Konsum ja, aber wenn möglich fair! Wenn der moderne Verbraucher ein Produkt mit Fair-Trade-Siegel in seinen Einkaufswagen legt, dann sorgt er dafür, Kleinbauern in Afrika oder Lateinamerika angemessen vergütet werden. Aber ist wirklich immer fair drin, wo fair draufsteht?
Konsum ja, aber wenn möglich fair! Wenn der moderne Verbraucher ein Produkt mit Fair-Trade-Siegel in seinen Einkaufswagen legt, dann sorgt er dafür, Kleinbauern in Afrika oder Lateinamerika angemessen vergütet werden. Aber ist wirklich immer fair drin, wo fair draufsteht?
Das Geschäft mit Fair-Trade-Produkten boomt: 2012 betrug der Umsatz fünf Millionen Euro, Tendenz steigend. Die neue Konsumeinstellung ist gut für das Gewissen und für die Finanzen. Konsumieren ja, aber bitte fair!, so lautet das Motto des fairen Handels. Wenn der Verbraucher ein Produkt mit Fair-Trade-Siegel in seinen Einkaufswagen legt, dann trifft er damit eine Entscheidung, deren Konsequenzen am anderen Ende der Welt spürbar sind: In Afrika oder Lateinamerika werden Kleinbauern angemessen für die Produktion von Rohstoffen vergütet. Entgegen der Logik der globalisierten Wirtschaftsordnung werden sie so nicht von Importeuren und Großhändlern ausgebeutet. Eine schöne Theorie. Aber wie sieht es in der Praxis aus? Immer mehr Gütesiegel für fairen Handel drängen auf den Markt - mit hohem Zuspruch von Verbraucherseite. Aber ist auch fair drin, wo fair draufsteht?
Filmemacher Donatien Lemaître besuchte Plantagen in Mexiko, der Dominikanischen Republik und in Kenia. Seine Recherchen ergaben, dass das Konzept aufgrund seines Erfolgs auch von den PR-Experten internationaler Konzerne aufgegriffen wird, die damit zulasten der Kleinproduzenten ihren Namen "grünwaschen" - und das ist sicher nicht im Sinne der Erfinder des Fair-Trade-Gütesiegels.
programm.ARD.de © rbb | ARD Play-Out-Center || 29.05.2023