• 08.03.2013
      22:50 Uhr
      In einem anderen Licht Fernsehfilm Frankreich 2009 (Sous un autre jour) | arte
       

      Die wohlgeordnete Welt der über 50-jährigen Irène zerplatzt eines Tages wie eine Seifenblase: Ehemann Martin verlässt sie wegen einer anderen und sie erfährt, dass der, den sie dafür hielt, nicht ihr wahrer Vater ist. Auf der Suche nach ihrer eigenen Identität versucht sie, ihren leiblichen Vater, einen jüdischen Musiker, der vor den Nazis geflohen ist, aufzuspüren.

      Freitag, 08.03.13
      22:50 - 00:35 Uhr (105 Min.)
      105 Min.

      Die wohlgeordnete Welt der über 50-jährigen Irène zerplatzt eines Tages wie eine Seifenblase: Ehemann Martin verlässt sie wegen einer anderen und sie erfährt, dass der, den sie dafür hielt, nicht ihr wahrer Vater ist. Auf der Suche nach ihrer eigenen Identität versucht sie, ihren leiblichen Vater, einen jüdischen Musiker, der vor den Nazis geflohen ist, aufzuspüren.

       

      Irène ist eine wohlsituierte und erfolgreiche Rechtsanwältin. Seit über 30 Jahren ist sie mit dem Bankier Martin verheiratet, mit dem sie zwei erwachsene Kinder hat. Eines Tages bricht ihre sichere Welt in sich zusammen: Sie hört ein Gespräch mit an, das versehentlich vom Anrufbeantworter aufgenommen wurde, und erfährt so, dass ihr Mann eine Affäre hat. Zunächst noch gefasst versucht sie, den Alltag zu bewältigen, ohne sich etwas anmerken zu lassen.
      Doch der endgültige Eklat lässt nicht lange auf sich warten: Während eines Familienessens verkündet Martin, von nun an mit seiner Geliebten zusammenleben zu wollen. Gedemütigt verlässt Irène mitten in der Nacht das Haus und die Familie. Ohne ein bestimmtes Ziel vor Augen beschließt sie, einen Schlussstrich unter ihr bisheriges Leben zu ziehen.

      Sie sucht Zuflucht in einem tristen Motelzimmer und erlebt den zweiten Schock dieses Abends: Aus einem Brief ihrer Mutter erfährt sie, dass der Mann, der sie geliebt und aufgezogen hat, nicht wirklich ihr Vater ist. Ihr leiblicher Vater ist Samuel, ein jüdischer Musiker, der vor den Nazis fliehen musste und nach dem Krieg nach Israel emigrierte.

      Trotz der Verunsicherung durch die verwirrenden Erkenntnisse behält Irène die Fassung. Sie trifft den ehemaligen Geliebten Thomas wieder, der sie ermutigt, nach ihrem Vater zu suchen. In der Hoffnung, etwas über sich selbst zu erfahren, ringt sich Irène durch, die Suche nach Samuel aufzunehmen. Entschlossen folgt sie seiner Spur, die quer durch Europa über Wien nach Kroatien führt. Sie braucht zwar keinen neuen Vater, aber Klarheit über ihre eigene Geschichte .

      "In einem anderen Licht" erzählt die Geschichte einer starken Frau, die ihr Leben neu strukturieren muss, nachdem gewohnten emotionalen Verhältnisse nicht mehr existieren. Die klassischen Melodien der Cellostücke von Cyril Morin erzeugen eine feierliche Atmosphäre, in der Irène die Kraft findet, ihre eigene Identität und ihre Beziehungen zu neu zu überdenken.

      Alain Tasma begann seine Karriere mit Verfilmungen der Krimiserie "Maigret" (1992). Für ARTE realisierte er 1996 "Auf großer Fahrt". Es folgten "Mata Hari - Die wahre Geschichte" (2003) und "Nuit noire" (2005), der 2006 mit dem Emmy Award prämiert wurde. Für seine Mini-Serie "A cran" (2003) wurde er beim Fernsehfilmfestival in Saint-Tropez in den Jahren 2002 und 2004 ausgezeichnet. Es folgten "Leila - Die Tochter des Harki" (2006), "Ultimatum" (2009) und "Fracture" (2010). 2011-2012 realisierte er vier Folgen der französisch-kanadischen Serie "XIII - Die Verschwörung".
      Die Schweizerin Marthe Keller, die Irène spielt, hat neben der französischen auch die deutsche Fassung von "In einem anderen Licht" selbst eingesprochen. Sie begann ihre Karriere als Schauspielerin nach einem Sturz, der ihre Zukunft als Tänzerin beendete. Ihre ersten Filme drehte sie mit Philippe de Broca in Frankreich: "Pack den Tiger schnell am Schwanz" (1968) und "Wenn Marie nur nicht so launisch wär'" (1970). Ab 1975 lebte und arbeitete sie in Hollywood. 1976 war sie an der Seite von Dustin Hoffman in "Der Marathon-Mann" (1976, Regie: John Schlesinger) zu sehen. Im Jahr darauf spielte sie in Sydney Pollacks "Bobby Derfield" als Gegenüber Al Pacinos, 1978 mit Hildegard Knef in "Fedora" (Regie: Billy Wilder). Gegen Ende der 90er Jahren war Keller abermals im französischen Kino zu sehen, zum Beispiel in "K - Das Zeichen des Bösen" (1997, Regie: Alexandre Arcady), "Schule des Begehrens" (1998, Regie: Benoît Jacquot) oder "Crysalis - Tödliche Erinnerung" (2007, Regie: Julien Leclerq). Zuletzt spielte sie in Louis-Do de Lencquesaings "Au galop" (2012).

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