• 08.02.2018
      19:00 Uhr
      Kampf um die Arktis Film von Andreas Ewels und Norbert Porta | phoenix
       

      Seit Jahren zieht sich das Eis der Arktis aufgrund des Klimawandels zurück. Eine früher unzugängliche Region gibt ihre Rohstoffe frei. Der Kampf um die besten Zugänge tobt. Immer nördlicher dringen Industrienationen in die unberührten Gebiete vor, platzieren ihre Bohrinseln, Eisbrecher und Trawler beim Kampf um die besten Pfründe. Die Natur geht zugrunde.Nach dem ersten Ansturm auf die Arktis gab es eine kleine Verschnaufpause. Die internationalen Wirtschaftsnationen scheuten die hohen Kosten bei der Eroberung der Arktis, doch spätestens seit einiger Zeit geht der Kampf um die arktischen Rohstoffe in eine neue Runde.

      Donnerstag, 08.02.18
      19:00 - 19:30 Uhr (30 Min.)
      30 Min.
      Stereo

      Seit Jahren zieht sich das Eis der Arktis aufgrund des Klimawandels zurück. Eine früher unzugängliche Region gibt ihre Rohstoffe frei. Der Kampf um die besten Zugänge tobt. Immer nördlicher dringen Industrienationen in die unberührten Gebiete vor, platzieren ihre Bohrinseln, Eisbrecher und Trawler beim Kampf um die besten Pfründe. Die Natur geht zugrunde.Nach dem ersten Ansturm auf die Arktis gab es eine kleine Verschnaufpause. Die internationalen Wirtschaftsnationen scheuten die hohen Kosten bei der Eroberung der Arktis, doch spätestens seit einiger Zeit geht der Kampf um die arktischen Rohstoffe in eine neue Runde.

       

      Die Anrainerstaaten bringen sich in Stellung, erkunden und sichern sich die besten Plätze.
      Noch vor hundert Jahren bedeutete ein Vorstoß in arktische Gebiete eine lebensgefährliche Expedition, der Nordpol war praktisch unerreichbar. Heute haben vor allem die Russen hochmoderne Atomeisbrecher in Betrieb. Locker brechen sie sich durch das vier Meter dicke Eis. An Bord auch das Team von "planet e." Das Ziel: der Nordpol. Ist dieser im Sommer überhaupt noch gefroren? Der Kapitän des größten Eisbrechers der Welt erzählt dem planet e.-Team exklusiv über seine Erfahrungen am Nordpol und überrascht mit neuen Plänen der Russen.
      In den zugänglicheren Regionen der Arktis fördert man bereits seit über hundert Jahren Öl, Gas, Erze und Edelsteine. Nun sollen neue Gebiete erschlossen und größere Mengen gefördert werden, so die Hoffnung der Industrie. Der Rückgang des Eises macht die Arktis zugänglicher, und die Vorbereitungen zur Nutzung neuer Abbaugebiete laufen. Der Abbau unter den widrigen Bedingungen der Arktis ist schwierig und teuer, doch bei steigenden Rohstoffpreisen könnte er lukrativ werden.
      Mit der "Songa Enabler", einer hochmodernen Bohrplattform, die für den arktischen Betrieb ausgelegt wurde, lässt das Unternehmen Statoil Probebohrungen durchführen - die nördlichste Bohrung der Welt. Man hofft auf gigantische Ressourcen. Sollte dies stimmen, dann könnte Norwegen zur führenden Ölnation weltweit werden. Doch die Grenzen in der Arktis sind längst noch nicht festgeschrieben und ein Rohstoffkrieg noch nicht abgewendet.
      Der Klimawandel, der eine Förderung der arktischen Rohstoffe erst ermöglicht, stellt das empfindliche Ökosystem der Arktis zudem vor große Probleme. Eisbären sind auf eine geschlossene Eisdecke angewiesen, sie finden kaum noch Nahrung. Die Packeisdecke hat sich in den vergangenen 30 Jahren halbiert. Robben können ihre Jungen nur auf Eisflächen zur Welt bringen.
      Die Tiere der Arktis sind Überlebenskünstler, die sich mit vielfältigen Mitteln an die extremen Lebensbedingungen in der Arktis angepasst haben. Doch mit dem Klimawandel könnten ihre Anpassungen auch zu Nachteilen werden.
      Die biologischen Prozesse laufen in den eisigen Gewässern viel langsamer ab als in wärmeren Gefilden. Müll, der sich in der Arktis sammelt, kann nur sehr langsam abgebaut werden und vergiftet die Tierwelt. Fast alle in der Arktis untersuchten Sturmtaucher hatten große Mengen unverdaulichen Mülls in ihren Mägen - vor allem Plastik. Jämmerlich verhungern die Seevögel, weil ihre Verdauung durch den Müll blockiert ist. Auch die Wale leiden unter dem Müll in ihren Mägen. Besonders internationale Fischtrawler sind für den Müll in der Arktis verantwortlich.
      Noch finden Speisefische in den arktischen Gewässern gute Lebensbedingungen. Doch die Fischtrawler können immer leichter ins Eismeer vordringen und somit größere Mengen fischen.

      Eine Überfischung ist programmiert, denn der Hunger nach hochwertigem Speisefisch ist ungebrochen.
      Mit riesigen Schleppnetzen zerstören die industriellen Fischtrawler zudem den arktischen Meeresboden, einen wichtigen Lebensraum. Der zerstörte Boden braucht viele Jahre um sich zu regenerieren. Die Umweltschutzorganisation Greenpeace kreuzt mit ihrem Schiff "Arctic Sunrise" vor Spitzbergen und prangert die Probleme an, die durch Fischerei und Rohstoffförderung in der Arktis entstehen. "planet e." begleitet die Aktivisten bei ihrem Kampf gegen die Fischereinationen.
      Der Kampf um die Arktis: Ist dieser einmalige Lebensraum schon verloren?

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      Donnerstag, 08.02.18
      19:00 - 19:30 Uhr (30 Min.)
      30 Min.
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