• 24.05.2019
      19:40 Uhr
      Re: Mostar Rock School Mit Musik gegen Vorurteile und Hass | arte
       

      Mehr als 20 Jahre sind seit dem Krieg in Bosnien und Herzegowina vergangen, doch auch heute noch ist das Land tief gespalten. Besonders spürt man das in Mostar: Im Osten der Stadt leben die muslimischen Bosnier, im Westen die katholischen Kroaten. Jede Seite hat eine eigene Verwaltung und eigene Krankenhäuser, Schüler werden getrennt voneinander unterrichtet. Mit einer Ausnahme: der Mostar Rock School. Der Musiker Orhan "Oha" Maslo hat hier einen Raum geschaffen, in dem Jugendliche gemeinsam Musik machen - egal aus welchem Stadtteil sie kommen.

      Freitag, 24.05.19
      19:40 - 20:15 Uhr (35 Min.)
      35 Min.

      Mehr als 20 Jahre sind seit dem Krieg in Bosnien und Herzegowina vergangen, doch auch heute noch ist das Land tief gespalten. Besonders spürt man das in Mostar: Im Osten der Stadt leben die muslimischen Bosnier, im Westen die katholischen Kroaten. Jede Seite hat eine eigene Verwaltung und eigene Krankenhäuser, Schüler werden getrennt voneinander unterrichtet. Mit einer Ausnahme: der Mostar Rock School. Der Musiker Orhan "Oha" Maslo hat hier einen Raum geschaffen, in dem Jugendliche gemeinsam Musik machen - egal aus welchem Stadtteil sie kommen.

       

      Der Lebenslauf des 40-jährigen Orhan „Oha“ Maslo liefert genügend Stoff für einen Spielfilm. Mit 14 schloss er sich den bosnischen Truppen an, dann lebte er in einem Heim, lernte Schlagzeug spielen und tourte nach dem Krieg mit der international bekannten Band Dubioza Kolektiv um die Welt. 2011 beendete der Drummer seine Karriere als Musiker und gründete die Mostar Rock School.

      „Ich setze auf die Jugend. Nur wenn die sich versteht, kann sich das Land versöhnen. Es bringt nichts, ständig über die Teilung zu klagen, man muss aktiv etwas dagegen tun. Für mich spielt Religion keine Rolle und beim Musikmachen ist sie sowieso nicht wichtig, genauso wenig wie Nationalitäten oder ethnische Zugehörigkeiten, da kommt es darauf an, wie Du spielst“, erklärt er. Über 500 Schüler haben an den Kursen der Schule bislang teilgenommen, so wie in diesem Jahr Aria, Mario und Riad. Die Sängerin, der Drummer und der Bassist fiebern mit Schuldirektor Oha auf das nächste Konzert hin. Nur noch wenige Tage haben sie Zeit, um sich auf ihren Auftritt vorzubereiten. Und der ist nicht ohne. Zu den Konzerten kommen regelmäßig an die 300 Besucher.

      Dass der 16-jährige Riad und der 18-jährige Mario Freunde sind, ist in Mostar nicht selbstverständlich. Denn Riad kommt aus dem muslimischen Osten, Mario aus dem katholischen Westen. Die beiden haben sich durch die Musik kennengelernt. „Es ist hier ein bisschen wie früher in Berlin, nur ohne Mauer. In den Köpfen vieler Menschen ist die Stadt geteilt. Für uns beide gibt es diese Mauer aber nicht, wir haben keine Lust, darüber überhaupt nur nachzudenken. Wir wollen die Vergangenheit einfach nur vergessen und gute Musik machen.“

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