• 28.11.2018
      01:00 Uhr
      Bücherjournal Moderation: Julia Westlake | NDR Fernsehen
       

      Themen:

      • Ein echter Polit-Thriller: Das Vermächtnis von Bestsellerautor Stieg Larsson
      • Die Neuerfindung der Diktatur: Ein Buch über Chinas Überwachungsstaat
      • "Die hohe Kunst des Alterns": Ein philosophischer Lebensratgeber
      • Ein literarischer Adventskalender: Jan Brandt als Gast im "Bücherjournal"
      • Mein Opa Erich Honecker: Die Autobiografie von Enkel Roberto Yáñez
      • Kluge Analyse und Warnung zugleich: Das Buch "Der neue Antisemitismus"
      • "Verzeichnis einiger Verluste": Judith Schalansky schreibt über verschwundene Dinge

      Nacht von Dienstag auf Mittwoch, 28.11.18
      01:00 - 01:45 Uhr (45 Min.)
      45 Min.

      Themen:

      • Ein echter Polit-Thriller: Das Vermächtnis von Bestsellerautor Stieg Larsson
      • Die Neuerfindung der Diktatur: Ein Buch über Chinas Überwachungsstaat
      • "Die hohe Kunst des Alterns": Ein philosophischer Lebensratgeber
      • Ein literarischer Adventskalender: Jan Brandt als Gast im "Bücherjournal"
      • Mein Opa Erich Honecker: Die Autobiografie von Enkel Roberto Yáñez
      • Kluge Analyse und Warnung zugleich: Das Buch "Der neue Antisemitismus"
      • "Verzeichnis einiger Verluste": Judith Schalansky schreibt über verschwundene Dinge

       

      Stab und Besetzung

      Produktion Katja Theile
      Moderation Julia Westlake
      Redaktionelle Leitung Christoph Bungartz
      Redaktion Niels Grevsen
      • Ein echter Polit-Thriller: Das Vermächtnis von Bestsellerautor Stieg Larsson

      "Verdammnis", "Verblendung" und "Vergebung": Der schwedische Schriftsteller Stieg Larsson hinterließ nach seinem Tod 2004 drei große Romane, die Weltbestseller wurden. Im Mittelpunkt der Bücher steht ein investigativer Journalist, der besessen davon ist, die Wahrheit ans Licht zu bringen, der unermüdlich recherchiert. Jetzt kommt heraus, dass Larsson selbst vor seinem Tod eine brisante Recherche verfolgt hat. Er untersuchte den Mord an dem schwedischen Ministerpräsidenten Olof Palme und ging als einer der Ersten Hinweisen nach, die in die rechtsextremistische Szene führen. Lange war diese Arbeit Larssons unbekannt, erst 2014 entdeckte der schwedische Journalist Jan Stocklassa per Zufall das unglaubliche Archiv. "Stieg Larssons Erbe" heißt sein Buch, in dem er sich nicht nur in die Welt von Stieg Larsson begibt, sondern auch dessen Recherchen fortführt. Es sei ein wahrer Krimi, so Jan Stocklassa.

      • Die Neuerfindung der Diktatur: Ein Buch über Chinas Überwachungsstaat

      Es klingt wie Science-Fiction: Eine Gesellschaft, in der der Staat alles über seine Bürger weiß. Wer lästert über die Partei in den sozialen Netzwerken? Wer fährt bei Rot über die Ampel? Wer sammelt keinen Hundekot ein? Wer wirft seinen Müll auf die Straße? Die chinesische Regierung will tatsächlich Antworten auf solche Fragen und baut derzeit ein System auf, das das Verhalten seiner Bewohner in allen Lebensbereichen bewertet. Das sogenannte "Sozialkreditsystem" soll möglichst alles erfassen: Strafregister, Einkaufsgewohnheiten, Partei-Treue und soziales Verhalten. Gleichzeitig werden immer mehr Kameras im öffentlichen Raum mit sogenannter Gesichtserkennungssoftware ausgestattet, die jeden Schritt der Bürger registrieren. Werden die so erfassten Daten erst zusammengeführt, beginnt das Zeitalter des gläsernen Menschen. Kai Strittmatter beschreibt in seinem Buch "Die Neuerfindung der Diktatur", wie China den digitalen Überwachungsstaat aufbaut und was diese Entwicklung für uns bedeutet.

      • "Die hohe Kunst des Alterns": Ein philosophischer Lebensratgeber

      Wir werden alle immer älter und fühlen uns gleichzeitig immer jünger. Wie wir dies erfolgreich gestalten, erklärt der Tübinger Philosoph Otfried Höffe in seinem Buch "Die hohe Kunst des Alterns". Höffe verbindet darin lebenspraktischen Rat mit den Einsichten der großen Philosophen: Während Platon empfahl, dass Führungspositionen erst ab einem Alter ab 50 besetzt werden, führt der Druck von Marktwirtschaft und Jugendwahn heute dazu, dass vielen "Ü50ern" auf dem Arbeitsmarkt die Ausmusterung droht. Höffe zeigt Möglichkeiten auf, die "gewonnenen Jahre" in der Rentenzeit erfüllt zu leben. Und er stellt die Frage, wie die ganze Gesellschaft dem Alter wieder mehr Achtung schenkt. Eine lebensnahe Philosophie des Alterns: einfach, praktisch, gut.

      • Ein literarischer Adventskalender: Jan Brandt als Gast im "Bücherjournal"

      Es gibt sie in vielen Farben und Formen, gefüllt mit Schokolade, Spielzeug oder auch Kosmetikartikeln: Adventskalender, die die Wartezeit bis Weihnachten verschönern sollen. Der Schriftsteller Jan Brandt hat jetzt einen literarischen Adventskalender veröffentlicht. Eine zauberhafte Weihnachtsgeschichte in 24 Kapiteln für junge und alte Leserinnen und Leser. Im Mittelpunkt steht Jonas, seit dem Tod der Mutter macht er es seinen Mitmenschen nicht leicht: Er kommt zu spät, ist egoistisch, benimmt sich schlecht in der Klasse. Nachdem er einen magischen Weihnachtskalender aus Holz findet, stellt er aber fest, dass er die 24 Türen nicht alleine öffnen kann. Jeden Tag muss er neu herausfinden, welcher Bewohner seines Heimatorts ihm jeweils dabei helfen muss. Am Ende lernt er nicht nur neue Menschen kennen, sondern auch viel über sein Leben und seine Familie. Das Buch "Der magische Adventskalender" mit Illustrationen von Daniel Faller ist das "NDR Buch des Monats" im Dezember. Und Jan Brandt ist Gast im "Bücherjournal".

      • Mein Opa Erich Honecker: Die Autobiografie von Enkel Roberto Yáñez

      Wie fühlt es sich an, wenn die geliebten und allseits geachteten Großeltern plötzlich als Verbrecher gejagt werden? Roberto Yáñez musste das erleben. In der DDR wuchs der Honecker-Enkel mit den Privilegien der Macht auf. Wenn er an Wochenenden zu Besuch in die Waldsiedlung Wandlitz fuhr, wurde er mit einem Auto des Personenschutzes abgeholt. Dort spielte er gern im Wald, manchmal nahm ihn der Opa auch mit zur Jagd. Als die Mauer dann fiel, war er 15 Jahre alt, und die geliebten Großeltern mussten das Land verlassen. Er selbst fühlte sich verfolgt, auch nachdem seine Familie nach Chile, in das Land seines Vaters, ausgereist ist. Jetzt hat Roberto Yáñez ein Buch veröffentlicht über sein Leben als "Lieblingsenkel" des wichtigsten Paares der DDR und auch über die Zeit nach dem Sturz des Großvaters. Sein Buch, gemeinsam verfasst mit dem Filmemacher Thomas Grimm, zeichnet ein privates, anderes Bild der Honeckers. Die politischen Verantwortlichkeiten des SED-Chefs und der Volksbildungsministerin Margot Honecker bleiben jedoch ausgespart: "Ich war der letzte Bürger der DDR. Mein Leben als Enkel der Honeckers".

      • Kluge Analyse und Warnung zugleich: Das Buch "Der neue Antisemitismus"

      Die Historikerin Deborah Lipstadt gehört zu den renommiertesten Holocaust-Forscherinnen weltweit. Jetzt erscheint in Deutschland ihr neues Buch "Der neue Antisemitismus". Darin beschäftigt sich Lipstadt mit dem gegenwärtigen Antisemitismus, spürt den verschiedenen Ausdrucksformen des Hasses auf Juden nach und analysiert aktuelle antisemitische Übergriffe in Europa, den USA und im Nahen Osten. Sie schreibt darin, dass der heutige Antisemitismus keineswegs neu ist, sondern nur offensiver, wahrnehmbarer. Und dass Antisemitismus nicht nur ein Phänomen rechtsradikaler und islamistischer Milieus, sondern auch linker Gruppierungen und Parteien sei. 80 Jahre nach der Reichspogromnacht zeigt sich in Europa und den USA eine erschreckende Gegenwart. Deborah Lipstadts Buch erschien, bevor Ende Oktober in einer Synagoge in Pittsburgh elf Menschen getötet wurden. Es war der schwerste antisemitische Anschlag, den die Vereinigten Staaten je erlebt haben. Im "Bücherjournal" spricht Deborah Lipstadt über ihr Buch und über den Anschlag in Pittsburgh.

      • "Verzeichnis einiger Verluste": Judith Schalansky schreibt über verschwundene Dinge

      Der Palast der Republik, ein Gemälde des Greifswalder Hafens von Caspar David Friedrich oder eine versunkene Insel im Pazifik: ständig verschwinden Dinge, Tiere, Menschen. Die Welt ist ein Ort von Geburt und Tod, von Entstehung und Verlust. Die aus Greifswald stammende Autorin und Buchgestalterin Judith Schalansky schreibt über verloren gegangene Dinge in ihrem "Verzeichnis einiger Verluste". Dabei sind diese Verluste jeweils Ausgangspunkte für ganz unterschiedliche literarische Geschichten. Am 4. November hat Judith Schalansky für ihr Buch den Wilhelm Raabe-Literaturpreis 2018 in Braunschweig verliehen bekommen. Ihr Verzeichnis sei, so die Jury "die poetische Archivierung der verschwundenen Dinge, die auf diese Weise eine Wiederauferstehung in der Verwandlung erfahren. Als literarische Erzählung. Judith Schalansky ist damit etwas ganz Ungewöhnliches gelungen. Sie findet eine Verkehrssprache für den Umgang mit dem Toten und dem Verlorenen".

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      Nacht von Dienstag auf Mittwoch, 28.11.18
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