• 15.03.2012
      05:20 Uhr
      Horizonte Wie viel Kritik an Israel darf sein? - Von Menschenrechten, Antisemitismus und dem christlich-jüdischen Dialog | hr-fernsehen
       

      Das Verhältnis der Deutschen zu Israel ist ein verkrampftes: Die einen wittern gleich Antisemitismus, wenn Kritisches gegen Israel geäußert wird, während die anderen allzu gern die Kritik nutzen, um den eigenen Vorurteilen nachzugeben.

      Donnerstag, 15.03.12
      05:20 - 05:50 Uhr (30 Min.)
      30 Min.
      Stereo

      Das Verhältnis der Deutschen zu Israel ist ein verkrampftes: Die einen wittern gleich Antisemitismus, wenn Kritisches gegen Israel geäußert wird, während die anderen allzu gern die Kritik nutzen, um den eigenen Vorurteilen nachzugeben.

       

      Frei nach dem Motto: "Das wird man doch wohl noch sagen dürfen". Die diesjährige "Woche der Brüderlichkeit" scheint von diesem Grundmuster überschattet zu sein, und aktuelle Konflikte werfen ein Schlaglicht auf das schwierige Verhältnis und den jüdisch-christlichen Dialog. Symptomatisch ist der aktuelle Fall des palästinensischen Pfarrers Mitri Raheb. Für sein Engagement wurde er mit dem Deutschen Medienpreis ausgezeichnet. Raheb, lutherischer Pfarrer in Bethlehem, setzt sich für die Palästinenser vor Ort ein, kritisiert die Besatzungspolitik Israels mit sehr scharfen Worten und hatte auch schon zum Boykott israelischer Waren aufgerufen. Die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit wirft dem christlichen Theologen vor, judenfeindliche Stereotypen zu verbreiten und antisemitisch zu argumentieren. Ist dies eine überzogene oder eine notwendige Reaktion? Gibt es eine besondere moralische Verantwortung von Christen in Deutschland?

      Tatsächlich ist Antisemitismus in Deutschland ein ernst zu nehmendes Problem, nach jüngsten Studien auch in der Mitte der Gesellschaft verankert. Demnach sind etwa zwanzig Prozent der Deutschen latent antisemitisch eingestellt. Dieser Antisemitismus kommt nicht selten im Gewand der Israelkritik daher. Wie weit darf die Kritik am Staat Israel gehen? Was ist - aufgrund der Konfliktlage - angebracht, was antisemitisch? "Horizonte" hat den Publizisten Alfred Grosser und den evangelischen Präsidenten des Koordinierungsrates der Jüdisch-Christlichen Gesellschaften, Ricklef Münnich, zu einem Streitgespräch eingeladen.

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      Donnerstag, 15.03.12
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