• 02.03.2023
      14:15 Uhr
      Ismaels Geister Spielfilm Frankreich 2017 (Les fantômes d'Ismaël) | arte
       

      Gerade als Ismaël, Filmregisseur mittleren Alters, mit den Dreharbeiten zu einem neuen Film beginnt, taucht seine vor 20 Jahren verschwundene Frau Carlotta wieder auf, die er für tot hielt. Seine jetzige Lebensgefährtin Sylvia stellt deshalb ihre Rolle in seinem Leben infrage.
      Ismaël müsste eigentlich auch Carlottas Vater, einen jüdischen Dokumentarfilmer, von der Rückkehr seiner Tochter in Kenntnis setzen - wagt es aber nicht. Kurz, Ismaëls aktuelles wie vergangenes Leben sind auf den Kopf gestellt.

      Donnerstag, 02.03.23
      14:15 - 16:25 Uhr (130 Min.)
      130 Min.

      Gerade als Ismaël, Filmregisseur mittleren Alters, mit den Dreharbeiten zu einem neuen Film beginnt, taucht seine vor 20 Jahren verschwundene Frau Carlotta wieder auf, die er für tot hielt. Seine jetzige Lebensgefährtin Sylvia stellt deshalb ihre Rolle in seinem Leben infrage.
      Ismaël müsste eigentlich auch Carlottas Vater, einen jüdischen Dokumentarfilmer, von der Rückkehr seiner Tochter in Kenntnis setzen - wagt es aber nicht. Kurz, Ismaëls aktuelles wie vergangenes Leben sind auf den Kopf gestellt.

       

      In diesem von temperamentvollen Charakteren getragenen Familien-Melodram kreuzen sich die Wege von Lebenden und Toten.

      Der Regisseur Ismaël, die 40 hat er überschritten, schreibt an einem Film, der von der diplomatischen Karriere seines Bruders Ivan inspiriert ist. Regelmäßig muss er seinem Schwiegervater Henri Bloom beistehen, einem jüdischen Dokumentarfilmer; der ist seit dem Verschwinden seiner Tochter Carlotta untröstlich und hat auf dem Bildschirm eine Endlosschleife mit Dias von ihr als Kind laufen. Denn Carlotta, Blooms Tochter und Ismaëls Frau, ist seit 20 Jahren verschwunden und wurde vor einigen Jahren für tot erklärt. Dem Vater, aber auch Ismaël hatte der Verlust das Herz gebrochen; Ismaël hat lange gebraucht, um sich wieder binden zu können. Sylvia, eine Astrophysikerin, teilt nun das Leben mit ihm und liebt ihn mit großer Zärtlichkeit.

      Eines Tages taucht nun Carlotta aus dem Nichts wieder auf. Ismaël hatte sich mit Sylvia in sein Haus am Meer zurückgezogen, um zu schreiben, und plötzlich steht Carlotta da, am Strand, ohne Gepäck. Ismaël ist völlig verwirrt und Sylvia fragt sich, ob sie noch eine Rolle in seinem Leben zu spielen hat, zumal Carlotta ihr gegenüber unverhohlen den Platz an Ismaëls Seite beansprucht. Als die Dreharbeiten zu seinem Film beginnen, flieht Ismaël vom Set und versteckt sich im Haus der Eltern in Roubaix. Irgendwann muss sich Ismaël seinem Leben wieder stellen …

      Wie die Erinnerung diskontinuierlich ist, wird auch dieser Film mit Sprüngen in Zeit und Raum erzählt; zumal es zusätzlich den „Film im Film“ gibt, den Ismaël gerade schreibt und dann dreht: über seinen Bruder, einen geheimnisumwitterten Diplomaten.

      „Ismaels Geister“ eröffnete 2017 die Filmfestspiele von Cannes und überzeugt mit seiner Starriege um Mathieu Amalric, Charlotte Gainsbourg, Marion Cotillard und Louis Garrel.

      Die virtuose Montage, kunstvolle Lichtsetzung sowie Rhythmus- und Stimmungswechsel verleihen dem Film eine geisterhafte Atmosphäre. Arnaud Desplechin zitiert unterschwellig die Arbeiten von Bergman, Truffaut und Hitchcock. Mathieu Amalric spielt wieder eine Figur, die ein Alter Ego des Regisseurs sein könnte; Marion Cotillard und Charlotte Gainsbourg bringen ihre Schauspielkunst und die geheimnisvolle Aura ihrer Figuren in den Film ein.

      Die Figur der Carlotta ist von der von Kim Novak gespielten Madeleine/Judy in Alfred Hitchcocks „Vertigo“ (1958) inspiriert. „Ismaels Geister“ eröffnete 2017 die Filmfestspiele in Cannes, wo er in einer 114-minütigen Fassung gezeigt wurde. Im selben Jahr wurde beim New York Fim Festival ein 135-minütiger Director's Cut präsentiert. Auf einer Pressekonferenz erklärte Regisseur Arnaud Desplechin, die erste Fassung sei "sentimentaler" und die zweite "intellektueller".

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      14:15 - 16:25 Uhr (130 Min.)
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