• 27.04.2018
      05:00 Uhr
      Das Fresko Ballett Frankreich 2017 - Thema: Lasst uns tanzen! | arte
       

      Der französisch-albanische Choreograph Angelin Preljocaj hat sich für sein Stück „Das Fresko“ von einem Märchen aus dem alten China inspirieren lassen. Es geht um ein Wandgemälde, das eine unwiderstehliche Anziehungskraft auf einen Betrachter ausübt: Dieser verliebt sich unsterblich in eine der darauf dargestellten Frauen. Die poetische Geschichte steht für die Beziehung zwischen der Realität und ihrer Repräsentation in der Kunst, doch auch Platons Höhlengleichnis klingt in ihr an.

      Freitag, 27.04.18
      05:00 - 06:15 Uhr (75 Min.)
      75 Min.
      HD-TV Stereo

      Der französisch-albanische Choreograph Angelin Preljocaj hat sich für sein Stück „Das Fresko“ von einem Märchen aus dem alten China inspirieren lassen. Es geht um ein Wandgemälde, das eine unwiderstehliche Anziehungskraft auf einen Betrachter ausübt: Dieser verliebt sich unsterblich in eine der darauf dargestellten Frauen. Die poetische Geschichte steht für die Beziehung zwischen der Realität und ihrer Repräsentation in der Kunst, doch auch Platons Höhlengleichnis klingt in ihr an.

       

      Nach „L'Anoure“ (1995), „Blanche Neige“ (2008) und „Siddharta“ (2010) setzt der französisch-albanische Choreograph Angelin Preljocaj seine künstlerische Auseinandersetzung mit Märchen und Erzählungen weiter fort. Diesmal erschließt er ein bislang in seiner Arbeit unerforschtes Genre: traditionelle asiatische Erzählungen. Sein Stück „Das Fresko“ nach dem chinesischen Märchen „Die Wandmalerei“ veranschaulicht die poetische Kraft der Bildkunst.

      Um sich vor einem heraufziehenden Sturm in Sicherheit zu bringen, suchten einst in China zwei Reisende Zuflucht in einem Tempel. Dort entdeckten sie ein wunderschönes Fresko, das eine Gruppe junger Mädchen darstellte. Chu, einer der beiden Reisenden, verliebte sich unsterblich in eines der Mädchen. Um zu ihr zu gelangen, stieg er in das Bild.

      Diese alte asiatische Legende inspirierte Angelin Preljocaj zu einer bunten Träumerei, die den Zuschauer in eine andere Welt entführt. Das Zusammenspiel des Electro-Fusion-Sounds von Nicolas Godin - dem Mitbegründer des Duos Air -, der Kostüme von Azzedine Alaïa, des Bühnenbilds und der Videos der Designerin Constance Guisset sowie der Beleuchtung von Eric Soyer lässt die Grenzen zwischen Illusion und Realität verschwimmen.

      Obwohl der Choreograph die Handlung des chinesischen Märchens und dessen Symbolik beibehält, ist diese Adaption von seiner eigenen Vorstellungskraft geprägt: Er überträgt das Geschehen in einen multikulturellen Raum. „Das Fresko“ fasziniert aufgrund seiner suggestiven Bilder, ist aber auch eine Auseinandersetzung mit der Rolle der Kunst in der modernen Gesellschaft.

      • Thema: Lasst uns tanzen!

      Im April steht das ARTE-Programm ganz im Zeichen des Tanzes, mit zahlreichen Stücken unter der Leitung eminenter Choreographen, von Maurice Béjart bis John Neumeier, von Angelin Preljocaj bis Ohad Naharin. Außerdem entdeckt die luxemburgische Tänzerin und Choreographin Sylvia Camarda in der Dokumentationsreihe „Move!“ zahlreiche Facetten und Themen des zeitgenössischen Tanzes. Maurice Béjart, mit bürgerlichem Namen Maurice-Jean Berger, befreite das klassische Ballett von Tutu und klassizistischem Beiwerk. Seine Umsetzungen von Pierre Henrys konkreter Musik oder von so populären Stücken wie dem „Boléro“ von Ravel oder Strawinskys „Sacre du printemps“ brachten ein breites Publikum zum Ballett. Die jungen Wilden der 68er waren begeistert und strömten in seine Aufführungen in Brüssel und später in Lausanne.

      ARTE widmet dem Tanzrevolutionär ein filmisches Porträt und zeigt seine getanzte Fassung von Beethovens 9. Symphonie. Hamburgs langjähriger Ballettdirektor John Neumeier erzählt in „Nijinsky“ die tragische Geschichte des legendären Tänzers der Ballets Russes, jener Truppe, die Anfang des 20. Jahrhunderts die Pariser Ballett-Szene aufmischte. Waslaw Nijinsky wurde von Sergej Djagilew, dem Gründer und Leiter der Ballets Russes, entdeckt und zum Star gemacht. Doch seine Geschichte endet tragisch, er erlitt 1919 einen Nervenzusammenbruch und verbrachte den Rest seines Lebens in psychiatrischen Anstalten. Angelin Preljocaj hat sich für sein Stück „La Fresque - Das Fresko“ von einem Märchen aus dem alten China inspirieren lassen. Es geht um ein Wandgemälde, das eine unwiderstehliche Anziehungskraft auf einen Besucher ausübt: Er verliebt sich unsterblich in eine der darauf dargestellten Frauen. Die Geschichte steht für die Beziehung zwischen der Realität und ihrer Repräsentation in der Kunst, doch auch Platons Höhlengleichnis klingt in ihr an.

      Und zu guter Letzt zeigt ARTE ein Stück des gefeierten israelischen Choreographen Ohad Naharin. Mit seinen Tänzern der Truppe Batsheva Dance Company lotet er in „Last Work“ den eigenen Körper und dessen Bewegungsmuster aus, jenseits der Grammatik des klassischen Tanzes. Dazu gibt es „Move!“, eine Dokumentationsreihe über den Tanz, diese universelle Sprache, die dem Menschen innewohnt. Das tänzerische Multitalent Sylvia Camarda entdeckt für ARTE die Aktualität und die Relevanz der Tanz- und Bewegungssprache, findet die Kunst im Alltag und das Alltägliche im Tanz.

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      Freitag, 27.04.18
      05:00 - 06:15 Uhr (75 Min.)
      75 Min.
      HD-TV Stereo

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