• 04.11.2019
      23:05 Uhr
      Fakt ist! Aus Magdeburg Nach dem Anschlag - Die Gefahr aus dem Netz | MDR FERNSEHEN
       

      Der terroristische Anschlag auf die Synagoge in Halle hat Deutschland erschüttert. Was hat diese Tat ermöglicht? Und wie kann man ähnliche Taten in Zukunft verhindern?
      Anja Heyde diskutiert mit folgenden Gästen:

      • Holger Stahlknecht, Innenminister von Sachsen-Anhalt
      • Florian Hartleb, Terrorismusforscher
      • Dirk Peglow, Bund Deutscher Kriminalbeamter (BDK)
      • Martina Renner, Bundestagsabgeordnete aus Thüringen
      • Andreas Splett, Augenzeuge des Anschlags von Halle

      Bürgerreporter Stefan Bernschein hat sich in der Gamerszene umgehört und spricht u.a. mit einer Netzreporterin und Schülern eines Gymnasiums über Medienkompetenz ...

      Montag, 04.11.19
      23:05 - 00:03 Uhr (58 Min.)
      58 Min.

      Der terroristische Anschlag auf die Synagoge in Halle hat Deutschland erschüttert. Was hat diese Tat ermöglicht? Und wie kann man ähnliche Taten in Zukunft verhindern?
      Anja Heyde diskutiert mit folgenden Gästen:

      • Holger Stahlknecht, Innenminister von Sachsen-Anhalt
      • Florian Hartleb, Terrorismusforscher
      • Dirk Peglow, Bund Deutscher Kriminalbeamter (BDK)
      • Martina Renner, Bundestagsabgeordnete aus Thüringen
      • Andreas Splett, Augenzeuge des Anschlags von Halle

      Bürgerreporter Stefan Bernschein hat sich in der Gamerszene umgehört und spricht u.a. mit einer Netzreporterin und Schülern eines Gymnasiums über Medienkompetenz ...

       

      Der terroristische Anschlag auf die Synagoge in Halle, bei dem zwei Menschen starben, hat Deutschland erschüttert. Was hat diese Tat ermöglicht? Und vor allem: Ob und wie kann man ähnliche Taten in Zukunft verhindern?

      Ein einzelner Täter, ausgerüstet mit einem Arsenal selbstgebauter Waffen und getrieben von einem rechtsradikalen und antisemitischen Weltbild - so stellt sich wenige Wochen später die Bluttat von Halle dar. Und doch bleiben Fragen danach, ob der Täter wirklich allein gehandelt hat, ob er Unterstützung hatte oder sein Anschlag zumindest durch Netzwerke und Zuspruch begünstigt wurde.

      Fest steht: Der Täter hatte Vorbilder. Seine Tat weist viele Parallelen zu ähnlichen Anschlägen auf, etwa in München im Sommer 2016 oder im neuseeländischen Christchurch im Frühjahr dieses Jahres. Er handelte offenbar allein, inszenierte sein Handeln wie ein Ego-Shooter-Spiel, filmte es und streamte es live ins Internet auf einer Plattform für Online-Spiele. Im Netz veröffentlichte er - auch das eine Parallele - ein mehrseitiges Manifest, in dem er seine Tat rechtfertigt.

      Als sicher gilt auch: Diese Vorbilder fand der Täter im Netz. Ebenso wie die Theorien, auf denen er sein Weltbild aufbaute und die Anleitungen zum Waffenbau. Das Internet bot schließlich auch das Forum zur Verbreitung seines Tuns. Zwar wurde das Video kaum live gesehen - aber dennoch anschließend tausendfach geteilt. Wie viele Menschen es tatsächlich gesehen haben, kann keiner sagen.

      Es ist nun an Ermittlern und Behörden, sowohl die Hintergründe der Tat aufzuklären als auch sicherzustellen, dass künftige Anschläge nach diesem Muster verhindert werden. Gerade hierbei sehen Experten großen Nachholbedarf und werfen Politik und Behörden in Deutschland schwere Versäumnisse vor: Die Polizei sei nur ungenügend aufgestellt und ausgestattet. Rechtsradikale Attentäter habe sie viel zu wenig im Blick. Und: Sie sei der Herausforderung durch junge Gewalttäter, die sich im Netz radikalisieren, nicht gewachsen.

      Entsteht eine neue Art von Terrorismus? Welche Rolle spielt das Netz bei der Radikalisierung? Was haben Staat und Gesellschaft dem entgegenzusetzen? - Darüber diskutiert Moderatorin Anja Heyde mit ihren Gästen.

      "Fakt ist!" ist der politische Talk im MDR-Fernsehen. Das Thema der Woche wird hier diskutiert - kontrovers, emotional, hintergründig. Die Sendung kommt im wöchentlichen Wechsel aus Magdeburg, Erfurt und Dresden.
      In der Sendung sollen auch die Zuschauer zu Wort kommen - über Briefe, E-Mails, Web-Chat oder Straßenumfragen. Die Meinungen, Wünsche, Ängste der Menschen übermitteln unsere "Bürgermoderatoren" live im Studio an die prominenten Talk-Gäste.

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