• 04.07.2021
      15:15 Uhr
      mareTV Classics Vietnam - Im Mekongdelta | NDR Fernsehen
       

      Das Mekong-Delta ist der fruchtbare Irrgarten von Vietnam - mit seinen Meeresarmen und Flussläufen, Inseln, Sandbänken und Mangrovenwäldern. Etwa 18 Millionen Menschen leben hier auf einer Fläche von der Größe der Niederlande. MareTV berichtet unter anderem vom Leben auf einem Sampan, begleitet die Kolonne der Wasserstraßen-Meisterei und stellt eine resolute Reishändlerin vor.

      Sonntag, 04.07.21
      15:15 - 16:00 Uhr (45 Min.)
      45 Min.

      Das Mekong-Delta ist der fruchtbare Irrgarten von Vietnam - mit seinen Meeresarmen und Flussläufen, Inseln, Sandbänken und Mangrovenwäldern. Etwa 18 Millionen Menschen leben hier auf einer Fläche von der Größe der Niederlande. MareTV berichtet unter anderem vom Leben auf einem Sampan, begleitet die Kolonne der Wasserstraßen-Meisterei und stellt eine resolute Reishändlerin vor.

       

      Das Delta des Mekongs ist der fruchtbare Irrgarten im Süden Vietnams. Dort leben auf einer Fläche, die fast so groß wie die Niederlande ist, etwa 18 Millionen Menschen, an und auf Meeresarmen und Flussläufen, auf Inseln, Sandbänken und in Mangrovenwäldern. In dem amphibischen Leben geht ohne Boot gar nichts.

      Bei Familie Nguyen beginnt der Tag mit einem Gebet. Die Wassergöttin soll für die Fahrt zum schwimmenden Markt gnädig gestimmt werden. Denn im Mekongdelta lauern viele Gefahren: Strömungen, Sandbänke und die Rushhour, die hier praktisch rund um die Uhr herrscht. Familie Nguyen hat fast nie festen Boden unter den Füßen. Drei Generationen leben auf ihrem Sampan, einem hölzernen Hausboot, das immer mit Obst und Gemüse voll beladen ist. Zum Leben an Bord bleiben nur winzige Nischen.

      Die fruchtbaren Schwemmlandböden des Mekongdeltas bescheren der Region drei Reisernten jährlich. Madame Dinh Thi Ha, die Herrin des Reiskontors von Cái Bè, schlägt am Tag 100 Tonnen Reis um. Die Ware wird säckeweise angeliefert, unter Aufsicht der rüstigen Chefin von ihren Neffen umgeladen und von Zwischenhändlern weiter transportiert - bis nach Ho-Chi-Minh-Stadt, dem früheren Saigon. Wenn alles reibungslos läuft, wischt Madame Dinh am Ende des Tages fröhlich ihr Reislager. Wenn nicht, müssen die Neffen Überstunden machen und kriegen das Taschengeld gekürzt. Reis ist in Vietnam noch immer eine verlässliche Größe für das Einkommen.

      Die Arbeiter der Venusmuschel-Kooperative von Binh Dai hingegen kämpfen mit den unterschiedlichsten Widrigkeiten. Winzige Baby-Venusmuscheln müssen erst mühsam großgezogen werden. Danach kann man sie nur bei Niedrigwasser ernten, denn die Muscheln verstecken sich im Schlick. Die Kooperative ist mit 400 Leuten bei der Ernte dabei, das Plansoll muss erfüllt werden. Es winkt ein kapitaler Gewinn: pro Tonne werden 5.000 Euro für die Delikatesse bezahlt.

      In einem der unzähligen Flussarme des Mekongs ist Vuong Hung Trang, der Chef der Wasserstraßenmeisterei, mit seinen Kollegen auf Patrouille. Sie sind verantwortlich für 18 von mehreren Tausend befahrbaren Flusskilometern. Sie sorgen dafür, dass der Verkehr auf den Wasserstraßen "fließt" und schrubben auch schon mal verschmutzte Verkehrsschilder. Ordnung und Orientierung müssen sein, denn das Delta ist permanent in Bewegung. Steigende Wasserpegel und Unwetter lassen neue Verbindungen zwischen den Flussarmen entstehen, während alte verschwinden. Dann muss die Wasserstraßenmeisterei neu ausschildern, damit die gewohnten Wege im Delta nicht ins Nirgendwo führen.

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