• 23.02.2018
      23:00 Uhr
      Nachtcafé Von Demenz bis Parkinson - wenn die Krankheit mich verändert | SR Fernsehen
       

      So manche Diagnose zieht Betroffenen schier den Boden unter den Füßen weg. Denn es gibt Krankheiten, die nicht nur Einschränkungen und Schmerzen bedeuten, sondern gleich ein ganzes Leben und einen ganzen Menschen verändern. Rund 1,6 Millionen Deutsche leiden beispielsweise an Demenz. Für Erkrankte ist es qualvoll zu erkennen, dass Fähigkeiten verloren gehen, die Eigenständigkeit nachlässt und die Erinnerung verblasst. Und auch für Familie und Freunde ist es eine ungeheure Herausforderung, mit anzusehen, wie sich der geliebte Mensch schleichend verändert, wie immer weniger von ihm bleibt.

      Freitag, 23.02.18
      23:00 - 00:30 Uhr (90 Min.)
      90 Min.

      So manche Diagnose zieht Betroffenen schier den Boden unter den Füßen weg. Denn es gibt Krankheiten, die nicht nur Einschränkungen und Schmerzen bedeuten, sondern gleich ein ganzes Leben und einen ganzen Menschen verändern. Rund 1,6 Millionen Deutsche leiden beispielsweise an Demenz. Für Erkrankte ist es qualvoll zu erkennen, dass Fähigkeiten verloren gehen, die Eigenständigkeit nachlässt und die Erinnerung verblasst. Und auch für Familie und Freunde ist es eine ungeheure Herausforderung, mit anzusehen, wie sich der geliebte Mensch schleichend verändert, wie immer weniger von ihm bleibt.

       

      So manche Diagnose zieht Betroffenen schier den Boden unter den Füßen weg. Denn es gibt Krankheiten, die nicht nur Einschränkungen und Schmerzen bedeuten, sondern gleich ein ganzes Leben und einen ganzen Menschen verändern. Rund 1,6 Millionen Deutsche leiden beispielsweise an Demenz. Für Erkrankte ist es qualvoll zu erkennen, dass Fähigkeiten verloren gehen, die Eigenständigkeit nachlässt und die Erinnerung verblasst. Und auch für Familie und Freunde ist es eine ungeheure Herausforderung, mit anzusehen, wie sich der geliebte Mensch schleichend verändert, wie immer weniger von ihm bleibt.

      Auch Parkinson ist so eine Krankheit, die Angst macht, denn sie raubt Patienten nach und nach die Macht über den eigenen Körper - erbarmungslos und unheilbar. Andere Krankheiten schlagen nicht erst im Alter zu, sondern reißen Betroffene ganz früh aus dem Leben. Junge, aktive Menschen werden von Multipler Sklerose oder ALS brutal ausgebremst und müssen akzeptieren, dass die Krankheit mehr und mehr die Kontrolle übernimmt. In anderen Fällen sind sogar Kinder betroffen. Zum Beispiel bei der Kinderdemenz, bei der nach zunächst normaler Entwicklung im Schulalter erste Symptome auftreten, das erkrankte Kind Erlerntes wieder vergisst und sich Schritt für Schritt zurückentwickelt. Egal in welchem Alter eine solch tückische Krankheit auftritt - wie gelingt es, die Veränderung anzunehmen und trotz allem sein Leben nicht von der Krankheit bestimmen zu lassen? Wie schwer ist es für Angehörige, den schleichenden Prozess zu begleiten? Und wie können sie lernen, damit umzugehen?

      Die Gäste bei Michael Steinbrecher:

      2012 machte die Fußball-Legende Rudi Assauer seine Demenzerkrankung öffentlich. Seitdem kümmert sich Bettina Michel zu Hause um ihren Vater, der inzwischen auf ihre Pflege angewiesen ist. Die Krankheit hat Vater und Tochter aber auch zusammengeführt. Und Bettina Michel stellt trotz aller Belastungen fest: "Es ist die schönste Zeit mit meinem Vater."

      Für Silke Reiß-Naumann war die Diagnose Demenz im Alter von 33 Jahren ein Schock, der ihr Leben veränderte. 15 Jahre sind seitdem vergangen und jeden Tag verliert sie ein Stück von sich selbst. "Meine größte Angst ist es, einmal nicht mehr zu wissen, wer meine Familie ist und wer ich selbst bin", so Silke Reiß-Naumann, die von ihrem Mann Karl-Heinz Müller große Unterstützung erfährt.

      Ganz allein und ohne Zeit zu verlieren, machte sich Karoline Roever auf Reisen, nachdem sie die Diagnose "Friedreich-Ataxie" erhielt. Eine Erbkrankheit, die ihr nach und nach alle motorischen Fähigkeiten raubt und das Leben verkürzt. Sie ist sich sicher: "Ohne Erkrankung wäre ich anders. Aber ich möchte auch nicht missen, wie ich mich dadurch verändert habe."

      Karl-Heinz Zachers Ehefrau Nina erkrankte 2011 an der Nervenkrankheit ALS. Gemeinsam gingen sie und ihre vier Kinder durch alle Stadien der Erkrankung. "Die Partnerschaft war so gefestigt, dass unsere Beziehung immer auf Augenhöhe war", sagt Zacher. Als seine Frau nicht mehr gehen und sprechen konnte, pflegte er sie aufopferungsvoll. Bis sie schließlich mit nur 46 Jahren verstarb.

      Prof. Dr. Albert Ludolph ist Ärztlicher Direktor an der Klinik für Neurologie des Universitätsklinikums Ulm. Bereits seit fast 40 Jahren beschäftigt er sich mit den verschiedensten Erkrankungen und deren Verläufen. Der Neurologe erkennt Frühsymptome und erforscht Behandlungsmöglichkeiten. Und er weiß: "Krankheiten bringen spezifische Ängste mit sich und verändern uns."

      Die SWR Talkshow - Gäste bei Michael Steinbrecher

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