Der Filmproduzent Bruno Bonomo steht vor dem Bankrott. Und das gleich in doppelter Hinsicht - droht er sowohl beruflich als auch privat Schiffbruch zu erleiden. Nachdem er sich jahrelang mit drittklassigen Streifen dem Autorenkino widersetzt hat - mit so vielsagenden Titeln wie „Die Killermokassins“ oder „Maciste gegen Freud“ -, müht er sich nun vergeblich, für die neue Superproduktion „Die Rückkehr des Christoph Kolumbus“ die nötigen finanziellen Mittel aufzutreiben. Angesichts all der Schwierigkeiten, mit denen er sich konfrontiert sieht - die Schulden, die eigenen Schwächen, die gescheiterte Ehe, die orientierungslosen Kinder -, verliert Bruno allmählich den Boden unter seinen Füßen. Er will all das nicht wahrhaben und versucht an der Vergangenheit festzuhalten.
Da spielt ihm der Zufall das Drehbuch einer jungen Regisseurin in die Hände: „Der Italiener“. Zunächst glaubt Bruno, dass er es hier mit einem etwas dick aufgetragenen Polit-Thriller zu tun hat. Nach einer eingehenderen Lektüre, zu der er sich freilich etwas spät durchringt, stellt er jedoch fest, dass es sich in Wirklichkeit um eine Biografie von Silvio Berlusconi handelt. Dieses riskante Projekt über Berlusconis korrupte Machenschaften rüttelt den Verzweifelten wach; wild entschlossen macht er es zu seiner neuen Lebensaufgabe. Dabei erkennt Bonomo langsam, dass er sich der Realität stellen muss.

Der Film von Nanni Moretti lief 2006 im Wettbewerb von Cannes, Hauptdarsteller Silvio Orlando wurde für den Europäischen Filmpreis nominiert und der Film sechsfach mit dem italienischen Filmpreis David di Donatello ausgezeichnet. „Statt 'einfach' nur einen Film über Berlusconi zu drehen, hat Moretti auf ebenso unterhaltsame wie intelligente Weise beides getan: einen Film über Berlusconi gedreht und diesem zugleich eine Ebene der medienkritischen Reflexion vorgeschaltet. (…) Damit regt 'Der Italiener' vielleicht mehr zum Nachdenken und 'Hinterfragen' an, als es der Film in Form eines reinen Politkinos hätte tun können.“ (Filmdienst)