Im Februar 2011, einen Monat vor der Katastrophe von Fukushima, hatte der Dokumentarfilm "Unter Kontrolle" seine Premiere im Forum-Programm der 61. Berlinale. Filmemacher Volker Sattel dokumentiert Architektur und Innenleben von Atomkraftwerken, begleitet dort Beschäftigte in ihrem Alltag, schildert Sicherheitsvorkehrungen, zeigt aber auch, was aus stillgelegten Meilern wurde beziehungsweise aus Kraftwerken, die nie ans Netz gingen. Zu spüren ist neben den Ängsten, die die unsichtbare kraftvolle Strahlung bei den Menschen auslöst, auch die Euphorie, die die Vision einer "friedlichen" Nutzung dieser Energieform einst hervorrief.
Im Februar 2011, einen Monat vor der Katastrophe von Fukushima, hatte der Dokumentarfilm "Unter Kontrolle" seine Premiere im Forum-Programm der 61. Berlinale. Filmemacher Volker Sattel dokumentiert Architektur und Innenleben von Atomkraftwerken, begleitet dort Beschäftigte in ihrem Alltag, schildert Sicherheitsvorkehrungen, zeigt aber auch, was aus stillgelegten Meilern wurde beziehungsweise aus Kraftwerken, die nie ans Netz gingen. Zu spüren ist neben den Ängsten, die die unsichtbare kraftvolle Strahlung bei den Menschen auslöst, auch die Euphorie, die die Vision einer "friedlichen" Nutzung dieser Energieform einst hervorrief.
Stab und Besetzung
Regie | Volker Sattel |
Da leuchtet etwas, pulsiert für Augenblicke, bildet Strukturen von großer Schönheit, es ist wie eine Art Licht, das das menschliche Auge nicht sehen kann, der Ausdruck einer Technologie, die seit ihren Anfängen um den Begriff der Kontrolle kreist. Der Dokumentarfilmer Volker Sattel präsentiert in gleitenden Kamerafahrten wieder und wieder die Dinge, Gebäude und Vorrichtungen, die sich unter dem Begriff "Atomenergie" versammeln lassen. Zu bestaunen ist das unvollendete Monument einer scheinbar glorreichen Zukunft, das trotz seiner Risse und gefährlichen Widersprüche bis heute zu faszinieren weiß.
"Unter Kontrolle" führt den Zuschauern vor Augen, wie groß die Anstrengungen sind, die Vision der "friedlichen" Nutzung der Kernenergie mit der Wirklichkeit zu versöhnen. Der Dokumentarfilm gewährt einen Einblick in den verschwiegenen Alltag hinter den Mauern deutscher Atomanlagen. Zu sehen sind gleißend helle Leitstellen, Dekontaminierungsschleusen, Vernebelungsmaschinen und tief in den Boden eingelassene Lagerstätten. Bebildert werden die enormen Anstrengungen, die Macht der kleinsten Teile unter Kontrolle zu halten.
Nicht zufällig erinnern Architektur und Requisiten der Atomkraftwerke an Weltraumfahrten. Auch in dieser Welt sind Fehler "verboten". Aber während der Mensch schon Mühe hat, sich mit der Idee einer jahrzehntelangen Reise anzufreunden, sprengen die Halbwertszeiten strahlender Substanzen jede Vorstellung. Am Ende steht der Eindruck von Vergeblichkeit. Fast scheint es, als warte das Wunder dieser Technik geduldig auf einen neuen Menschen, der keine Angst hat vor der Ewigkeit.
Volker Sattel wurde 1970 in Speyer geboren. Von 1993 bis 1999 studierte er die Fächer Regie und Kamera an der Filmakademie Baden-Württemberg. Neben seiner Arbeit als Autor, Regisseur und Kameramann lehrt er als Gastdozent an der KHM in Köln und an der Hochschule für Film und Fernsehen "Konrad Wolf" in Potsdam.
Seine beiden ersten Filme, "040" (1999) und "Unternehmen Paradies" (2002) wurden bereits auf ARTE ausgestrahlt.
Der Film lief erfolgreich in deutschen und japanischen Kinos.
Der Film lief auf über 40 nationalen und internationalen Festivals und wurde mit mehreren Preisen ausgezeichnet und erhielt das Gerd-Ruge-Projektstipendium der Filmstiftung NRW.
"Großartiger Film" (Die Zeit)
" ... ambivalente Schönheit" (Frankfurter Allgemeine Zeitung)
"So ist 'Unter Kontrolle' ein Film geworden, der unbedingt ins Kino gehört" (Frankfurter Allgemeine Zeitung)
"Die Dokumentation der Stunde" (Stuttgarter Zeitung)
"Volker Sattels faszinierender Blick aufs Atom" (Kölner Stadtanzeiger)
"Wenn das Atomzeitalter demnächst abgehakt sein sollte, wird 'Unter Kontrolle' immer noch ein sehenswertes Zeugnis ... ablegen" (Hannoversche Allgemeine Zeitung)
"Hervorragend" (Tagesspiegel)
"Kathedralen der Kernspaltung" (Frankfurter Rundschau)
"Volker Sattel ist hingegen eine assoziationsreiche und zukunftsweisende Dokumentation gelungen." (Frankfurter Rundschau)
" ... ein berückendes Requiem auf eine Branche." (Die Welt)
programm.ARD.de © rbb | ARD Play-Out-Center || 06.06.2023