• 14.07.2020
      00:15 Uhr
      Schließ deine Augen und hör mir zu Dokumentarfilm Belgien 2020 | arte
       

      Mit ihrer Stimme lenken sie die Gedanken in eine bestimmte Richtung und erschaffen neue Wirklichkeiten: Fabienne Roelants und Christine Watremez gehören zu den renommiertesten Spezialisten für chirurgische Hypnose. Die Anästhesistinnen machen die von der modernen Medizin oft vernachlässigte Arzt-Patienten-Beziehung menschlicher und bringen ein ungewöhnliches Instrument in den Operationssaal: die Fantasie.

      Nacht von Montag auf Dienstag, 14.07.20
      00:15 - 01:40 Uhr (85 Min.)
      85 Min.
      VPS 23:20
      HD-TV Original mit Untertitel Stereo

      Mit ihrer Stimme lenken sie die Gedanken in eine bestimmte Richtung und erschaffen neue Wirklichkeiten: Fabienne Roelants und Christine Watremez gehören zu den renommiertesten Spezialisten für chirurgische Hypnose. Die Anästhesistinnen machen die von der modernen Medizin oft vernachlässigte Arzt-Patienten-Beziehung menschlicher und bringen ein ungewöhnliches Instrument in den Operationssaal: die Fantasie.

       

      Stab und Besetzung

      Regie Bruno Tracq

      Über zwei Jahre lang begleitete der Regisseur Bruno Tracq die in Brüssel praktizierenden Anästhesistinnen Fabienne Roelants und Christine Watremez, die zu den renommiertesten Spezialisten für chirurgische Hypnose gehören. Die beiden haben sehr unterschiedliche Persönlichkeiten, die sich perfekt ergänzen. Ihr Verhältnis ist von Vertrauen und Humor geprägt.

      Der Film beobachtet, wie eine faszinierende Methode Einzug in den medizinischen Arbeitsalltag hält. Bei Kaiserschnitten und anderen chirurgischen Eingriffen ersetzt die Hypnose die Allgemeinanästhesie und wird bei manchen Operationen auch begleitend zur Teilnarkose eingesetzt. In diesen Situationen erschaffen Fabienne und Christine mit ihren Stimmen neue Wirklichkeiten und lenken die Gedanken der Patienten nur mit der Kraft ihrer Worte in andere Welten, während sich der Chirurg im OP um ihren Körper kümmert.

      Weil sie dabei stets den Menschen und die sehr intime und fragile Arzt-Patienten-Beziehung in den Mittelpunkt rücken, gelingt ihnen, was im modernen Krankenhausbetrieb verloren gegangen ist: bei der Behandlung nicht nur einen Körper, sondern den ganzen Menschen in den Blick zu nehmen. Indem sie der Fantasie zu ihrem Recht verhelfen, verleihen sie Geschichten Wirkkraft und ermächtigen den Patienten.

      Genau wie die beiden Ärztinnen neue Wege mit ihren Patienten beschreiten, will auch der Film die Zuschauer auf innovative Art an sein Thema heranführen. Allein die hohe Bildästhetik verändert die Wahrnehmung des Krankenhauses; darüber hinaus verschiebt der Regisseur Horizonte und vermittelt durch ein Mosaik aus dokumentarischen Aufnahmen, Bildern aus anderen Sphären und visuellen Effekten eine Vorstellung von den imaginären Reisen der Patienten und den Orten, die sie besuchen, während ihre Körper auf dem Operationstisch liegen.

      Sehr deutlich wird in diesem Film der Kontrast zwischen der stark technikorientierten westlichen Medizin und einer fast spirituellen Praxis, die auf der zwischenmenschlichen Beziehung beruht. Die daraus erwachsende neue Allianz zwischen „Magie und Wissenschaft“ liegt dem Film ebenso am Herzen wie seinen beiden Protagonistinnen. Ungewollt wurden diese klassisch ausgebildeten Anästhesistinnen aufgrund des Engagements für ihren Beruf zu einer Art moderner Zauberinnen.

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      Nacht von Montag auf Dienstag, 14.07.20
      00:15 - 01:40 Uhr (85 Min.)
      85 Min.
      VPS 23:20
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