• 04.12.2020
      22:15 Uhr
      Die Vergessenen Judith Rakers bei den sozialen Opfern der Pandemie | NDR Fernsehen
       

      Bei der diesjährigen NDR Benefizaktion "Hand in Hand für Norddeutschland" geht es darum, Menschen zu helfen, die durch die Corona-Pandemie ganz besonders in Not geraten sind. Judith Rakers nimmt die Zuschauer*innen mit zu denen, die keine laute Stimme haben. Zu Menschen, die schon vor Corona um ihre Existenz und um ihre Zukunft ringen mussten. Sie trifft in Bergen auf Rügen und in Pinneberg die vergessenen Opfer der Pandemie, hakt nach, was dringend benötigt wird, wie jetzt geholfen werden kann.

      Freitag, 04.12.20
      22:15 - 22:45 Uhr (30 Min.)
      30 Min.

      Bei der diesjährigen NDR Benefizaktion "Hand in Hand für Norddeutschland" geht es darum, Menschen zu helfen, die durch die Corona-Pandemie ganz besonders in Not geraten sind. Judith Rakers nimmt die Zuschauer*innen mit zu denen, die keine laute Stimme haben. Zu Menschen, die schon vor Corona um ihre Existenz und um ihre Zukunft ringen mussten. Sie trifft in Bergen auf Rügen und in Pinneberg die vergessenen Opfer der Pandemie, hakt nach, was dringend benötigt wird, wie jetzt geholfen werden kann.

       

      Stab und Besetzung

      Redaktion Philipp Abresch
      Redaktionelle Leitung Dirk Neuhoff
      Produktion Michael Schinschke
      Autor Anne Strauch

      Bei der diesjährigen NDR Benefizaktion "Hand in Hand für Norddeutschland" geht es darum, Menschen zu helfen, die durch die Corona-Pandemie ganz besonders in Not geraten sind. Judith Rakers nimmt die Zuschauer*innen mit zu denen, die keine laute Stimme haben. Zu Menschen, die schon vor Corona um ihre Existenz und um ihre Zukunft ringen mussten. Und jetzt erst recht. Sie trifft die vergessenen Opfer der Pandemie, hakt nach, was dringend benötigt wird, wie jetzt geholfen werden kann.

      Das Coronavirus prägt den Alltag. Seit den drastischen Maßnahmen im März dieses Jahres hat sich das Leben für alle grundlegend verändert. Kurzarbeit, geschlossene Geschäfte, Hotels und Restaurants kämpfen ums Überleben. Hilfspakete wurden und werden weiter aufgelegt, große Unternehmen mit Milliardensummen unterstützt. Aber wer hilft denen, die in der zweiten Reihe stehen? Die schon vor der Pandemie mit viel Aufwand und wenig Hilfe über die Runden kommen mussten?

      In Bergen auf Rügen trifft Judith Rakers die elfjährige Jamie Lee. In der Zeit der weitgehenden Einschränkungen des öffentlichen Lebens hat das Mädchen kaum für die Schule gelernt. Einmal musste sie schon eine Klasse wiederholen. "Ich habe jeden Tag Mathe und Deutsch, gerade vor den Mathestunden bin ich immer megaaufgeregt und weiß, dass ich wieder nichts verstehe", so Jamie Lee. Die Familie möchte, kann ihr aber nicht helfen: Ihre Eltern leben getrennt, der Vater arbeitet manchmal bis spät in den Abend. Das Einkommen reicht gerade so. Die Großmutter, selbst noch berufstätig, versucht sich als Mutterersatz. Für Nachhilfe ist kein Geld da. Die Familie lebt in Rotensee, einer Plattenbausiedlung. 3.000 Menschen am Rande der glänzenden Tourismuswelt. Fast vergessen.

      Wenn da nicht das Projekt "nebenan" wäre. Cornelius Bach, Alexander Henning und eine Handvoll Helfer*innen versuchen, das Miteinander in Rotensee zu stärken. "Niemand zieht, wenn er nicht muss, nach Rotensee", so Cornelius Bach. Viele Menschen in Rotensee sind arbeitslos oder in prekären Jobs beschäftigt. Vereinsamung, soziale Isolation sind hier keine Fremdworte. nebenan hält dagegen. Mittlerweile gibt es den Treffpunkt Ankerplatz, ein Straßencafé und einen Kinderspielenachmittag.

      Für Jamie Lee und andere Kinder, die seit den öffentlichen Beschränkungen in der Schule immer schlechter mitkommen, möchten Bach und seine Mitstreitenden eine Pädagogin für regelmäßige Nachhilfestunden einstellen. Noch fehlt dazu das nötige Geld.

      Auch in Pinneberg kämpfen Menschen mit den Auswirkungen der Pandemie. Hier besucht Judith Rakers Susanne Wilk. Sie leitet die TAS, die Tagesaufenthaltsstätte der örtlichen Diakonie. Sie betreut Obdachlose und arme Pinneberger Bürger*innen: Kleiderkammer, Duschen, Waschmaschine, jeden Tag ein warmes Essen. Das, was man zum Leben braucht, aber in Armut sich nicht leisten kann. "Das war ein großes Problem für unsere Leute, als die günstigen Nudeln alle ausverkauft waren. Manchmal waren ja noch teure Nudeln da. Aber wie soll man sich die leisten, wenn man am Rande des Existenzminimums lebt?", so Susanne Wilk.

      Wer in Pinneberg von Armut betroffen ist und etwas zu Essen braucht, bekommt es in der Tagesaufenthaltsstätte. Aber seit den Beschränkungen ist der Aufenthaltsraum geschlossen, zu klein, um die Hygienebestimmungen und Abstandsregeln einzuhalten. Die Mahlzeiten werden am Hintereingang auf einem Parkplatz verteilt. Seitdem ist die Betreuung schwierig. "Für uns und unsere Schützlinge eine Katstrophe", kommentiert Susanne Wilk die letzten Monate.

      Susanne Wilk träumt davon, einen Foodtruck, einen Imbisswagen, anzuschaffen. Damit könnte das Team mit einer mobilen Küche zu den armen und obdachlosen Menschen in Pinneberg fahren. Der Truck würde um die 35.000 Euro kosten. Aber woher das Geld nehmen?

      Das soziale Leben hat spürbar gelitten in den letzten Monaten. Judith Rakers versucht, den Vergessenen eine Stimme zu geben und daran zu erinnern, wer jetzt Hilfe braucht.

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      22:15 - 22:45 Uhr (30 Min.)
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