Moderation: Cécile Schortmann
Moderation: Cécile Schortmann
Vor wenigen Tagen ist sie erst aus Brasilien zurückgekehrt: Gabriele von Lutzau, die Frau, die vor rund 40 Jahren als Stewardess die Entführung des Lufthansa-Jets "Landshut" zusammen mit allen 86 Passagieren und drei weiteren Besatzungsmitgliedern nur knapp überlebte.
Fünf Tage dauerte die Entführung, die am 18. Oktober 1977 im somalischen Mogadischu mit der Erstürmung der Maschine durch die GSG 9 endete und bei der fast alle Terroristen an Bord getötet wurden. Gabriele Dillmann, so hieß von Lutzau damals, wurde von der Presse als "Engel von Mogadischu" gefeiert, weil sie für die Passagiere eine wichtige Stütze war. Sie mag den Titel bis heute nicht. "Wie alle Menschen an Bord", sagt Gabriele von Lutzau, "hat damals auch das Flugzeug – die 'Landshut' - durchgehalten, und dafür bin ich ihr dankbar."
Bis 1986 flog die Boeing 737 noch für die Lufthansa weiter, wurde dann in die USA verkauft, war für verschiedene Airlines weltweit im Einsatz und musste schließlich wegen gravierender technischer Mängel 2008 ausgemustert werden. Seither rottet die Maschine im brasilianischen Fortaleza vor sich hin. Nicht hinnehmbar für ein Flugzeug, das so eindrücklich für einen Teil der deutschen Geschichte steht?
Jetzt setzt sich von Lutzau dafür ein, dass die alte "tapfere Landshut" nach Hause kommt, am liebsten ins Rhein-Main-Gebiet, und zu einem Denkmal und Dokumentationszentrum umgerüstet wird. Auch deshalb flog Gabriele von Lutzau, in Begleitung ihrer Tochter, einer Fotografin, jetzt nach Brasilien.
"hauptsache kultur" hat die ehemalige Stewardess und ihre Tochter zu Hause in Michelstadt besucht. Wie hat Gabriele von Lutzau das Wiedersehen mit der "Landshut" erlebt und warum setzt sie sich so für die Rückkehr der Maschine ein? Gehört ein Flugzeug, in dem Menschen Höllenqualen erlebt haben, wirklich in ein Museum?
programm.ARD.de © rbb | ARD Play-Out-Center || 29.03.2024