• 21.05.2017
      15:10 Uhr
      Tokio ersteht aus der Asche Dokumentarfilm Frankreich 2016 | arte
       

      Tokio ist seit mehr als 60 Jahren die größte Stadt der Welt. Sie ist Zentrum eines Ballungsraums von über 36 Millionen Einwohnern, noch immer auf Expansionskurs. Japans Hauptstadt gilt vielen als Stadt der Zukunft. Dabei war Tokio noch vor 150 Jahren Edo - eine Stadt aus einfachen Holzbauten mit einer Million Einwohnern. Die Edo-Zeit endete im späten 19. Jahrhundert. Im Laufe des 20. Jahrhunderts wurde Tokio zweimal zerstört, zuerst durch ein großes Erdbeben, dann während des Zweiten Weltkriegs durch US-Bomben. Jedes Mal musste Tokio von Grund auf neu aufgebaut werden. Ein Film über das wechselvolle Schicksal der Stadt.

      Sonntag, 21.05.17
      15:10 - 16:45 Uhr (95 Min.)
      95 Min.
      HD-TV Stereo

      Tokio ist seit mehr als 60 Jahren die größte Stadt der Welt. Sie ist Zentrum eines Ballungsraums von über 36 Millionen Einwohnern, noch immer auf Expansionskurs. Japans Hauptstadt gilt vielen als Stadt der Zukunft. Dabei war Tokio noch vor 150 Jahren Edo - eine Stadt aus einfachen Holzbauten mit einer Million Einwohnern. Die Edo-Zeit endete im späten 19. Jahrhundert. Im Laufe des 20. Jahrhunderts wurde Tokio zweimal zerstört, zuerst durch ein großes Erdbeben, dann während des Zweiten Weltkriegs durch US-Bomben. Jedes Mal musste Tokio von Grund auf neu aufgebaut werden. Ein Film über das wechselvolle Schicksal der Stadt.

       

      Stab und Besetzung

      Regie Julien Olivier

      Tokio ist eine spektakuläre Stadt, die sich bis heute rasant entwickelt. Da sie auf einer der aktivsten tektonischen Verwerfungen liegt, wurde die Stadt im Laufe ihrer Geschichte immer wieder von Erdbeben heimgesucht, wie etwa vom großen Kanto-Erdbeben im September 1923, das die historische Innenstadt komplett zerstörte und mehr als 100.000 Opfer forderte.

      Das große Beben von Kanto bleibt ein schweres Trauma. 1923 liegt fast die Hälfte aller Wohnhäuser der Präfektur Tokio in Trümmern. Von den 2,2 Millionen Einwohnern sind 1,5 Millionen obdachlos. Die scheinbare Gelassenheit, die die Japaner bei solchen Prüfungen an den Tag legen, ist frappierend. Das jüngste Beispiel: ihre Reaktion nach dem Seebeben, das die Katastrophe von Fukushima auslöste. Vor 150 Jahren, als London und New York gerade die Vier-Millionen-Einwohnergrenze überschritten, war Tokio, das damals Edo hieß, eine typisch japanische Stadt mit Holzhäusern und Gassen und gerade einmal einer Million Menschen. 1868 verlegt der Kaiser seine Residenz von Kyoto nach Edo, das später in Tokio („östliche Hauptstadt“) umbenannt wird. Sie soll sowohl Motor als auch Schaufenster für die Entwicklung eines modernen Japans sein, das dem Westen auf Augenhöhe gegenübertreten kann.

      Während des Zweiten Weltkriegs, in der Nacht vom 9. auf den 10. März 1945, erleidet die Stadt einen der schrecklichsten Momente ihrer Geschichte. Innerhalb weniger Stunden werden Hunderte Tonnen Brandbomben auf das Stadtgebiet von Tokio abgeworfen. Mehr als die Hälfte des historischen Tokios wird zerstört und mehr als 100.000 Menschen getötet. Erneut - kaum 22 Jahre nach seiner ersten Zerstörung - liegt das Zentrum Tokios wieder in Schutt und Asche, seine Einwohner sind tot oder obdachlos.

      Heute, rund 100 Jahre später, ist Japan ein Global Player und Tokio eine der futuristischsten Megalopolen der Welt. Tokio hat die Prüfungen seiner Geschichte gemeistert und eine in der Welt einmalige Form der Modernität hervorgebracht. Doch nach Fukushima begannen viele, die bedingungslose Vorwärtsgewandtheit des modernen Japans infrage zu stellen.

      Außergewöhnliche Bilddokumente, von Amateuren beziehungsweise professionellen Fotografen und Kameramännern aufgenommen, wurden für den Dokumentarfilm restauriert und koloriert. Jene in Vergessenheit geratenen Bilder rekonstruieren das wechselvolle Schicksal der Stadt und ihrer Bewohner von 1868 bis heute.

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      Sonntag, 21.05.17
      15:10 - 16:45 Uhr (95 Min.)
      95 Min.
      HD-TV Stereo

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