• 11.08.2012
      22:30 Uhr
      Rebel Yell (1/2) Wir sind das Netz! | arte
       

      "The Protester" - Der Demonstrant - ist die Person des Jahres 2011 des "Time Magazine". Kein bekanntes Promi-Gesicht prangt auf dem Cover der Dezemberausgabe 2011, sondern eine vermummte, anonyme Gestalt. Er - oder sie - steht auch im Fokus von "Rebel Yell" - einer geballten Doppelfolge aktueller Protestkultur, die ihren eigenen Regeln folgt, im Spiegel der Popkultur. Die erste Folge - "Wir sind das Netz!" - steigt ein in die virtuellen Welten des Internets, die doch so reale Auswirkungen auf das "echte" Leben haben.

      Samstag, 11.08.12
      22:30 - 23:25 Uhr (55 Min.)
      55 Min.
      HD-TV Stereo

      "The Protester" - Der Demonstrant - ist die Person des Jahres 2011 des "Time Magazine". Kein bekanntes Promi-Gesicht prangt auf dem Cover der Dezemberausgabe 2011, sondern eine vermummte, anonyme Gestalt. Er - oder sie - steht auch im Fokus von "Rebel Yell" - einer geballten Doppelfolge aktueller Protestkultur, die ihren eigenen Regeln folgt, im Spiegel der Popkultur. Die erste Folge - "Wir sind das Netz!" - steigt ein in die virtuellen Welten des Internets, die doch so reale Auswirkungen auf das "echte" Leben haben.

       

      Stab und Besetzung

      Regie Nicole Kraack

      "Wir sind 99%", "Democracia real ya", "Reclaim the streets", "Occupy Wall Street, Frankfurt, Paris, London" - fegt es durch die Nachrichten des Jahres 2011, tönt es in zahlreichen Youtube-Clips, auf Facebook oder Twitter. Auf den Straßen und Plätzen der Metropolen weltweit gehen die Menschen zusammen auf die Straße, ob jung oder alt, ob reich oder arm, egal ob Unter-, Ober- oder Mittelschicht. "Empört Euch" in Frankreich, "Wutbürger" in Deutschland: Wann gab es das vorher schon einmal in dieser Dimension?

      Viele Künstler, Musiker, Bands, Blogger und Netz-Aktivisten sind Teil dieser globalen Massenbewegung, die weder fassbar ist, noch fassbar sein will - keine Leader, keine feste Struktur, horizontale Hierarchien, Informationsaustausch über das Netz und mit einem Ziel: gegen das System und das Establishment aufzustehen. Man begeht auf gegen Kapitalismus und Ökonomie, gegen das Scheitern der Demokratie und fordert in sämtlichen Lebensbereichen mehr Mitbestimmung, mehr Freiheit und mehr Akzeptanz.

      Wer sind die Akteure dieser Proteste? Welche Gruppen sind aktiv und verschaffen sich globales Gehör? Wie funktioniert die sogenannte Schwarm-Intelligenz im Netz? Und welchen Einfluss haben Netzaktivisten wirklich? Die Plattform Wikileaks kämpft für Transparenz im Umgang mit Informationen. Das Kollektiv Anonymous organisiert ganze Kampagnen zum Beispiel gegen das ACTA-Gesetz. Avaaz hebt die altbekannte Unterschriftenliste auf ein ganz neues Level. Soziale Netzwerke wie Facebook oder Twitter bilden die Kommunikationsgrundlage für ganze Revolutionsbewegungen und mittendrin, natürlich weitreichend vernetzt, tummeln sich einzelne Blogger, Vlogger, aber auch Musiker und Künstler, die dem Protest Sound und Farbe geben. Aber auch Trolle, Truther und Weltverschwörungstheoretiker, die nicht selten die Netz-Protestkultur von rechts zu unterwandern versuchen, mischen mit im wirren Chor der Meinungsmacher.

      Die erste Folge "Rebel Yell" steigt ein in die virtuellen Welten des Internets, die doch so reale Auswirkungen auf das "echte" Leben haben. Denn für die aktuelle Protestkultur ist das World Wide Web längst das vernetzende und allem übergeordnete Medium, um Missstände zu thematisieren, zu Protest aufzufordern und ihn sofort in Bildern zu präsentieren - schnell, effektiv, weltweit und zu allen nationalen, internationalen und ökonomischen Problemfeldern.
      "Rebel Yell" trifft Netz-Aktivisten von Anonymous, Ex-Wikileaks-Sprecher Daniel Domscheit-Berg oder The Juice Media aus Australien, die mit ihren Rap News globale Probleme aufs Korn nehmen. Die bitterbösen Satiren von Anchorman Robert Foster werden - wo sonst - ausschließlich im Netz und bei Youtube gepostet.

      Marlon Brandos Lederjacke, Elvis' lasziver Hüftschwung, Jimmy Hendrix' verzerrte Version des "Star Spangled Banners", John Lennons und Yoko Onos "Bed-In", Serge Gainsbourgs brennender 500-Franc-Schein: Die Geschichte der Popkultur ist aufgeladen mit rebellischen Gesten und Attitüden; Rock und Rebellion gehören seit jeher zusammen.
      Sich am Establishment zu reiben, die Gesellschaft herauszufordern und sich durch Musik, Mode oder Haarschnitt abzugrenzen, gehört zu den Kennzeichen beinahe aller Jugendbewegungen von den Halbstarken und Jungen Wilden über die Hippies hin zu Punk, Heavy Metal und Grunge. Rebell sein bedeutet, seinen eigenen Weg zu gehen - jenseits von gesellschaftlichen Normen und Konventionen.

      Im "Summer of Rebels" spürt ARTE den großen Rebellen nach, die die Musik- und Filmgeschichte in den letzten Jahrzehnten entscheidend geprägt haben.

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