• 09.08.2018
      22:45 Uhr
      Gesundheit! Der vertuschte Skandal | ARD alpha
       

      Für viele ist es ein Pharma-Skandal, ein Fall so schlimm wie mit Contergan. Für Andre Sommer ist es ein Kampf um Gerechtigkeit. Er will erreichen, dass ein Pharma-Konzern endlich zu seiner Schuld und Verantwortung steht. Und er will Gewissheit haben, dass nicht eine Laune der Natur für seine Missbildungen und die Tausender anderer verantwortlich ist, sondern ein Pharmakonzern, der fahrlässig gehandelt hat.

      Donnerstag, 09.08.18
      22:45 - 23:15 Uhr (30 Min.)
      30 Min.

      Für viele ist es ein Pharma-Skandal, ein Fall so schlimm wie mit Contergan. Für Andre Sommer ist es ein Kampf um Gerechtigkeit. Er will erreichen, dass ein Pharma-Konzern endlich zu seiner Schuld und Verantwortung steht. Und er will Gewissheit haben, dass nicht eine Laune der Natur für seine Missbildungen und die Tausender anderer verantwortlich ist, sondern ein Pharmakonzern, der fahrlässig gehandelt hat.

       

      Für viele ist es ein Pharma-Skandal, ein Fall so schlimm wie mit Contergan. Für Andre Sommer ist es ein Kampf um Gerechtigkeit. Er will erreichen, dass ein Pharma-Konzern endlich zu seiner Schuld und Verantwortung steht. Und er will Gewissheit haben, dass nicht eine Laune der Natur für seine Missbildungen und die Tausender anderer verantwortlich ist, sondern ein Pharmakonzern, der fahrlässig gehandelt hat.

      Andre Sommer kommt 1976 auf die Welt. Seine Blase befindet sich außerhalb seines Körpers, er muss mehrere schwere Operationen über sich ergehen lassen, hat einen künstlichen Blasenausgang. Viele Kinder kommen in den 60er- und 70er-Jahren mit Missbildungen auf die Welt: Hirnschäden, Herzfehler, verkümmerte Gliedmaßen. Sie haben alles eines gemeinsam: Ihre Mütter haben das Mittel Duogynon von ihrem Hausarzt als Schwangerschaftstest bekommen. Eigentlich ist Duogynon von der Firma Schering in den 60er- und 70er-Jahren ein Hormonpräparat, das bei Menstruationsbeschwerden eingesetzt wird. Frauenärzte verabreichen es gern als Schwangerschaftstest. Was die zugeführten Hormone bei ungeborenen Kindern anrichten - daran denkt niemand.

      Seitdem Andre Sommer weiß, dass auch seine Mutter das Mittel eingenommen hat, lässt er nicht mehr locker. Er gründet eine kleine Selbsthilfegruppe, baut eine Internetseite, stellt sie ins Netz. Er bekommt Tausende von Zuschriften. 2010 geht er vor Gericht. Er will den Pharma-Konzern Bayer auf Akteneinsicht verklagen und eine Stiftung für die Duogynon-Opfer einrichten lassen. Bayer hat die Firma Schering aufgekauft und ist jetzt der Rechtsnachfolger. Doch Bayer will keine Akteneinsicht gewähren und schon gar nicht zahlen. Der Pharma-Konzern verweist darauf, dass die Geschichte längst verjährt ist.

      Nach langem Kampf gibt Andre Sommer verzweifelt auf - bis Dokumente auftauchen, die das Wissen Scherings um die Gefährlichkeit des Medikaments für Ungeborene beweisen. Andre Sommer erfährt, dass es in Großbritannien einen Untersuchungsausschuss zu Primodos (englischer Name für Duogynon) gibt, und: In England sind die Verjährungsfristen anders, der Rechtsweg steht noch immer offen.

      Für viele ist es ein Pharma-Skandal, ein Fall so schlimm wie mit Contergan. Für Andre Sommer ist es ein Kampf um Gerechtigkeit. Er will erreichen, dass ein Pharma-Konzern endlich zu seiner Schuld und Verantwortung steht. Und er will Gewissheit haben, dass nicht eine Laune der Natur für seine Missbildungen und die Tausender anderer verantwortlich ist, sondern ein Pharmakonzern, der fahrlässig gehandelt hat.

      Andre Sommer kommt 1976 auf die Welt. Seine Blase befindet sich außerhalb seines Körpers, er muss mehrere schwere Operationen über sich ergehen lassen, hat einen künstlichen Blasenausgang. Viele Kinder kommen in den 60er- und 70er-Jahren mit Missbildungen auf die Welt: Hirnschäden, Herzfehler, verkümmerte Gliedmaßen. Sie haben alles eines gemeinsam: Ihre Mütter haben das Mittel Duogynon von ihrem Hausarzt als Schwangerschaftstest bekommen. Eigentlich ist Duogynon von der Firma Schering in den 60er- und 70er-Jahren ein Hormonpräparat, das bei Menstruationsbeschwerden eingesetzt wird. Frauenärzte verabreichen es gern als Schwangerschaftstest. Was die zugeführten Hormone bei ungeborenen Kindern anrichten - daran denkt niemand.

      Seitdem Andre Sommer weiß, dass auch seine Mutter das Mittel eingenommen hat, lässt er nicht mehr locker. Er gründet eine kleine Selbsthilfegruppe, baut eine Internetseite, stellt sie ins Netz. Er bekommt Tausende von Zuschriften. 2010 geht er vor Gericht. Er will den Pharma-Konzern Bayer auf Akteneinsicht verklagen und eine Stiftung für die Duogynon-Opfer einrichten lassen. Bayer hat die Firma Schering aufgekauft und ist jetzt der Rechtsnachfolger. Doch Bayer will keine Akteneinsicht gewähren und schon gar nicht zahlen. Der Pharma-Konzern verweist darauf, dass die Geschichte längst verjährt ist.

      Nach langem Kampf gibt Andre Sommer verzweifelt auf - bis Dokumente auftauchen, die das Wissen Scherings um die Gefährlichkeit des Medikaments für Ungeborene beweisen. Andre Sommer erfährt, dass es in Großbritannien einen Untersuchungsausschuss zu Primodos (englischer Name für Duogynon) gibt, und: In England sind die Verjährungsfristen anders, der Rechtsweg steht noch immer offen.

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