• 27.05.2024
      02:07 Uhr
      Presseclub Bedrohte Sicherheit: Kommt die Wehrpflicht für Alle? | tagesschau24
       

      Thema: Bedrohte Sicherheit: Kommt die Wehrpflicht für Alle?

      Die Gäste

      • Peter Dausend: Politischer Korrespondent und Kolumnist, DIE ZEIT
      • Julia Weigelt: Freie Journalistin und Moderatorin
      • Rudi Wais: Mitglied der Chefredaktion, Augsburger Allgemeine Zeitung
      • Kristina Dunz: Stellvertretende Leiterin Hauptstadtbüro, RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND)

      Nacht von Sonntag auf Montag, 27.05.24
      02:07 - 02:50 Uhr (43 Min.)
      43 Min.

      Thema: Bedrohte Sicherheit: Kommt die Wehrpflicht für Alle?

      Die Gäste

      • Peter Dausend: Politischer Korrespondent und Kolumnist, DIE ZEIT
      • Julia Weigelt: Freie Journalistin und Moderatorin
      • Rudi Wais: Mitglied der Chefredaktion, Augsburger Allgemeine Zeitung
      • Kristina Dunz: Stellvertretende Leiterin Hauptstadtbüro, RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND)

       

      Stab und Besetzung

      Moderation Jörg Schönenborn

      Vor Jahren noch undenkbar – jetzt ist sie zurück: die Debatte um die Wehrpflicht. Auslöser ist die neue Bedrohungssituation in Europa seit dem Angriff Russlands auf die Ukraine. Was die Situation für Deutschland so gefährlich macht, ist der eklatante Personalmangel bei der Bundeswehr. Aktuell liegt die Truppe mit rund 180.000 Soldaten unter der Mindeststärke. Bis 2031 sollen es sogar noch 20.000 mehr sein. Ist das mit einer Freiwilligenarmee zu schaffen?

      Der Ministerpräsident von Schleswig-Holstein, Daniel Günther, CDU, und die Wehrbeauftragte Eva Högl, SPD, meinen „Nein“. Sie gehen sogar noch einen Schritt weiter. Wenn man es mit der Geschlechtergerechtigkeit ernst meine, müsste die Wehrpflicht für Männer und Frauen gleichermaßen gelten. In Israel, Schweden oder Norwegen ist das bereits Realität. Dafür müsste allerdings das Grundgesetz geändert werden. Wäre das realistisch?

      Die Debatte über die Wiedereinführung der Wehrpflicht hat an Fahrt aufgenommen, seit Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius Anfang Mai in einer Rede an der Washingtoner Johns-Hopkins-Universität sagte: „Ich bin der Überzeugung, dass Deutschland eine Art der Wehrpflicht benötigt.” Welche könnte das sein? Ein Zurück zur alten, allgemeinen Wehrpflicht ist für viele undenkbar. Die Befürworter einer neuen Wehrpflicht sympathisieren stattdessen mit dem schwedischen Modell, bei dem alle 18-Jährigen angeschrieben, aber nur diejenigen eingezogen werden, die für den Bedarf erforderlich sind. Finden sich nicht genug Freiwillige, lässt das Modell auch Zwang zu. Anderen ist diese Idee der sogenannten „Kontingentwehrpflicht” zu eng gefasst. Sie fordern stattdessen eine soziale Dienstpflicht für alle. Der Dienst bei der Bundeswehr wäre dann nur eine Option unter vielen. Während die CDU dieser Idee viel abgewinnen kann, sind FDP und Grüne strikt dagegen, die Wehrpflicht wieder einzuführen. Und auch von Bundeskanzler Scholz bekommt Verteidigungsminister Pistorius bisher keine Rückendeckung. Warum nicht? Wäre die Wehrpflicht dringend geboten, wenn Scholz es mit der „Zeitenwende” wirklich ernst meinte? Oder kann man eine moderne und professionelle Bundeswehr auch anders erreichen?

      Die Gäste

      Peter Dausend: Politischer Korrespondent und Kolumnist, DIE ZEIT
      Peter Dausend studierte Amerikanistik, Politikwissenschaft und Englische Philologie in Saarbrücken. Nach einem Volontariat an der Axel-Springer-Journalistenschule begann er 1994 in der Entwicklungsredaktion ERGO des Heinrich-Bauer-Verlags. Im Herbst 1995 begann er als Redakteur bei der „WELT“, zunächst im Auslandsressort, ging als Arthur F. Burns-Stipendiat 1998 zur „Anchorage Daily News“ nach Alaska und schrieb ab 1999 als Reporter für die „Seite 3“ der „WELT“. 2001 wechselte Peter Dausend ins Parlamentsbüro der „WELT“ nach Berlin. Seit 2008 ist er politischer Korrespondent und Kolumnist der Wochenzeitschrift „DIE ZEIT“ in Berlin. Peter Dausend schrieb mehrere Bücher, zuletzt veröffentlichte er gemeinsam mit Horand Knaup „‘Alleiner kannst du gar nicht sein‘. Unsere Volksvertreter zwischen Macht, Sucht und Angst“.

      Julia Weigelt: Freie Journalistin und Moderatorin
      Julia Weigelt ist Fachjournalistin für Sicherheitspolitik. Recherche-Reisen führten sie u.a. nach Afghanistan. Ihre Arbeiten wurden mit mehreren Journalistenpreisen ausgezeichnet. Unter anderem kürte sie der Verband der Deutschen Fachpresse zur "Fachjournalistin des Jahres 2023". Sie arbeitet für den NDR, den Deutschlandfunk und Deutschlandfunk Kultur sowie sicherheitspolitische Printmagazine. Bei NDR info ist sie Co-Host der Sendung „Streitkräfte und Strategien“.

      Rudi Wais: Mitglied der Chefredaktion, Augsburger Allgemeine Zeitung
      Nach seinem Volontariat bei der „Augsburger Allgemeinen“ arbeitete Rudi Wais zunächst für kurze Zeit als Redakteur in einer Lokalredaktion und ab 1988 dann in der Wirtschaftsredaktion. 1993 wechselte er als verantwortlicher Redakteur in die Politikredaktion. Von 1999 bis 2016 war Rudi Wais Korrespondent seiner Zeitung in

      Berlin. 2017 kehrte er als Chef vom Dienst in die Zentralredaktion nach Augsburg zurück, seit 2019 ist er dort auch Mitglied der Chefredaktion. Von 1993 bis 1999 dozierte er berufsbegleitend u.a. an der Akademie der Bayerischen Presse und der Universität Eichstätt.

      Kristina Dunz: Stellvertretende Leiterin Hauptstadtbüro, RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND)
      Kristina Dunz begann ihre journalistische Karriere 1989 mit einem Volontariat beim „Delmenhorster Kreisblatt“. Im Anschluss ging sie 1991 zur „Deutschen Presse-Agentur“. Sie arbeitete in Magdeburg, in der Europa-Redaktion in Hamburg, als landespolitische Korrespondentin in Stuttgart. Von 2000 bis 2009 war sie in Berlin für die Themen „Verteidigung“ und „Die Linke“ zuständig. Danach wurde sie die Kanzlerkorrespondentin der dpa. Im Oktober 2017 wechselte Kristina Dunz in das Parlamentsbüro der „Rheinischen Post“ und berichtete weiter über das Kanzleramt und die CDU. 2021 ging sie zum „RedaktionsNetzwerk Deutschland“ und ist seither stellvertretende Leiterin des Hauptstadtbüros, mit der Zuständigkeit für das Kanzleramt und die SPD.

      Der Presseclub ist eine aktuelle Diskussionssendung, in der das jeweils wichtigste politische Thema der Woche aufgearbeitet wird. Journalistinnen und Journalisten mit unterschiedlichen Standpunkten analysieren aus unterschiedlichen Blickwinkeln politische Ereignisse und Entwicklungen. Dabei wird der Hintergrund von Schlagzeilen aufgehellt, und es entsteht im Dialog ein Wettstreit um die Interpretation von politischen Vorgängen. Für das Publikum ergibt sich damit ein Angebot von Meinungen, die sich in der Diskussion überprüfen lassen müssen und auf diese Weise ihre Glaubwürdigkeit und Plausibilität unter Beweis stellen müssen.

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