• 10.11.2021
      10:25 Uhr
      Als die Nazis an die Macht kamen (1/2) Machtergreifung | arte
       

      Im August 1939 bitten drei Wissenschaftler der Harvard-Universität die aus Nazideutschland geflohenen und nun in verschiedenen Ländern im Exil lebenden Deutschen, ihre Erfahrungen unter dem nationalsozialistischen Regime aufzuschreiben. Sie sollen ihr Leben vor und nach der Machtergreifung beschreiben. Anhand von zehntausend Seiten persönlicher Erinnerungen schildert Jérôme Prieur die ersten Jahre der NS-Diktatur.
      Die zweiteilige Dokumentation zeigt mittels dieser bis dato unveröffentlichten Zeitzeugenaussagen, wie die Demokratie von Weimar an Rückhalt verlor und der Nationalsozialismus sich durchsetzen konnte.

      Mittwoch, 10.11.21
      10:25 - 11:15 Uhr (50 Min.)
      50 Min.
      Stereo

      Im August 1939 bitten drei Wissenschaftler der Harvard-Universität die aus Nazideutschland geflohenen und nun in verschiedenen Ländern im Exil lebenden Deutschen, ihre Erfahrungen unter dem nationalsozialistischen Regime aufzuschreiben. Sie sollen ihr Leben vor und nach der Machtergreifung beschreiben. Anhand von zehntausend Seiten persönlicher Erinnerungen schildert Jérôme Prieur die ersten Jahre der NS-Diktatur.
      Die zweiteilige Dokumentation zeigt mittels dieser bis dato unveröffentlichten Zeitzeugenaussagen, wie die Demokratie von Weimar an Rückhalt verlor und der Nationalsozialismus sich durchsetzen konnte.

       

      Stab und Besetzung

      Regie Jérôme Prieur

      Anfang der 30er Jahre steckte Deutschland - wie ein Großteil der industriellen Welt - in einer schweren wirtschaftlichen und politischen Krise. Arbeitslosigkeit, Rezession und zunehmende politische Gewalt brachten den demokratischen Staat an den Rand des Zusammenbruchs. Dieses Klima kam Adolf Hitler zugute, dessen Partei mehr und mehr Anhänger fand. Der aggressive und antisemitische Diskurs der NSDAP fiel nicht nur bei Teilen der Arbeiterschaft, sondern auch bei einem Teil der deutschen Eliten auf fruchtbaren Boden.

      Am 30. Januar 1933 ernannte Reichspräsident von Hindenburg Hitler zum Reichskanzler. Manche meinten, das sei ein Spuk, Hitler könne sich nur wenige Monate an der Macht halten. Doch das Gegenteil trat ein: Innerhalb kürzester Zeit weiteten die Nazis ihren Einfluss auf die gesamte Gesellschaft aus. Die Männer der SA verbreiteten als Hilfspolizei Angst und Schrecken auf den Straßen und gingen mit dumpfer Brutalität gegen Regimegegner, vor allem gegen Kommunisten und Sozialdemokraten, vor. In Dachau, vor den Toren Münchens, wurde auf dem Gelände einer stillgelegten Munitionsfabrik das erste sogenannte Konzentrationslager errichtet. Menschen jüdischen Glaubens wurden an den Rand der Gesellschaft gedrängt, sie wurden aus dem Staatsdienst entlassen, jüdische Geschäfte und Betriebe wurden im gesamten Reich boykottiert.

      Am 23. März 1933 verabschiedete der Reichstag, in dem die Nationalsozialisten nicht die Mehrheit hatten, mit den Stimmen des katholischen Zentrums das sogenannte Ermächtigungsgesetz. Die SPD stimmte dagegen, die Abgeordneten der KPD waren bereits im Gefängnis oder im KZ. Dieses Gesetz schuf eine scheinbare rechtliche Grundlage für eine Diktatur. Viele Menschen, Künstler, Dichter, Schriftsteller und Wissenschaftler verstanden, dass dies der Anfang einer Schreckensherrschaft ist. Und sie beschlossen, aus Deutschland zu emigrieren.

      Die Texte dieser zweiteiligen Dokumentation werden von Eva Mattes gelesen.

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