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Als Thilo Sarrazin 2011 glaubte, Deutschland schaffe sich ab, hatte er wohl kaum damit gerechnet, dass er der Geburtshelfer eines neuen Youtube-Stars der Ethno-Comedy-szene werden würde. Vor lauter Wut über die hanebüchenen Thesen des Politikers entwickelte die Pädagogin Idil Baydar aus Berlin damals die sozialsatirische Kunstfigur Jilet Ayse eine 18-jährige bildungsferne Problemtürkin , die ihre Welt beschreibt und den Zuschauern die Klischees nur so um die Ohren haut. In ihrem aktuellen Bühnenprogramm fordert die 40-jährige Künstlerin bissig und messerscharf ihr Publikum zum Dialog auf: Deutschland, wir müssen reden!
60 Millionen Menschen sind weltweit auf der Flucht, so viele wie nie zuvor. Die Hälfte von ihnen sind Kinder sind. Oft sind die Flüchtlinge länger als 10 Monate unterwegs. In Deutschland angekommen, können sie sich registrieren lassen und werden dann nach einem Verteilungsschlüssel in verschiedene Städte weitergeleitet und versorgt. Wer aber Verwandte oder Familienmitglieder in einer bestimmten Stadt hat, möchte nicht nach dem sogenannten Königssteiner Schlüssel verteilt werden, sondern gezielt dorthin, wo Freunde und Familie leben. So lassen sich manche Flüchtlinge nicht registrieren, bis sie an ihr Ziel kommen. Viele warten somit nachts oft stundenlang bei Minusgraden und ohne Versorgung im Freien auf die nächste Fahrgelegenheit. Am Zentralen Omnibusbahnhof in München, dem ZOB, sind Abend für Abend freiwillige Helfer vor Ort: die ZOB-Angels und Ärzte der Welt.
Deutschland kann das! , so heißt eine Kampagne im Internet, bei der bekannte Persönlichkeiten in Videobotschaften erklären, warum Deutschland die Flüchtlingssituation bewältigen kann. Das Thema spaltet die Bevölkerung. Kann Deutschland das wirklich schaffen? Warum und wie? puzzle spricht mit dem Initiator der Kampagne, Professor Jochen Oltmer, einem der wenigen Migrationsforscher in Deutschland.
Imran Ayata, gebürtiger Ulmer, Wahlberliner, Fußballnarr und Integrationsrebell, ist in der Werbe-Branche tätig und betreut als Campaigner Bundesministerien, Verbände, NGOs und einen Fußballverein. Zudem ist er Autor von literarischen Texten und einem Theaterstück. Gerade ist sein zweiter Roman erschienen mit dem Titel Ruhm und Ruin , in dem 11 Personen die unterschiedlichsten Blicke auf unsere Multikulti-Gesellschaft werfen. Der Fußballverein als Labor für Machtspiele jenseits von Ausländer- und Migrantensyndrom. Wir müssen alle mal raus aus der Komfortzone. Egal, ob arabische, türkische, kurdische oder deutsche Familien Rückzug ist feige , sagt seine Protagonistin Angela.
Persönliche Begegnungen mit Geflüchteten, bei denen wir sie mehr als nur flüchtig kennenlernen können, sind selten. So erfahren wir nur über Umwege von ihren Geschichten. Geflüchtete haben in ihrer Heimat Schreckliches erfahren und auf ihrer langen Reise in ein sicheres Land schwierige Situation erlebt. Jetzt erzählen sie ihre Geschichten in dem Buch Die Hoffnung im Gepäck , berührend und eindrücklich. Bekannte Autorinnen und Autoren haben diese Menschen getroffen und ihre Geschichten aufgeschrieben. Dabei entstanden Porträts, Berichte und Gedichte, deren gemeinsamer Kern die Hoffnung ist.
programm.ARD.de © rbb | ARD Play-Out-Center || 29.03.2024