• 01.10.2021
      22:00 Uhr
      Hip-Hop-Kultur Hass Spielfilm Frankreich 1995 (La Haine) | arte
       

      Nachdem ein Jugendlicher durch einen Polizisten schwer verletzt wurde, bricht in der Pariser Banlieue ein Aufstand aus. Während ungewiss ist, ob der Junge überlebt, plant sein Kumpel Vinz schon die Vergeltung. Mit einer gefundenen Waffe will er für den Fall, dass Abdel stirbt, für "Ausgleich" sorgen. Seine Freunde Hubert und Saïd versuchen zwar, ihn davon abzuhalten, doch in den 24 Stunden, die die Kamera dem Leben der drei Jugendlichen folgt, spielt der Hass die Hauptrolle.

      Freitag, 01.10.21
      22:00 - 23:35 Uhr (95 Min.)
      95 Min.

      Nachdem ein Jugendlicher durch einen Polizisten schwer verletzt wurde, bricht in der Pariser Banlieue ein Aufstand aus. Während ungewiss ist, ob der Junge überlebt, plant sein Kumpel Vinz schon die Vergeltung. Mit einer gefundenen Waffe will er für den Fall, dass Abdel stirbt, für "Ausgleich" sorgen. Seine Freunde Hubert und Saïd versuchen zwar, ihn davon abzuhalten, doch in den 24 Stunden, die die Kamera dem Leben der drei Jugendlichen folgt, spielt der Hass die Hauptrolle.

       

      Die Cité des Muguets, eine Sozialbausiedlung in der Banlieu von Paris, erwacht nach einer chaotischen Nacht: Jugendliche des Viertels und Ordnungshüter haben sich heftige Straßenschlachten geliefert, nachdem der 16-jährige Abdel Ichah beim Verhör auf dem Polizeirevier schwer verletzt wurde. Für sein Umfeld ist er der Tropfen, der das seit langem randvolle Fass zum Überlaufen bringt und zum Aufstand führt. Unter den revoltierenden Jugendlichen sind auch drei unzertrennliche Freunde: Saïd hält sich mit kleinen Deals über Wasser; Hubert versucht, mit seiner pazifistischen Einstellung in der Cité zu überleben; Vinz dagegen ist überzeugt, dass es ohne Hass und Gewalt nicht geht. Als er den Revolver findet, den einer der Polizisten während der Tumulte verloren hat, scheut er nichts und niemanden mehr, um seinen Kumpel Abdel zu rächen.

      24 Stunden im Leben einer Vorstadt und der jungen Menschen, die dort wohnen. 24 Stunden, um den Hass, der zwei Lager spaltet, zu neutralisieren. Einen Polizisten zu töten hieße, "das Gleichgewicht wiederherstellen". Aber wäre das eine Lösung?
      "Wir sind draußen eingeschlossen", sagt eine der Figuren in "Hass", und trifft damit den Kern des Films. Wer sagt, es ginge um den Hass der Jugendlichen auf Staat und Gesellschaft, der macht es sich zu leicht. Der Regisseur Mathieu Kassovitz zeigt Jugendliche, die keinerlei Platz in der Gesellschaft gefunden haben. Sie irren umher, auf der Suche nach etwas Zeitvertreib, ohne Orientierung, ohne Perspektive. Sie leben nur im Augenblick, die Vergangenheit zählt nicht. Diese Bezuglosigkeit ist es, die sie zu Gefangenen ihrer selbst macht. Sie sind Ausgeschlossene ohne inneren Halt. Und der Hass, der im Film deutlich wird, ist keineswegs nur einseitig bei den Jugendlichen, sondern ebenso von der Seite der Polizei, zum Beispiel in deren teils grausamen Verhörmethoden, zu spüren.
      "Hass" war 1995 "das" Ereignis bei den internationalen Filmfestspielen in Cannes, ausgezeichnet mit dem Preis des besten Drehbuchs (Mathieu Kassovitz). Der Film bekam außerdem drei Césars (bester Film, bester Schnitt und bester Produzent) sowie den europäischen Filmpreis Felix des besten Nachwuchsfilms. Parallel zum Kinostart von "Hass" am 31. Mai 1995 erschien auch eine vom Film inspirierte Schallplatte, auf der verschiedene Rap- und Musikgruppen ihre Sicht der Pariser Vorstädte ausdrücken.
      "Hass" ist der zweite Spielfilm des 1968 geborenen Mathieu Kassovitz. Sohn des Regisseurs Peter Kassovitz, war Mathieu zunächst Autor und Schauspieler, bevor er nach mehreren Kurzfilmen 1993 sein Spielfilmdebüt "Lola liebt's schwarz-weiß" inszenierte, eine hintergründige Dreieckskomödie über junge Leute gemischter Hautfarben in Paris. Als Schauspieler wirkte Kassovitz in Filmen wie "Regarde les hommes tomber" (1994) von Jacques Audiard, "Das fünfte Element" (1997) von Luc Besson, "Die fabelhafte Welt der Amélie" (2001) von Jean-Pierre Jeunet, "Der Stellvertreter" (2002) von Costa-Gavras oder "München" (2005) von Steven Spielberg mit.
      In den letzten Jahren war Mathieu Kassovitz als Regisseur von großen französisch-amerikanischen Produktionen wie "Gothika" (2003) mit Halle Berry oder "Babylon A.D." (2008) mit Vin Diesel tätig.

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      22:00 - 23:35 Uhr (95 Min.)
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