Die Dokumentation berichtet am Beispiel einer Familie vom Umgang mit der bisher nicht heilbaren und tödlich verlaufenden Huntington-Krankheit. In dieser Familie sind mehrere Personen von der neurologischen Erbkrankheit betroffen.
Die Dokumentation berichtet am Beispiel einer Familie vom Umgang mit der bisher nicht heilbaren und tödlich verlaufenden Huntington-Krankheit. In dieser Familie sind mehrere Personen von der neurologischen Erbkrankheit betroffen.
Stab und Besetzung
Regie | Anne Georget |
Unkontrollierbare Bewegungsstörungen sowie psychische Wesensveränderungen sind die typischen Symptome der Huntington-Krankheit. Diese neurologische Erbkrankheit, bei der in bestimmten Hirnbereichen Nervenzellen untergehen, schreitet von ihrem Verlauf her langsam fort und ist bis heute nicht heilbar.
Als Denise mit Roger den Bund fürs Leben schloss, dachte sie nicht daran, dass die Krankheit, der ihre Mutter und ihre drei Schwestern zum Opfer gefallen waren, auch sie ereilen würde. Als sich bei ihr die ersten Symptome der Huntington-Krankheit zeigten, war sie 40 Jahre alt und hatte drei Kinder, von denen jedes, wie inzwischen festgestellt wurde, die der Krankheit zugrundeliegende genetische Anomalie mit 50-prozentiger Wahrscheinlichkeit geerbt hatte.
Die älteste Tochter Myriam hatte bereits zwei Kinder, als 1993 ein Test eingeführt wurde, mit dem Risikopersonen prüfen lassen können, ob sie Krankheitsträger sind. Myriam wollte es damals nicht wissen. Aber heute sind ihre Kinder herangewachsen. Daher hat sie beschlossen, das für den Test erforderliche Verfahren einzuleiten. Sie war damit einverstanden, sich in diesem für sie und ihre Familie entscheidenden Moment der Kamera zu stellen und die Zuschauer an ihren Überlegungen teilhaben zu lassen.
Der jüngste Spross, Cedric, hat sich vor einigen Jahren testen lassen. Seitdem weiß er, dass ihn dasselbe Schicksal erwartet wie seine Mutter. In der Zwischenzeit bemüht er sich, jeden Tag auszukosten. Auch Denise und Roger kämpfen entschlossen und solidarisch gegen das verfluchte Gen. Sie gehen viel aus, verreisen und wandern - kurzum: Sie führen ein intensives Leben.
Die Wissenschaftler können Risikofamilien oder bereits Erkrankten zwar keine Wunderlösungen anbieten, aber die Zeiten der therapeutischen Resignation sind vorbei. Doktor Anne-Catherine Bachoud-Levi koordiniert ein Programm für neuronale Transplantationen und legt die tägliche Behandlung fest. Professor Stéphane Viville leitet ein Zentrum für Präimplantationsdiagnostik (PID), das es Risikopaaren ermöglicht, gesunde Kinder zu bekommen. Doktor Alexandra Dürr führte die ersten genetischen Früherkennungstests für Morbus Huntington durch. Seit über zehn Jahren betreut sie Risikopersonen bei der Aufdeckung ihres genetischen Status und danach. Und Professor Marc Peschanski, der Initiator des Pilotversuchs zur Transplantation fötaler Nervenzellen ins Gehirn von Kranken, will Stammzellen zur Herstellung einer ausreichenden Menge von striatalen Nervenzellen verwenden. Das Striatum ist der von Morbus Huntington am schwersten betroffene Teil des Gehirns. Mit dieser Methode soll die Therapie einer größeren Zahl von Erkrankten angeboten werden.
programm.ARD.de © rbb | ARD Play-Out-Center || 09.06.2023