• 10.06.2019
      11:45 Uhr
      Einsiedler- Allein ist nicht genug BR Fernsehen
       

      "Was gleicht einem Eremiten am wenigsten? Ein anderer Eremit", sagt ein alter Spruch. Und so porträtiert Frieder Käsmann in seinem Film ganz unterschiedliche Charaktere, die sich für ein Leben in der Abgeschiedenheit entschieden haben, um zur Erkenntnis zu gelangen, sich selbst zu finden und da zu sein für andere.

      Montag, 10.06.19
      11:45 - 12:15 Uhr (30 Min.)
      30 Min.

      "Was gleicht einem Eremiten am wenigsten? Ein anderer Eremit", sagt ein alter Spruch. Und so porträtiert Frieder Käsmann in seinem Film ganz unterschiedliche Charaktere, die sich für ein Leben in der Abgeschiedenheit entschieden haben, um zur Erkenntnis zu gelangen, sich selbst zu finden und da zu sein für andere.

       

      Gemeinsam ist den rund 90 deutschen Einsiedlern, dass sie eine große seelische Stärke besitzen müssen, denn Stille und Einsamkeit zwingen sie, sich mit sich selbst zu konfrontieren. Auch körperlich müssen Eremiten widerstandsfähig sein, um ein asketisches Leben aushalten zu können. Was ist das Faszinierende an dieser Lebensform? Dieser Frage geht Filmautor Frieder Käsmann nach.

      Der Ausblick ist purer Luxus - von über eintausend Metern Höhe erstreckt sich die Sicht über das Steinerne Meer bis zu den dreitausender Gipfeln der Hohen Tauern, reicht bis zu den Höfen und Dörfern tief unten im Tal. Das Leben dort oben dagegen ist spartanisch: Ohne fließend Wasser und Strom in zwei winzigen Räumen und mit einem Plumpsklo lebt Stan Vanuytrecht seit in der Klause am Palfen. Alles, was er zum Leben braucht, Trinkwasser und Lebensmittel, muss er ganz allein über 300 Höhenmeter den Berg hinaufschleppen.
      Im Sommer bekommt Bruder Stan häufig Besuch von Menschen, die ihn als Zuhörer und Ratgeber aufsuchen.

      Als Seelsorger ist auch Johannes Schuster gefragt. Seit einigen Jahren lebt der Priester in der mehr als 300 Jahre alten Eremitenklause Frauenbründl bei Bad Abbach. Früher hat er sich um Leprakranke und Bedürftige in Äthiopien gekümmert, betreute acht Jahre lang Flüchtlinge in Kambodscha. Jetzt feiert er dreimal in der Woche Gottesdienste in der kleinen Kapelle, die auch unter der Woche gut besucht sind. "Eine große seelische Stärke müssen Eremiten besitzen", meint er, denn Stille und Einsamkeit zwingen sie, sich mit sich selbst zu konfrontieren.

      Schwester Michaela Josefa hat sich bereits ganz früh an ein asketisches und entbehrungsreiches Leben gewöhnt, schon mit 20 Jahren hat sie sich für dieses Leben entschieden. Heute sind die meisten der rund 90 Eremiten in Deutschland Frauen. Michaela Josefa gehört der unierten Kirche an, sie praktiziert den byzantinischen Ritus. Das Jesusgebet steht im Zentrum ihrer Spiritualität und um andere daran teilhaben zu lassen, arbeitet sie mit einer Filmemacherin an einem Kanal, auf dem sie online für die Menschen da ist, die ihren Rat suchen.

      Wird geladen...
      Montag, 10.06.19
      11:45 - 12:15 Uhr (30 Min.)
      30 Min.

programm.ARD.de © rbb | ARD Play-Out-Center || 29.03.2024