• 29.10.2019
      21:15 Uhr
      Väter der Türken Dokumentarfilm Frankreich 2018 - Thema: Die Türkei - Regionalmacht am Scheideweg? | arte
       

      Auf den ersten Blick scheint die „Väter der Türken“ alles zu trennen: auf der einen Seite der weltliche Republikgründer Mustafa Kemal Atatürk, auf der anderen der reaktionäre Neubegründer und religiöse Aktivist Recep Tayyip Erdogan. Doch beiden Männern ist der Traum von der Macht und das Streben nach Alleinherrschaft gemein. Während sich Atatürk dazu einst auf das Militär stützte, setzt Erdogan heute auf den Islam. Der Dokumentarfilm veranschaulicht, wie eine Nation zur eigenen Behauptung immer wieder zu Repression und Vernichtung greift, und betrachtet dazu die Schicksale der beiden wichtigsten Protagonisten dieses Prozesses.

      Dienstag, 29.10.19
      21:15 - 22:45 Uhr (90 Min.)
      90 Min.

      Auf den ersten Blick scheint die „Väter der Türken“ alles zu trennen: auf der einen Seite der weltliche Republikgründer Mustafa Kemal Atatürk, auf der anderen der reaktionäre Neubegründer und religiöse Aktivist Recep Tayyip Erdogan. Doch beiden Männern ist der Traum von der Macht und das Streben nach Alleinherrschaft gemein. Während sich Atatürk dazu einst auf das Militär stützte, setzt Erdogan heute auf den Islam. Der Dokumentarfilm veranschaulicht, wie eine Nation zur eigenen Behauptung immer wieder zu Repression und Vernichtung greift, und betrachtet dazu die Schicksale der beiden wichtigsten Protagonisten dieses Prozesses.

       

      Stab und Besetzung

      Regie Nicolas Glimois

      Wohin entwickelt sich die Türkei? Inwiefern stellt ihre Politik eine Bedrohung dar? Wie kam es dazu, dass die Türkei innerhalb eines Jahrhunderts den Wunsch, Teil Europas zu sein, gegen das Streben nach Vorherrschaft über die islamische Welt eintauschte?

      Der Dokumentarfilm lässt einhundert Jahre permanenter Unruhen und Krisen des Landes Revue passieren und setzt diese in den Wirkungskontext der beiden „Väter der Türken“, die auf den ersten Blick nicht unterschiedlicher sein könnten: Mustafa Kemal Atatürk, weltlicher Republikgründer, General und Revolutionär auf der einen Seite, und Recep Tayyip Erdogan, reaktionärer Neubegründer und religiöser Aktivist auf der anderen Seite.

      Durch die Gegenüberstellung der beiden wichtigsten Protagonisten der Republikgeschichte wird das unbekannte Gesicht der Türkei zutage gefördert: von der Nationalisierung des Islam bis zur Islamisierung der Gesellschaft, von der Instrumentalisierung der Frauen bis zur Manipulation der Moderne, vom Unabhängigkeitskrieg bis zum bewaffneten Grenzeinsatz, von der Nato bis zum IS und von der Abschaffung des Kalifats bis zu seiner Wiederauferstehung beim sogenannten Islamischen Staat.

      Doch auch die Gespenster der Vergangenheit, die unauslöschlich mit den Entstehungsjahren der Türkei verbunden sind, werden nicht ausgespart: der Völkermord an den Armeniern im Jahr 1915, die Vertreibung der Griechen 1923, die Verfolgung von Kurden und Aleviten ab 1928, die systematische Ausmerzung alles Andersartigen.

      Unveröffentlichte Archivaufnahmen und Berichte von türkischen Dissidenten, die der Freiheit nicht abgeschworen haben, liefern den Schlüssel zum Verständnis der geopolitischen Krise, die heute die ganze Welt erfasst.

      • Thema: Die Türkei - Regionalmacht am Scheideweg?

      Noch Europa oder schon das Tor zum Nahen Osten? Diese Frage beschäftigt die Türkei seit fast 100 Jahren. Für Mustafa Kemal Atatürk war die Antwort eindeutig: Ab 1920 formte er die Türkei zu einem säkularisierten Staat nach europäischem Vorbild. Sein heutiger Nachfolger an der Spitze der Türkei ist Recep Tayyip Erdogan. Er hat den offenen Flirt mit dem Islam gewählt. Zwischen diesen beiden Polen steht das Volk, alleingelassen in einer fragilen Demokratie. Womit identifiziert sich die Türkei von heute?

      Der Name Erdogan ist unwiederbringlich mit der AKP verbunden. Die Partei hat seit dem Putschversuch vom Juli 2016 alles unternommen, um ihre Macht zu festigen. Tausende wurden verhaftet, das Präsidialsystem durchgesetzt und die Presse gleichgeschaltet. Doch Erdogans Partei hat mit dem Sieg der Opposition in Istanbul einen empfindlichen Dämpfer abbekommen. Während die Lira weiter auf Talfahrt geht, erstarkt die Opposition.

      „Erdogans AKP - Eine Partei verändert die Türkei“ – eine Dokumentation über das mögliche Ende einer Ära. Erdogans liebster Feind ist die Gülen-Bewegung. Seit 2016 geht die türkische Regierung massiv gegen sie vor und zwingt viele ihrer Anhänger zur Flucht. Eine Entwicklung, die europäische Sicherheitsbehörden verfolgen, denn es gibt Anzeichen, dass die Gülen-Bewegung im Ausland von der organisierten Kriminalität unterwandert wird und Journalisten einschüchtert. Radikalisieren sich die Mitglieder der Gülen-Bewegung oder sind sie doch „Die freundlichen Islamisten?“ Der Film von Osam Okkan gibt Antworten auf diese Fragen.

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      Dienstag, 29.10.19
      21:15 - 22:45 Uhr (90 Min.)
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