• 08.09.2018
      09:15 Uhr
      45 Min - Rettet den Landarzt! Film von Ute Jurkovics und Sonja Kättner-Neumann | tagesschau24
       

      In vielen ländlichen Regionen Norddeutschlands fehlen Hausärzte. Patienten sind verzweifelt, Ärzte arbeiten am Limit. Dabei gibt es Rezepte gegen den Landarztmangel. "45 Min" zeigt, welche Konzepte funktionieren, und fragt, warum in manchen Gemeinden die medizinische Grundversorgung nicht mehr gesichert ist.

      Samstag, 08.09.18
      09:15 - 10:00 Uhr (45 Min.)
      45 Min.

      In vielen ländlichen Regionen Norddeutschlands fehlen Hausärzte. Patienten sind verzweifelt, Ärzte arbeiten am Limit. Dabei gibt es Rezepte gegen den Landarztmangel. "45 Min" zeigt, welche Konzepte funktionieren, und fragt, warum in manchen Gemeinden die medizinische Grundversorgung nicht mehr gesichert ist.

       

      In vielen ländlichen Regionen Norddeutschlands fehlen Hausärzte. Patienten sind verzweifelt, Ärzte arbeiten am Limit. Dabei gibt es Rezepte gegen den Landarztmangel. "45 Min" zeigt, welche Konzepte funktionieren, und fragt, warum in manchen Gemeinden die medizinische Grundversorgung nicht mehr gesichert ist.

      Ein Beispiel: Parchim in Mecklenburg-Vorpommern. Zwölf Hausarztstellen sind dort nicht besetzt. In diesem Jahr schließt eine weitere Praxis. Nachfolger gibt es nicht. Bei den verbliebenen Ärzten herrscht Aufnahmestopp für neue Patienten. Die Praxis von Dr. Joachim Hesse etwa ist schon lange überlaufen. Zwölf-Stunden-Arbeitstage sind für ihn die Regel. Hausbesuche schafft er nicht mehr. Die übernimmt sein 80-jähriger Vater, Dr. Peter Hesse.

      Die Situation ist symptomatisch für viele Gemeinden in Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und einigen Regionen Schleswig-Holsteins. Und sie wird sich zuspitzen. Die düstere Prognose der Kassenärztlichen Bundesvereinigung: bis 2030 werden bundesweit 10.567 Hausärzte fehlen.

      Kommunen wie Büsum haben das Problem gelöst. Die Gemeinde gründete selbst ein Ärztezentrum und schaffte es, sechs Hausärzte dafür zu gewinnen. Die Mediziner sind bei der Kommune angestellt. Teamwork ist für sie selbstverständlich, Teilzeitarbeit möglich. Das Modell, das mittlerweile Schule macht und andernorts kopiert wird, hat auch Nachwuchsmediziner nach Büsum gelockt.

      Zwei Ärzte werden dort zum Facharzt für Allgemeinmedizin weitergebildet. Einer ist Dr. Klaas Lindemann. Er tritt in die Fußstapfen seines Vaters Dr. Arno Lindemann, der aus seiner Büsumer Einzelpraxis in das Ärztezentrum wechselte. Dr. Lindemann sen. kann bald mit gutem Gewissen in den Ruhestand gehen: Seine Patienten werden versorgt, sein Sohn ist nicht von Burn-out bedroht. Im Büsumer Ärztezentrum stimmt die Work-Life-Balance.

      Ein weiterer Baustein könnten rollende Hausarzt- und Zahnarztpraxen sein. Dr. Kerstin Finger hat ihren Kleinbus mit Zahnarztequipment ausgestattet und fährt damit in entlegene Dörfer der Uckermark. Sie versorgt Patienten, die den Weg in eine Zahnarztpraxis nicht mehr bewältigen können.

      In vielen ländlichen Regionen Norddeutschlands fehlen Hausärzte. Patienten sind verzweifelt, Ärzte arbeiten am Limit. Dabei gibt es Rezepte gegen den Landarztmangel. "45 Min" zeigt, welche Konzepte funktionieren, und fragt, warum in manchen Gemeinden die medizinische Grundversorgung nicht mehr gesichert ist.

      Ein Beispiel: Parchim in Mecklenburg-Vorpommern. Zwölf Hausarztstellen sind dort nicht besetzt. In diesem Jahr schließt eine weitere Praxis. Nachfolger gibt es nicht. Bei den verbliebenen Ärzten herrscht Aufnahmestopp für neue Patienten. Die Praxis von Dr. Joachim Hesse etwa ist schon lange überlaufen. Zwölf-Stunden-Arbeitstage sind für ihn die Regel. Hausbesuche schafft er nicht mehr. Die übernimmt sein 80-jähriger Vater, Dr. Peter Hesse.

      Die Situation ist symptomatisch für viele Gemeinden in Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und einigen Regionen Schleswig-Holsteins. Und sie wird sich zuspitzen. Die düstere Prognose der Kassenärztlichen Bundesvereinigung: bis 2030 werden bundesweit 10.567 Hausärzte fehlen.

      Kommunen wie Büsum haben das Problem gelöst. Die Gemeinde gründete selbst ein Ärztezentrum und schaffte es, sechs Hausärzte dafür zu gewinnen. Die Mediziner sind bei der Kommune angestellt. Teamwork ist für sie selbstverständlich, Teilzeitarbeit möglich. Das Modell, das mittlerweile Schule macht und andernorts kopiert wird, hat auch Nachwuchsmediziner nach Büsum gelockt.

      Zwei Ärzte werden dort zum Facharzt für Allgemeinmedizin weitergebildet. Einer ist Dr. Klaas Lindemann. Er tritt in die Fußstapfen seines Vaters Dr. Arno Lindemann, der aus seiner Büsumer Einzelpraxis in das Ärztezentrum wechselte. Dr. Lindemann sen. kann bald mit gutem Gewissen in den Ruhestand gehen: Seine Patienten werden versorgt, sein Sohn ist nicht von Burn-out bedroht. Im Büsumer Ärztezentrum stimmt die Work-Life-Balance.

      Ein weiterer Baustein könnten rollende Hausarzt- und Zahnarztpraxen sein. Dr. Kerstin Finger hat ihren Kleinbus mit Zahnarztequipment ausgestattet und fährt damit in entlegene Dörfer der Uckermark. Sie versorgt Patienten, die den Weg in eine Zahnarztpraxis nicht mehr bewältigen können.

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      09:15 - 10:00 Uhr (45 Min.)
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