Eine beinahe perfekte Familie: Von einem Tag auf den anderen sitzt Manager Roland auf der Straße. Seine Frau, seine Söhne Charles und Linus, die ihn daheim kaum gesehen hatten, haben mit der plötzlichen Anwesenheit des Familienoberhaupts ganz explosive Schwierigkeiten.
Eine beinahe perfekte Familie: Von einem Tag auf den anderen sitzt Manager Roland auf der Straße. Seine Frau, seine Söhne Charles und Linus, die ihn daheim kaum gesehen hatten, haben mit der plötzlichen Anwesenheit des Familienoberhaupts ganz explosive Schwierigkeiten.
Stab und Besetzung
Roland Spatz | Ulrich Noethen |
Sybille Spatz | Katja Riemann |
Florina Krüger | Hannah Herzsprung |
Linus Spatz | Josef Mattes |
Charles Spatz | Volker Bruch |
Kätzchen Krüger | Juliane Köhler |
Happy Krüger | Alexander Held |
Hannes Wendling | Martin Feifel |
Stefan Kowalski | Timo Dierkes |
Regie | Alain Gsponer |
Drehbuch | Matthias Pacht |
Alex Buresch | |
Produktion | BurkertBareiss Produktion |
TV60Film | |
C-Films | |
GFP Medienfonds | |
SWR | |
BR | |
SF | |
Sonstige Mitwirkung | Melanie Werwie |
Marius Felix Lange | |
Andres Bareiss | |
Gloria Burkert | |
Bernd Burgemeister | |
Steffen Graubaum |
Vater Roland arbeitet täglich 14 Stunden und sieht seine Familie nicht mehr bei Tageslicht. Mutter Sybille flüchtet sich in ihre Arbeit als Galeristin, und der 19-jährige Charles kämpft gegen die Wirren seiner Sexualität. Mittendrin sitzt der von allen vergessene, zwölfjährige Linus in seinem Zimmer und bastelt Bomben, denen die Kitschskulpturen der Nachbarschaft zum Opfer fallen. Alles gerät ins Wanken, als Roland seinen Job im Risikomanagement eines Großkonzerns verliert und fortan tatenlos zu Hause sitzen muss. Der ehemalige Macher schlittert voller Elan von einer Krise in die andere, die ihn nicht nur mit seinen Söhnen entzweit, sondern auch seine Ehe zutiefst erschüttert.
Während Roland die Ordnung zu Hause auf den Kopf stellt, lernt Sybille das selbstmordgefährdete Nachbarmädchen Florina kennen und entdeckt ihr Maltalent. Um ihr Selbstvertrauen zu stärken und um ihr Sicherheit zu geben, will sie Florinas Bilder ausstellen. Doch Florina verfolgt einen anderen Plan und zwingt Sybille sich ihrer Leere zu stellen. Einer anderen Leere sieht sich Charles ausgesetzt: der Bundeswehr. Als er sich dort in einen Rekruten verliebt, scheint er seinen Träumen nah. Doch Charles hat Angst. Ein erster Kuss verhilft ihm schließlich zum Durchbruch und zu einem Leben in Freiheit.
Auch Linus ist dem Zauber der Liebe verfallen. In der manisch-depressiven Florina glaubt er eine Seelenverwandte gefunden zu haben. Gemeinsam ziehen sie durch die Stadt und sprengen alles, was ihnen in den Weg kommt. Doch die vom Tod ihres Bruders traumatisierte und von ihren Eltern allein gelassene Florina plant schon ihren Abschied. In einer letzten, schicksalhaften Nacht kommen alle Figuren ihrer Wahrheit nahe. Linus, der erkennen muss, dass Florina seine Liebe nicht in gleicher Weise erwidert, beschließt aufzuräumen...
"Das wahre Leben" von Alain Gsponer ist ein Sittenbild einer bürgerlichen Familie zwischen berührender Tristesse und ironischem Witz. Außerdem mit großer Wahrhaftigkeit erzählt und von einem hervorragendem Ensemble gespielt. Bei aller Drastik verliert er nie die Balance und changiert gekonnt zwischen nacktem Entsetzen und hellem Amüsement. Der Film gewann 2006 den MFG-Star Baden-Baden, 2008 den Preis der deutschen Filmkritik für das beste Drehbuch und 2009 den Adolf-Grimme-Preis.
Alain Gsponer wurde 1976 in Zürich geboren. Er studierte an der Schule für Gestaltung Bern und der Filmakademie Baden-Württemberg. 1993 bis 1996 war er Teilhaber des Kinos Freier Film in Aarau. Dort arbeitete er als Rundfunkjournalist und an verschiedenen Filmprojekten. Nach einigen Kurzfilmen drehte er 2002 "Kiki & Tiger", seinen preisgekrönten 55-minütigen Abschlussfilm an der Filmakademie. "Rose" wurde 2005 bei den Hofer Filmtagen mit dem Eastman-Förderpreis ausgezeichnet. 2006 drehte er den Spielfilm "Das wahre Leben". Seine jüngste Produktion ist der Spielfilm "Lila, Lila" (2009).
Ulrich Noethen, geboren 1959 in München, studierte Schauspiel an der Hochschule für darstellende Kunst in Stuttgart. 1998 erhielt Ulrich Noethen für seine darstellerische Leistung in seinem Leinwanddebüt "Comedian Harmonists" (1997) den Deutschen sowie den Bayerischen Filmpreis. 1999 spielte er in der Schweizer Politsatire "Beresina oder die letzten Tage der Schweiz" mit und überzeugte im gleichen Jahr in "Viehjud Levi" als karrieristischer Nazi. 2004 war er in "Der Untergang" zu sehen. Neben zahlreichen anderen Filmen spielte er in "Mein Führer - Die wirklich wahrste Wahrheit über Adolf Hitler" (2007) und "Teufelsbraten" (2007) mit und 2007 verkörperte er in Rainer Kaufmanns viel beachtetem Kinofilm "Ein fliehendes Pferd" eine Rolle, für die er in der Kategorie bester Hauptdarsteller für den Deutschen Filmpreis 2008 nominiert wurde. Zuletzt sah man ihn in der "Tatort"-Folge "Tempelräuber" (2009) und "Rumpe & Tuli" (2009).
Katja Riemann, geboren 1963, hatte ihr Fernsehdebüt mit dem Film "Sommer in Lesmona" (1986), für den sie den Adolf-Grimme-Preis erhielt. Nach weiteren TV-Arbeiten hatte sie 1993 mit dem Film "Abgeschminkt!" ihren Durchbruch auf der Kinoleinwand. Es folgten unter anderem Rollen in "Der bewegte Mann" (1994), "Stadtgespräch" (1995), "Bandits" (1997), und in "Die Apothekerin" (1997). Für den Film "Das wahre Leben", bekam sie für die Darstellung der Sybille Spatz 2007 den Bambi und 2009 den Adolf-Grimme-Preis verliehen. Zuletzt überzeugte Katja Riemann in "Mein Führer - Die wirklich wahrste Wahrheit über Adolf Hitler" (2006), in "Ein fliehendes Pferd" (2007), in "Up!Up! To the Sky" (2009) und in "Tauben auf dem Dach" (2009).
Hannah Herzsprung geboren 1981, Tochter des Schauspielers Bernd Herzsprung hatte mit "Vier Minuten" (2005), mit dem sie zum ersten Mal auf der Kinoleinwand war, gleich ihren Durchbruch. Für ihre Rolle in diesem Film wurde sie mit dem Bayerischen Filmpreis ausgezeichnet. Im gleichen Jahr gewann Herzsprung für ihre Verkörperung der rebellischen Tochter in "Das wahre Leben" die Auszeichnung für die beste Nebenrolle beim Deutschen Filmpreis 2007. Danach ist sie 2008 in "Pink", in "Der Baader Meinhof Komplex", in "10 Sekunden", in "Lila, Lila" und in "Der Vorleser" zu sehen. Zuletzt stand sie für die Filme " Vision - Aus dem Leben der Hildegard von Bingen" (2009), "Habermann" (2009) und "Andula - Besuch in einem anderen Leben" (2009) vor der Kamera.
programm.ARD.de © rbb | ARD Play-Out-Center || 29.11.2023