• 14.05.2013
      05:15 Uhr
      Kanalreisen Der Rideau-Kanal in Kanada | phoenix
       

      Wo einst Indianerstämme, vor allem die Algonquin, Jagd nach Tierfellen machten, plante die britische Kolonialmacht Anfang des 19. Jahrhunderts einen Kanal, um ihren militärischen Nachschub zwischen Atlantik und den Großen Seen Nordamerikas zu sichern - der Rideau-Kanal entstand. 1832 wurde er eingeweiht. Wie kühn und raffiniert Konstrukteure und Erbauer gewesen sein müssen, um sich durch Berge und Sümpfe in Handarbeit zu graben, lässt sich nur noch ahnen. Mehr als tausend Tote gab es, die meisten starben an Malaria.

      Dienstag, 14.05.13
      05:15 - 06:00 Uhr (45 Min.)
      45 Min.
      Stereo

      Wo einst Indianerstämme, vor allem die Algonquin, Jagd nach Tierfellen machten, plante die britische Kolonialmacht Anfang des 19. Jahrhunderts einen Kanal, um ihren militärischen Nachschub zwischen Atlantik und den Großen Seen Nordamerikas zu sichern - der Rideau-Kanal entstand. 1832 wurde er eingeweiht. Wie kühn und raffiniert Konstrukteure und Erbauer gewesen sein müssen, um sich durch Berge und Sümpfe in Handarbeit zu graben, lässt sich nur noch ahnen. Mehr als tausend Tote gab es, die meisten starben an Malaria.

       

      Bis heute ist der Rideau-Kanal von urwüchsiger, natürlicher Schönheit, obwohl er ein von Menschen geschaffener Wasserweg ist. Er hat nie einem militärischen Zweck gedient, denn es herrschte bald Frieden zwischen den kanadischen und amerikanischen Völkern.

      Einst war der Transport von Rohstoffen und Waren per Schiff sehr lukrativ. So entstanden künstliche Wasserstraßen, die Verbindungen schufen zwischen Flüssen, Meeren und Metropolen. Und diese Kanäle wurden immer auch als Errungenschaften der Technik ihrer Zeit gefeiert. In einer fünfteiligen Dokumentationsreihe werden ganz unterschiedliche Wasserwege weltweit bereist.

      Dieser Teil der Reihe folgt dem Rideau-Kanal in Kanada, der die Hauptstadt Ottawa mit Kingston am Ontariosee verbindet. Der Rideau Canal oder Rideau Waterway ist nicht nur die längste künstliche Wasserstraße Nordamerikas, sondern auch der einzige Kanal des Kontinents, der seit 180 Jahren wie ihn seine britischen Erbauer errichten ließen in Betrieb ist. Der Kanal wurde aus militärischen Erwägungen heraus konzipiert, nämlich um Angriffe von amerikanischen Truppen auf die damalige britische Kolonie Oberkanada zu verhindern, doch nie zu diesem Zweck gebraucht.

      Als Handelsweg verhalf er der Region Ontario allerdings zu wachsendem Wohlstand und steigender Lebensqualität. Heute zählt der Rideau-Kanal, den die UNESCO 2007 zum Weltkulturerbe erklärte, zu den begehrtesten Erholungs- und Freizeitgebieten Nordamerikas.

      Ob der Panamakanal in Mittelamerika, der Rideau-Kanal in Kanada, der Kaiserkanal in China oder europäische Kanalbauten wie der Canal du Midi in Frankreich und der Liverpool-Leeds-Kanal in Großbritannien, sie alle gelten als große technische Errungenschaften ihrer Zeit. Sie verkürzten Handelswege, trieben die Industrialisierung voran, verbanden Meere oder erschlossen einst unzugängliche Landschaften. Heute sind manche von ihnen in erster Linie Touristenattraktion und lassen beispielsweise die Herzen von Hausbootfreunden höher schlagen, andere haben ihre zentrale Bedeutung noch immer im Warentransport und werden wie der Panamakanal sogar erweitert.

      Film von Horst Brandenburg

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      Dienstag, 14.05.13
      05:15 - 06:00 Uhr (45 Min.)
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