Zwei Einakter von Ludwig Thoma in einer Aufführung des Residenztheaters München
Zwei Einakter von Ludwig Thoma in einer Aufführung des Residenztheaters München
Stab und Besetzung
Josef Filser | Beppo Brem |
Marie Filser | Annemarie Wernicke |
Kaufmann Stüve | Hans-Jürgen Diedrich |
Sylvester Gsottmaier | Gustl Bayrhammer |
Alfred von Kleewitz | Harald Schreiber |
Lotte von Kleewitz | Gaby van Laak |
Ein Zugführer | Hans Winninger |
von Scheibler | Hans Baur |
Otto Haselwanter | Hans Baur |
Marie, seine Frau | Annemarie Wernicke |
Benno Summerer | Gustl Bayrhammer |
Sophie Summerer | Viktoria Naelin |
Babett | Gaby van Laak |
Regie | Kurt Wilhelm |
Redaktion | Johannes Pechtold |
Ein Eilzug der Königlich Bayerischen Eisenbahn rattert in Richtung München. In einem Abteil der Ersten Klasse sitzen: Kaufmann Stüve aus Neuruppin, Assessor Alfred von Kleewitz, Lotte von Kleewitz, der königlich bayerische Ministerialrat von Scheibler, der Ökonom Sylvester Gsottmaier sowie der Ökonom und Landtagsabgeordnete Josef Filser. Alles, was auf dieser Fahrt passiert, resultiert aus der nicht sehr homogenen Zusammensetzung der Abteilinsassen. Außer diesen spielen eine große Rolle: ein Ochse, der technische Fortschritt des Jahrhunderts, das böse Maul der Marie Filserin und die Tatsache, dass sich Kleewitzens auf der Hochzeitsreise befinden.
Der Dichter Haselwanter, finanziell gestärkt durch einen monatlichen Zuschuss der wohlhabenden Schwiegereltern, kann sich getrost seiner Kunst widmen. Nun aber ist das Unglück geschehen: Sein neuestes Theaterstück ist bei Publikum und Kritik durchgefallen, denn der Geschmack hat sich gewandelt und die melodramatische Wildschützenromantik zieht nicht mehr. Im Hause des Dichters stehen sich zwei erbitterte Fronten gegenüber. Benno Summerer macht dem bezuschussten Schwiegersohn eine einfache Rechnung auf: Das Stück ist nicht modern, die Leute mögen es nicht, also wird von nun an modern gedichtet, denn man muss sich nach seinen Kunden richten. Metzger Summerer kann schließlich auch keine Würste machen, die kein Mensch mag. Unnötig zu sagen, was in einem Künstler vor sich geht, dessen Werke man mit Würsten vergleicht.
programm.ARD.de © rbb | ARD Play-Out-Center || 28.03.2024