• 26.02.2012
      10:00 Uhr
      Abenteuer Linienbus (2/4) Zum höchsten Dorf der Schweiz | phoenix
       

      Wenn das typische Dreiklanghorn "dü-da-do" ein Postauto ankündigt, dann fühlt man sich in eine andere Zeit versetzt.
      Der Film porträtiert die abgelegene Bergstrecke in Graubünden, den Fahrer Andrea Gaudenz und seine Fahrgäste.

      Sonntag, 26.02.12
      10:00 - 10:45 Uhr (45 Min.)
      45 Min.
      Stereo

      Wenn das typische Dreiklanghorn "dü-da-do" ein Postauto ankündigt, dann fühlt man sich in eine andere Zeit versetzt.
      Der Film porträtiert die abgelegene Bergstrecke in Graubünden, den Fahrer Andrea Gaudenz und seine Fahrgäste.

       

      Was bei den Touristen nostalgische Erinnerungen an Heidi-Land und Postkutschenidylle weckt, ist für die Schweizer seit Anfang des 20. Jahrhunderts "ihr" zuverlässiges "Poschti", das seit jeher nicht nur Post, sondern auch Passagiere transportiert. Mittlerweile ist das ein gelber Omnibus, und er ist garantiert pünktlich. Ein besonderes System, das auch den Menschen in den abgelegenen alpinen Hochtälern bisher garantierte, mit der Welt verbunden zu sein - selbst dann, wenn die Strecke unrentabel ist.

      Die Straße vom kleinen Kurort Andeer hoch auf 2.126 Metern nach Juf, Europas höchstgelegenem Dorf, ist eine solche Strecke. Den Höhenunterschied von 1.146 Metern erklimmt das Postauto über 28 Kilometer, mit 22 Stationen, durch elf Dörfer, in 55 Minuten, siebenmal am Tag.

      Der Film porträtiert die abgelegene Bergstrecke in Graubünden über den Fahrer Andrea Gaudenz und seine Fahrgäste. Seine Fahrgäste sind vor allem Schulkinder, aber auch Touristen, wie die Schweizer Meister im Bouldern, dem Klettern ohne Hilfsmittel. Und es sind die alten Menschen im Tal, die kein Auto haben. Dazu gehört Friedhelm Fümm, der Murmeltierjäger, die einsame Rösy Heinz und Louis Berther, der Hobbymaler. Andrea Gaudenz kennt sie alle, ihre Gewohnheiten und ihre Sorgen, wenn sie mit ihm unterwegs sind, dann ist das ein bisschen wie ein Familienausflug und eine willkommene Abwechslung.

      Das ist nun nicht mehr so. Auch in der Schweiz spricht man von "Outsourcing" und die Zeiten, in denen die Schulkinder noch mit den Päckchen geholfen haben, sind vorbei. Die Schweizer Post schließt kleine Filialen in den Hochtälern und lässt andere nicht mehr vom "Poschti", sondern von Kurieren beliefern.

      Und ob sich dafür allein die Strecke noch lohnt? Statt Post ausliefern, muss er jetzt Fahrgäste zählen, für die Statistik. Da kann man nur hoffen, dass das für Rösy, Louis und die anderen nicht bedeutet, dass sie von der Außenwelt abgeschnitten werden und dass man in der Schweiz das Posthorn noch lange hören kann.

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      Sonntag, 26.02.12
      10:00 - 10:45 Uhr (45 Min.)
      45 Min.
      Stereo

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