• 22.10.2019
      21:40 Uhr
      Birma und die Rohingya - Mord nach Plan Dokumentarfilm Frankreich 2019 | arte
       

      Hunderte Dörfer wurden niedergebrannt, unzählige Vergewaltigungen und Massaker verübt. 700.000 Rohingya verlassen Myanmar und flüchten ins benachbarte Bangladesch. Die Vereinten Nationen sprechen von „ethnischer Säuberung“, dann von „Merkmalen eines Völkermordes“. Aber die Ereignisse der jüngsten Zeit sind nur die Spitze des Eisbergs. Tatsächlich besteht die Diskriminierungspolitik schon seit langem. Die aktuelle humanitäre Krise war absolut vorhersehbar. Was die muslimische Minderheit nun erleidet, ist der letzte, brutalste Akt einer ethnischen Säuberung. Die Dokumentation beleuchtet die Hintergründe des geplanten Massenmords.

      Dienstag, 22.10.19
      21:40 - 22:40 Uhr (60 Min.)
      60 Min.
      HD-TV Stereo

      Hunderte Dörfer wurden niedergebrannt, unzählige Vergewaltigungen und Massaker verübt. 700.000 Rohingya verlassen Myanmar und flüchten ins benachbarte Bangladesch. Die Vereinten Nationen sprechen von „ethnischer Säuberung“, dann von „Merkmalen eines Völkermordes“. Aber die Ereignisse der jüngsten Zeit sind nur die Spitze des Eisbergs. Tatsächlich besteht die Diskriminierungspolitik schon seit langem. Die aktuelle humanitäre Krise war absolut vorhersehbar. Was die muslimische Minderheit nun erleidet, ist der letzte, brutalste Akt einer ethnischen Säuberung. Die Dokumentation beleuchtet die Hintergründe des geplanten Massenmords.

       

      Stab und Besetzung

      Regie Gwenlaouen Le Gouil

      Das Filmteam recherchiert in Myanmar und Bangladesch, um zu beweisen, dass der Massenmord an den Rohingya geplant war. Die ganze Welt kennt die Bilder des Volks auf der Flucht, das der Verfolgung zu entrinnen sucht. Es muss den Fluss Naf überqueren, die natürliche Grenze zwischen Bangladesch und Myanmar. Zu Fuß oder mit dürftigen Booten, ungeachtet der Gefahr. Die internationale Gemeinschaft ist entsetzt. Die UNO spricht von „ethnischer Säuberung“, dann von „Völkermord“. Die ins Kreuzfeuer der Kritik geratene Friedensnobelpreisträgerin und birmanische Spitzenpolitikerin Aung San Suu Kyi hüllt sich in Schweigen.

      Auf den ersten Blick schien dieses groß angelegte Massaker ganz plötzlich gekommen zu sein, wie ein Lauffeuer der Gewalt. Die Folge waren massive Auswanderungsströme. Die Behörden rechtfertigten den Einsatz der Armee im Rakhaing-Staat damit, dass ein Kommissariat von einer mysteriösen Separatistengruppierung angegriffen worden sei. Dabei handle es sich um „Bengali“, eine andere Bezeichnung für die Rohingya. Offiziell geht es also darum, die öffentliche Ordnung zu sichern und „die Terroristen zu bekämpfen“. Tatsächlich kam es zu heftigen Gewaltausbrüchen gegen die Zivilbevölkerung, durch die Tausende Menschen den Tod fanden und mehr als 700.000 ihre Heimat verloren.

      Es braucht militärische, personelle und logistische Mittel, um ein Gebiet von der Größe eines deutschen Bundeslandes in wenigen Wochen zu entvölkern. Dies geht nicht ohne minuziöse Vorbereitung und Planung. Ähnliche Ereignisse in jüngerer Zeit haben gezeigt, dass oft ein Teil der Bevölkerung zu Vollstreckern oder zumindest zu Komplizen gemacht wurde, um eine bestimmte ethnische Gruppe zu vernichten. Dies gilt auch für Myanmar, wo sich das Militär auf buddhistische Milizen stützen konnte.

      So tragisch die jüngsten Ereignisse auch sind, sie stellen nur die Spitze des Eisbergs dar. Tatsächlich besteht die Diskriminierungspolitik schon seit langem. Was die Rohingya nun erleiden, ist der letzte, brutalste Akt, der Höhepunkt einer „nach allen Regeln der Kunst“ durchgeführten ethnischen Säuberung. Die aktuelle humanitäre Krise war absolut vorhersehbar.

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      Dienstag, 22.10.19
      21:40 - 22:40 Uhr (60 Min.)
      60 Min.
      HD-TV Stereo

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