• 05.10.2019
      11:00 Uhr
      Echtes Leben Echtes Leben: Lebenshilfe im Gemüseladen Film von Susanne Babila | ARD alpha
       

      Frisches Gemüse und gute Gedanken sind lebensnotwendig, sagt der 61-jährige Gemüsehändler Reinhard Riesch und fühlt sich für beides zuständig. Seit zehn Jahren betreibt er das "Grüne Eck", einen Gemüseladen im Stuttgarter Westen. Für seine Kunden ist er Retter in der Not, Beichtvater und Vertrauter. Dafür hat er auch sein "Sprechzimmer" mitten auf der Straße eingerichtet.
      Das "Grüne Eck" wird zum Brennglas menschlicher Nöte und Schicksale. Es bringt Menschen zusammen, bietet Hilfe, Seelennahrung und Heimat. Doch lässt sich der Spagat zwischen eigenen überlebensnotwendigen Geschäftsinteressen und Nächstenliebe leben?

      Samstag, 05.10.19
      11:00 - 11:30 Uhr (30 Min.)
      30 Min.
      HD-TV Stereo

      Frisches Gemüse und gute Gedanken sind lebensnotwendig, sagt der 61-jährige Gemüsehändler Reinhard Riesch und fühlt sich für beides zuständig. Seit zehn Jahren betreibt er das "Grüne Eck", einen Gemüseladen im Stuttgarter Westen. Für seine Kunden ist er Retter in der Not, Beichtvater und Vertrauter. Dafür hat er auch sein "Sprechzimmer" mitten auf der Straße eingerichtet.
      Das "Grüne Eck" wird zum Brennglas menschlicher Nöte und Schicksale. Es bringt Menschen zusammen, bietet Hilfe, Seelennahrung und Heimat. Doch lässt sich der Spagat zwischen eigenen überlebensnotwendigen Geschäftsinteressen und Nächstenliebe leben?

       

      "Wo Gefahr ist, wächst auch das Rettende", das Hölderlinzitat steht in großen Lettern auf einer Kreidetafel vor dem Eingang des "Grünen Ecks", einem Gemüseladen im Stuttgarter Westen. "Das ist mein Lebensmotto", erklärt Gemüsehändler Reinhard Riesch lächelnd. Frisches Gemüse und gute Gedanken sind lebensnotwendig, sagt der 61-Jährige und fühlt sich für beides zuständig.

      Seit zehn Jahren betreibt er seinen Laden und ist aus dem Stadtteil nicht mehr wegzudenken. Für seine Kunden ist er Retter in der Not, Beichtvater und Vertrauter und ersetzt für so manchen all das, was früher Kirche, Verein oder Familie war. So ist der Kauf von Kartoffeln, Erdbeeren oder Basilikum für manchen älteren Kunden nur ein Vorwand, um mit Reinhard Riesch ein Schwätzchen zu halten.

      Dafür hat er auch sein "Sprechzimmer" mitten auf der Straße eingerichtet. "Ein alter Tisch, zwei alte Stühle - das reicht, um ins Gespräch zu kommen", sagt der ehemalige Bürgermeister aus Weissach, einer der reichsten Gemeinde Deutschlands. "Die Mauscheleien haben mich damals krank gemacht. Das Scheitern war ein Tiefpunkt in meinem Leben. Heute weiß ich, dass es letztlich darum geht, immer wieder aufzustehen."

      Mit dem Verkauf von Obst und Gemüse hält er sich gerade so über Wasser, schenkt seinen Kunden Zeit und Zuwendung. Dabei öffnen sich Menschen und erzählen über ihre Trauer, über ihr Alleinsein oder ihre Not. Der 58-jährige Stefan zum Beispiel fiel in eine existenzielle Krise, verlor Arbeit und Wohnung. Er fand Halt im "Grünen Eck", bei Reinhard Riesch. Eine 90-jährige Nachbarin sucht Trost, Reinhard Riesch hört ihr zu. Sie verlor ihren geliebten Ehemann und mit den Jahren ihre Freunde.

      Das "Grüne Eck" wird zum Brennglas menschlicher Nöte und Schicksale. Es bringt Menschen zusammen, bietet Hilfe, Seelennahrung und Heimat. Doch lässt sich der Spagat zwischen eigenen überlebensnotwendigen Geschäftsinteressen und Nächstenliebe leben? Mündet die Aufopferung für andere in einer totalen Erschöpfung oder tankt er neue Energien durch sein Engagement?

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      Samstag, 05.10.19
      11:00 - 11:30 Uhr (30 Min.)
      30 Min.
      HD-TV Stereo

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