die ersten Schritte in die Welt des Wissens geht. Krisenmanagement statt Bildungsoffensive. Ans Lehrerpult werden nun immer mehr Pensionäre, Studierende oder vermehrt Akademiker ohne jegliche pädagogische Ausbildung geschickt, sogenannte Quer- und Seiteneinsteiger.

      Der Lehrerverband schätzt, dass schon jetzt etwa 40.000 Stellen mit ihnen besetzt sind. Lesen, Schreiben, Rechnen - erklärt von Leuten, die von Didaktik wenig oder keine Ahnung haben. Was bedeutet das für die Kinder, die Schulen und die Bildung in Deutschland? Hat die Politik versagt? Selbstversuch.

      Die hr-Journalistin Petra Boberg startet einen Selbstversuch und unterrichtet mehrere Wochen an einer Grundschule in Wiesbaden: eine 1. Klasse und eine 4. Klasse, in Deutsch, Sachkunde und Musik. Sie selbst hat zwar Germanistik studiert, aber keine Ahnung, wie man Kindern Lesen und Schreiben beibringt.

      Eine Vorbereitung auf den neuen Job gibt es bisher in Hessen nicht. Wie geht das Kollegium mit der ungelernten Lehrerin um? Wie besteht sie den Alltag an einer Schule mit Kindern aus schwierigen sozialen Verhältnissen? Wie reagieren die Kinder? Brigitte Kleine erlebt den täglichen Klassenkampf der ungelernten Lehrerin zwischen fliegenden Papierkügelchen, kippelnden Stühlen und verzweifeltem Kampf gegen den Lärmpegel.

      Von wegen Bildungsgerechtigkeit. Voll ausgebildete Grundschullehrer können sich ihren Arbeitsort aussuchen. Das ist in den seltensten Fällen eine sogenannte Brennpunktschule. Genau dort, wo die besten Lehrer gebraucht würden, unterrichten die meisten Quer- und Seiteneinsteiger. Bildungsforscher sprechen von einer gefährlichen Entprofessionalisierung.

      Was bedeutet das für die Bildungsgerechtigkeit? Grundschullehrer? „Kann doch jeder!“ Doch ungelerntes Personal spart auch Geld: besonders die Seiteneinsteiger haben meist befristete Arbeitsverträge. Aber auch voll ausgebildete Grundschullehrer verdienen in manchen Bundesländern immer noch weniger als Gymnasiallehrer, und das, obwohl sie pädagogisch vor den größten Herausforderungen stehen: Inklusion, Integration, wachsende soziale Aufgaben.

      Vor dem Hintergrund dieser Diskussionen stellt der Film die Frage: Was ist uns in Deutschland überhaupt ein Grundschulkind wert?

      Film von Brigitte Kleine

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