• 02.01.2018
      23:15 Uhr
      Die Rose von Tirana Geraldine, Königin von Albanien | arte
       

      Als aparte und gebildete Königin eroberte sie rasch die Herzen der Albaner und bald auch die der internationalen Öffentlichkeit: Geraldine von Apponyi, eine junge Katholikin und verarmte Gräfin aus Ungarn, heiratete 1938 den um 20 Jahre älteren König Zogu I. von Albanien. Sie galt damals als eine der schönsten Adeligen Europas und wurde von der Presse als "Rose von Tirana" gefeiert. Bereits kurz nach ihrer Heirat zwang der Einmarsch von Mussolinis Truppen die Herrscherfamilie 1939 ins Exil.

      Dienstag, 02.01.18
      23:15 - 00:25 Uhr (70 Min.)
      70 Min.
      HD-TV Stereo

      Als aparte und gebildete Königin eroberte sie rasch die Herzen der Albaner und bald auch die der internationalen Öffentlichkeit: Geraldine von Apponyi, eine junge Katholikin und verarmte Gräfin aus Ungarn, heiratete 1938 den um 20 Jahre älteren König Zogu I. von Albanien. Sie galt damals als eine der schönsten Adeligen Europas und wurde von der Presse als "Rose von Tirana" gefeiert. Bereits kurz nach ihrer Heirat zwang der Einmarsch von Mussolinis Truppen die Herrscherfamilie 1939 ins Exil.

       

      Stab und Besetzung

      Regie Frédéric Mitterand

      Im Januar 1920 wurde die Souveränität Albaniens vom Völkerbund anerkannt, die Italiener mussten ihre Truppen abziehen. Nach jahrelangen Machtkämpfen im Land ergriff 1925 der muslimische Großgrundbesitzer Ahmed Zogu die Macht in Albanien und rief eine Republik aus. Ahmed Zogu wurde Ministerpräsident und erklärte sich am 1. September 1928 zum König von Albanien. Durch seine Abmachungen mit Italien geriet Albanien in starke wirtschaftliche und politische Abhängigkeit. Geraldine von Apponyi, eine verarmte junge Gräfin aus Ungarn, wurde durch ihre Hochzeit mit Zogu I. am 27. April 1938 Königin von Albanien. Als sie gefragt wurde, ob sie nicht die Frau des Königs werden wolle, arbeitete sie im Kiosk des Ungarischen Nationalmuseums in Budapest. Der um 20 Jahre ältere König Zogu I. von Albanien war schon seit längerem auf der Suche nach einer Frau. Die Heirat sollte Albanien aus der außenpolitischen Abhängigkeit von Italien lösen. Am 5. April 1939 gebar Königin Geraldine einen Sohn, Prinz Leka I. Kurz darauf wurde Albanien von Mussolinis Truppen besetzt und in Personalunion mit Italien vereint. Zogu I. und seine Frau waren gezwungen, nach Griechenland zu fliehen. Während des Zweiten Weltkriegs hielten sie sich in Paris und später in London auf. In den 50er Jahren lebte die königliche Familie als Gast von König Faruq in Ägypten. Nach dessen Sturz zogen sie nach Frankreich. Nach dem Tod ihres Mannes folgten für Geraldine weitere Jahre des Exils in Spanien und später in Südafrika bei ihrem Sohn, der dort als Geschäftsmann lebte. Noch Ende der 80er Jahre bewohnte Geraldine von Apponyi ein bescheidenes Haus in einem Pariser Vorort, umgeben von anderen Exil-Albanern. Sie hatte sich das tadellose Benehmen und ihre charmante Freundlichkeit bewahrt. Sie sprach das gehobene und leicht altmodische Französisch, das zu jener Zeit in den Internaten unterrichtet wurde. Ihre Jugend hatte sie im Mädchenpensionat Pressbaum bei Wien in Österreich verbracht. Sie verkörperte die Exil-Königin einer kurzlebigen Monarchie, die von der brutalen kommunistischen Diktatur Enver Hoxhas überschattet worden war. Erst nach über 60 Jahren Exil, am 28. Juni 2002, konnte Geraldine wieder nach Albanien zurückkehren, wo sie nur wenige Monate später, am 22. Oktober 2002, verstarb.

      Wird geladen...
      Dienstag, 02.01.18
      23:15 - 00:25 Uhr (70 Min.)
      70 Min.
      HD-TV Stereo

programm.ARD.de © rbb | ARD Play-Out-Center || 29.03.2024