• 03.08.2024
      06:05 Uhr
      Sarah Bernhardt - Pionierin des Showbusiness Frankreich 2022 | arte
       

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      Samstag, 03.08.24
      06:05 - 07:00 Uhr (55 Min.)
      55 Min.
      Stereo

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      Stab und Besetzung

      Regie Aurine Crémieu

      Ob als berühmte französische Schauspielerin des 19. Jahrhunderts und der Belle Époque, Malerin, Bildhauerin oder Geschäftsfrau: Sarah Bernhardt (1844-1923) erfand sich ständig neu. Sie galt als äußerst exzentrisch: Es heißt, sie habe in einem Sarg geschlafen und zahlreiche Liebhaber gehabt. Als man ihr das rechte Bein amputierte, soll sie während der Operation die Marseillaise gesungen haben. Zu einem Leben außerhalb der Norm bestimmt, brach „la divine Sarah“, wie man sie in Frankreich nannte, alle Theaterregeln des 19. Jahrhunderts und ebnete so den Künstlern des 20. Jahrhunderts neue Wege. Fest steht, dass sie einer der ersten Weltstars war: Am Trauerzug zum Pariser Friedhof Père Lachaise nach ihrem Tod im Jahr 1923 nahmen 600.000 Menschen teil.

      In Frankreich gefeiert als „la voix d’or“, „die goldene Stimme“, oder „la divine“, „die Göttliche“: Am 26. März 1923 verstarb die berühmte französische Schauspielerin Sarah Bernhardt. Von ihrer Mutter, einer Pariser Kurtisane, wurde sie als Kind ins Kloster geschickt. Den Grundstein für ihre Karriere legte schließlich ein betuchter Gönner und Liebhaber ihrer Mutter, Duc de Morny, ein Halbbruder Napoleons III. Er schickte sie als 15-Jährige aufs Konservatorium. Es folgten erste Hauptrollen bei der Comédie-Française und am Théâtre de l’Odéon.
      Ihre Begabung für emotionales Schauspiel gab ihr die Möglichkeit, als große Darstellerin in klassischen französischen Dramen ebenso wie in modernen Gesellschaftsstücken zu überzeugen. Sie hatte umjubelte Auftritte als Phädra in der gleichnamigen Tragödie von Jean Racine, aber auch in den romantischen Dramen „Ruy Blas“ und als Doña Sol in „Hernani“ von Victor Hugo. Bewundert und bestaunt wurde ihre Präsentation von Männerrollen. So spielte sie etwa 1899 den Hamlet. Die zentrale Rolle ihres Lebens war jedoch die Kameliendame. Sarah Bernhardt spielte diese Rolle von Alexandre Dumas dem Jüngeren ab 1880 immer wieder, bis ins hohe Alter.
      Doch mit der Bewunderung nahm auch die Kritik zu. So wurden ihr Launenhaftigkeit und ein Leben im Luxus vorgeworfen: Sie beherbergte in ihrer Wohnung eine fantastische Menagerie, in der sie exotische Tiere hielt. Außerdem kaufte sie sich ein Atelier, um auch als Malerin und Bildhauerin zu arbeiten. Trotz Kritik und Rückschlägen leitete sie in ihrer Heimatstadt Paris letztendlich mehrere Theater, an denen sie auch auftrat: von 1893 bis 1899 das Théâtre de la Renaissance und ab 1899 das ehemalige Théâtre des Nations, das sie in Théâtre Sarah-Bernhardt umbenannte und bis zu ihrem Tod leitete - das heutige Théâtre de la Ville.
      Vom Publikum gefeiert, begab sie sich ab 1880 auf ausgedehnte Gastspielreisen in die großen Hauptstädte der Welt - darunter New York, Chicago, Sydney, Toronto, Buenos Aires. Auftritte in Deutschland lehnte sie wegen der kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Frankreich und Deutschland ab. Mit ihren ausverkauften Vorstellungen verdiente sie ein Vermögen. Sarah Bernhardt war eine der berühmtesten Schauspielerinnen ihrer Zeit und einer der ersten Weltstars überhaupt.

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      Samstag, 03.08.24
      06:05 - 07:00 Uhr (55 Min.)
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