• 29.08.2022
      06:50 Uhr
      Klosterküche - Kochen mit Leib und Seele Die Basisgemeinde - Tischlerei und Nächstenliebe | NDR Fernsehen
       

      In der Nähe von Kiel dicht am Nord-Ostsee-Kanal liegt das kleine Dorf Wulfshagenerhütten. Auf dem Gelände eines alten Gutes gibt es seit 1983 die Basisgemeinde. Sie ist aus der Idee entstanden, humanistische und christliche Werte im täglichen Leben und Arbeiten basisdemokratisch umzusetzen. Etwa 50 Menschen leben hier. Die Tischlerei ist das wirtschaftliche Herzstück der Basisgemeinde. Pastorin Annette Behnken interessiert, ob es wirklich möglich ist, einen Betrieb zu führen, der christliche Grundsätze beherzigt und zugleich wirtschaftlich arbeitet.

      Montag, 29.08.22
      06:50 - 07:20 Uhr (30 Min.)
      30 Min.

      In der Nähe von Kiel dicht am Nord-Ostsee-Kanal liegt das kleine Dorf Wulfshagenerhütten. Auf dem Gelände eines alten Gutes gibt es seit 1983 die Basisgemeinde. Sie ist aus der Idee entstanden, humanistische und christliche Werte im täglichen Leben und Arbeiten basisdemokratisch umzusetzen. Etwa 50 Menschen leben hier. Die Tischlerei ist das wirtschaftliche Herzstück der Basisgemeinde. Pastorin Annette Behnken interessiert, ob es wirklich möglich ist, einen Betrieb zu führen, der christliche Grundsätze beherzigt und zugleich wirtschaftlich arbeitet.

       

      Stab und Besetzung

      Regie Cornelius Kob
      Autor Cornelius Kob
      Redaktionelle Leitung Juliane Puttfarcken
      Produktion Miriam Rumohr
      Redaktion Eberhard Kügler
      Gabi Bauer

      In der Nähe von Kiel dicht am Nord-Ostsee-Kanal liegt das kleine Dorf Wulfshagenerhütten. Auf dem Gelände eines alten Gutes gibt es seit 1983 die Basisgemeinde. Sie ist aus der Idee entstanden, humanistische und christliche Werte im täglichen Leben und Arbeiten basisdemokratisch umzusetzen.

      Etwa 50 Menschen leben hier: Erwachsene, Kinder, Familien, Singles, Männer, Frauen. Die Tischlerei ist das wirtschaftliche Herzstück der Basisgemeinde. Pastorin Annette Behnken interessiert, ob es wirklich möglich ist, einen Betrieb zu führen, der christliche Grundsätze beherzigt und zugleich wirtschaftlich arbeitet.

      Spezialisiert ist die Tischlerei auf pädagogische Holzspielzeuge für Kindergärten und Schulen. Etwa 15 Mitarbeitende sind Teil der Gemeinschaft, 30 sind externe Angestellte aus der Region. Von den zweieinhalb Millionen Jahresumsatz geht fast alles in Gehälter und Investitionen.

      Annette Behnken trifft Emmanuel. Er ist Franzose und war an vielen Orten auf der Suche nach einer Gemeinschaft, bei der christliche Werte eine Rolle spielen und die solidarisch wirtschaftet, also alle Einnahmen teilt. Nachdem er in Taizé (Frankreich) bei der dortigen ökumenischen Gemeinschaft war, kam er an die Ostsee nach Wulfshagenerhütten. Sein Ideal hat er in der Basisgemeinde gefunden. Er lebt und arbeitet hier seit drei Jahren und macht nun seinen Abschluss als Tischlergeselle. Er schwärmt davon, dass hier alle gemeinsam wirtschaften. Alle Gemeindemitglieder haben ein gemeinsames Konto. Davon wird alles bezahlt: Essen, Kleidung, Mieten, die Carsharingautos und Fahrräder, der eigene Kindergarten.

      Von Werkstattleiter Hansotto erfährt Annette Behnken, dass es hier keine Rendite für Aktionäre oder übermäßig hohe Gehälter für Chefs gibt. Wichtig sei, miteinander und füreinander zu arbeiten. Es gehe darum, ein humanes Arbeitsumfeld zu schaffen. Es sei nichts perfekt, sie hätten hier "nicht das Paradies erschaffen", meint er. Aber das gemeinschaftliche Arbeiten sei hier entscheidend anders als in "normalen Betrieben". Und mittlerweile trägt sich die Tischlerei auch finanziell.

      Für das Buffet zum Maifest im großen Garten des Gutshauses hat Annette Behnken zusammen mit zwei Gemeindemitgliedern gefüllte Eier und einen köstlichen Haselnusszopf gemacht. Die gefüllten Eier, so Adelheid, eine der ältesten Mitbewohnerinnen der Gemeinschaft, gehören seit Beginn zu jedem Fest der Gemeinde.

      Ganz offenbar funktioniert es, christliche Werte im Alltag und in der Arbeitswelt konsequent umzusetzen. Die Menschen von der Basisgemeinde sind keine idealistischen Träumer. Denn das Experiment der urchristlichen Gemeinde funktioniert nun schon seit mehr als 40 Jahren. Und ihr Geschäft, die Tischlerei in Wulfshagenerhütten, hat sich am Markt bewährt! Der Umgang mit den Angestellten, mit Hierarchie und der Verwendung des Gewinns, könnte das ein Vorbild für andere Arbeitgeber sein?

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      Montag, 29.08.22
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