• 25.06.2024
      02:45 Uhr
      Vom Ende der Welt in Görlitz Olivier Messiaen und sein "Quatuor pour la fin du temps" | arte
       

      Im Januar 2021 jährte sich die Uraufführung des "Quartetts für das Ende der Zeit" zum 80. Mal. Dies war Anlass, das Werk Messiaens an historischer Stelle, in der Gedenkstätte des ehemaligen Kriegsgefangenenlagers Stalag VIII A, noch einmal aufzuführen.

      Nacht von Montag auf Dienstag, 25.06.24
      02:45 - 03:30 Uhr (45 Min.)
      45 Min.
      Stereo

      Im Januar 2021 jährte sich die Uraufführung des "Quartetts für das Ende der Zeit" zum 80. Mal. Dies war Anlass, das Werk Messiaens an historischer Stelle, in der Gedenkstätte des ehemaligen Kriegsgefangenenlagers Stalag VIII A, noch einmal aufzuführen.

       

      Stab und Besetzung

      Klavier Pierre-Laurent Aimard
      Violoncello Jean-Guihen Queyras
      Violine Isabelle Faust
      Klarinette Jörg Widmann
      Regie Ute Feudel
      Komposition Olivier Messiaen

      Nicht immer können sich Komponisten die Orte ihrer Kreativität aussuchen, mitunter werden diese von den Zeitläuften erzwungen. So geschah es auch beim "Quartett für das Ende der Zeit" von Olivier Messiaen. Der Franzose komponierte das Werk, nachdem er im Sommer 1940 in deutsche Kriegsgefangenschaft geraten war. Seine Kompanie wurde zunächst in der Nähe von Nancy festgesetzt, kam aber kurz darauf nach Görlitz ins Stammlager VIII A, dessen Gelände sich heute am Stadtrand des polnischen Zgorzelec befindet.

      Am 15. Januar 1941 war es so weit. In der Theaterbaracke erklang das "Quatuor" zum ersten Mal. "Niemals wieder wurde mit solcher Aufmerksamkeit und solchem Verständnis zugehört", erinnerte sich Messiaen später. Der Uraufführung wohnten etwa 400 Zuhörer bei. Hungernde, frierende Menschen, fern ihrer Heimat - im schlesischen Niemandsland fasziniert von dieser so sonderbaren, kristallinen, transzendenten Musik.

      Der Titel des Werks bezieht sich auf die Offenbarung des Johannes, in der es heißt: "Es soll hinfort keine Zeit mehr sein, … wenn der siebente Engel seine Stimme erheben und seine Posaune blasen wird, dann ist vollendet das Geheimnis Gottes."

      Im Januar 2021 jährte sich die Uraufführung des "Quatuor pour la fin de temps" zum 80. Mal, ein Anlass für die Aufzeichnung des gesamten Werkes am historischen Ort. Sowohl in Deutschland als auch in Polen, Frankreich und darüber hinaus in der gesamten Musikwelt steht Olivier Messiaen mit seinem Werk für einen Humanismus, der an die Schrecken der Vergangenheit gemahnt und für die Zukunft gewahrt werden sollte.

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