• 02.09.2018
      23:20 Uhr
      Seiji Ozawa, zurück in Japan Dokumentation Frankreich 2017 | arte
       

      Als "Energiebündel" wird er beschrieben, als "Hunderttausend-Volt-Dirigent": Der im September 83-jährige Japaner Seiji Ozawa zählt zu den letzten verbliebenen Dirigenten-Legenden einer goldenen Ära. Porträt des ambitionierten Maestros und Pädagogen, der das Repertoire der europäischen Klassik in Japan erst richtig bekannt gemacht hat.

      Sonntag, 02.09.18
      23:20 - 00:15 Uhr (55 Min.)
      55 Min.
      Stereo

      Als "Energiebündel" wird er beschrieben, als "Hunderttausend-Volt-Dirigent": Der im September 83-jährige Japaner Seiji Ozawa zählt zu den letzten verbliebenen Dirigenten-Legenden einer goldenen Ära. Porträt des ambitionierten Maestros und Pädagogen, der das Repertoire der europäischen Klassik in Japan erst richtig bekannt gemacht hat.

       

      Stab und Besetzung

      Regie Olivier Simonnet

      Der im September 83-jährige Seiji Ozawa ist eine lebende Dirigenten-Legende. Er lernte bei Leonard Bernstein und Herbert von Karajan und leitete als erster Asiate ein großes westliches Orchester: das renommierte Boston Symphony Orchestra, an dessen Spitze er nahezu 30 Jahre lang stehen sollte. Der japanische Dirigent machte das Orchester aus Boston zu einem der berühmtesten Ensembles ganz Nordamerikas, öffnete das Tanglewood Festival einem breiten Publikum und war Namensgeber der Seiji Ozawa Hall, die 1994 in Tanglewood als Sommerquartier des Boston Symphony Orchestra erbaut wurde.

      Mit seinem Wuschelkopf, den roten Turnschuhen und der Baseball-Kappe - seine zweite Leidenschaft neben der Musik - entsprach Seiji Ozawa nie dem Klischee eines "klassischen" Musikers. Seinen Stil hat der Maestro bis heute nicht abgelegt - auch wenn er inzwischen etwas weniger ausgefallen wirkt als in den 70er Jahren.

      Da er an Speiseröhrenkrebs erkrankte, musste Seiji Ozawa beruflich kürzertreten, konnte nicht mehr ständig unterwegs sein und kehrte schließlich endgültig nach Japan zurück. Olivier Simonnet hat Ozawa fast zwei Jahre lang bei seinen Aktivitäten in Japan begleitet. Der berühmte Dirigent legt keinen Wert auf Ehrenbezeugungen, wichtiger ist ihm, dass er seine Liebe zur Musik mit anderen teilen kann. Deshalb steckt er viel Energie in Akademien zur Förderung von jungen Nachwuchsmusikern.

      Seiji Ozawa spricht über Asien, die Entdeckung des westlichen Repertoires in Japan, große Komponisten und natürlich über die Weitergabe seines Könnens. Dabei wird auch sein gespaltenes Verhältnis zu seinem Heimatland deutlich: Der Musiker, der heute als Nationalheld gefeiert wird, war früher ein Outsider, der mit seinen Ansprüchen und seiner Freiheitsliebe aneckte. "Seiji Ozawa, zurück in Japan" ist ein gelungenes Porträt, das den Lebensweg des Ausnahme-Dirigenten mit großer Achtsamkeit und Bewunderung nachzeichnet.

      Schwerpunkt: Sieben Tage Japan
      Einen ersten Überblick über "das Land der aufgehenden Sonne" geben die großartigen Luftaufnahmen in Xavier Lefebvres Doku-Reihe "Japan von oben". Gérard Depardieu unternimmt in einer fünfteiligen Reihe eine kulinarische und kulturelle Erkundungstour quer durch Japan. Auf eine lange Reise begab sich auch ein japanischer Samurai im Jahr 1613. Stéphane Bégoin erzählt in seinem historischen Doku-Drama "Ein Samurai im Vatikan" die Geschichte dieses Reisenden, dessen Ziel es war, den spanischen König in Madrid und den Papst in Rom zu treffen.

      Ein weiteres Highlight ist Sidney Pollacks bildgewaltiger Thriller "Yakuza". In dem Kultfilm, entstanden nach der Drehbuchvorlage von Paul Schrader, legt sich Robert Mitchum, Privatdetektiv und ehemaliger Soldat der Militärpolizei, mit den Gangstern von Tokio an.

      Frank Mirbach hat für die "360 ° Geo Reportage - Japan, Leben am Fuß des Vulkans" die Insel Iwojima besucht. Wissenschaftler erforschen den Supervulkan Iodake, der mehr als die Hälfte des kleinen Eilands einnimmt, vom Meer aus, um einen eventuellen Mega-Ausbruch vorhersagen zu können. Das letzte Mal ist das vor 7.300 Jahren passiert.

      Japan wird immer wieder von solchen dramatischen Naturkatastrophen heimgesucht. In Erinnerung an das Erdbeben von Kobe im Jahr 1995 hat der Architekt Tadao Ando die beeindruckende Gartenanlage von Awaji Yumebutai gestaltet, deren Schönheit in der Reihe "Erstaunliche Gärten" zu bestaunen ist.

      Auch "Tracks" ist mit einem Japan-Spezial mit von der Partie und stellt neben dem Klangkünstler Ryoji Ikeda den Manga-Zeichner Leiji Matsumoto vor, dessen Figur Captain Harlock weltberühmt geworden ist.

      Einen festlichen Akzent setzt "Maestro" mit Beethovens Siebter Symphonie unter der Leitung von Seiji Ozawa. Außerdem widmet ARTE dem weltberühmten japanischen Dirigenten und Komponisten ein Porträt.

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      Sonntag, 02.09.18
      23:20 - 00:15 Uhr (55 Min.)
      55 Min.
      Stereo

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