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Stab und Besetzung
Moderation | Christoph Süß |
Dieses Wochenende brannten sie überall: christliche Osterfeuer. Mancherorts werden sie allerdings "Judasfeuer" genannt, und dabei wird eine Puppe verbrannt, die Judas darstellen soll - den Jünger, der Jesus verriet. Ländliche Burschenvereine zwischen Augsburg und München wollen sich ihre "Tradition" nicht verbieten lassen. Doch zur Tradition der "Judasfeuer" gehört eben auch, dass viele früher "Judenfeuer" hießen, und dass mit der Figur des "Verräters Judas" in der Geschichte immer wieder antijüdische Stimmungen angeheizt wurden. Heute distanzieren sich deshalb zum Beispiel Landkreise und auch die katholische Kirche von diesem "Brauch". Und vor Ort? Brennt die Luft.
Lobbyismus existiert so lange, wie es die parlamentarische Demokratie gibt. Doch kaum eine Lobbygruppe hat je geschafft, was die Bauern in den letzten Monaten erreicht haben: Die EU-Kommission hat wichtige Teile aus dem Klimaschutzprogramm "Green Deal" gestrichen. Viele Forderungen der wütenden Landwirte werden umgesetzt. Was bedeutet das nun genau? Und: wie geht es den Bauern damit? Haben die massiven Proteste in Brüssel ihrem Image mehr geschadet als ihnen ihre Erfolge nutzen? "quer" sucht noch einmal das Gespräch.
Sie erfreuen sich immer größerer Beliebtheit: winzige, so genannte "Tiny"-Häuser. Maximal 50 Quadratmeter, mit Bad, Küche, Wohn- und Schlafbereich, oft aus Holz, schnell auf- und wieder abgebaut und mit wenig Verbrauch. Doch viele Gemeinden hadern mit der Genehmigung. In Kitzingen hat der Stadtrat eine Tiny-House-Siedlung nun abgelehnt, man befürchte ein "Little Woodstock". Dabei interessieren sich keine Hippies, sondern vor allem Rentner für das Leben im kleinen Haus, weil ihnen das ihrige zu groß geworden ist und sie es an die Kinder oder Enkel abgeben wollen. Eine kleine Lösung in großen Schwierigkeiten.
Keine neuen Betten mehr, heißt: keine neuen Hotels, Ferienwohnungen oder AirBnBs. So will Südtirol des Andrangs Herr werden, unter dem die Ferienregion seit Langem leidet. Nur dann, wenn Betten wegfallen, dürfen neue entstehen. Wäre das auch eine Lösung für bayerische Hotspots? Das Ende von Overtourism und riesigen Luxushotels? Vor Ort würde das vielen Anwohnern wohl gefallen: Zum Beispiel am Chiemsee, wo sich Bürger gegen den Neubau eines Fünf-Sterne-Hotels wehren.
Bamberg. Die Stadt, wie Rom auf sieben Hügeln erbaut, hat eine neue Sensation: einen achten Hügel. Seit Jahren "erfreut" er die Anwohner in einem Neubaugebiet als Überbleibsel der längst abgeschlossenen Bauarbeiten. Denn: Vor Gericht wurde lange gestritten, wer den Schutthaufen - nichts anderes ist der Hügel - entfernen muss. Der Bauträger ist verstorben, der Schutthaufen leicht kontaminiert, seine Entsorgung sündteuer. Die ihn verdeckende Plane bröselt vor sich hin, Plastik weht durch die Luft und die Anwohner verzweifeln.
Das aktuelle Wochenmagazin quer präsentiert ungewöhnliche Blicke auf das Zeitgeschehen. Kritisch und informativ, bissig und direkt, aber auch unterhaltsam präsentiert Moderator und Kabarettist Christoph Süß die Themen der Woche.
programm.ARD.de © rbb | ARD Play-Out-Center || 28.06.2024