• 16.01.2012
      03:30 Uhr
      Masuren (1/2) In der fernen Heimat | phoenix
       

      Der Fernsehjournalist Wolf von Lojewski hatte von seinen Eltern einst die Mahnung mit auf den Weg bekommen, nie seine Heimat aus den Augen zu verlieren.

      Nacht von Sonntag auf Montag, 16.01.12
      03:30 - 04:15 Uhr (45 Min.)
      45 Min.
      Stereo

      Der Fernsehjournalist Wolf von Lojewski hatte von seinen Eltern einst die Mahnung mit auf den Weg bekommen, nie seine Heimat aus den Augen zu verlieren.

       

      Nach vielen Jahren, die er sich in der Welt herumgetrieben hat, will er dieses lang verdrängte Versprechen nun wahr machen. Wolf von Lojewski nimmt uns mit auf die Reise in seine Vergangenheit und in die Gegenwart und Zukunft Masurens.

      Es war eine andere Zeit und eine andere Welt. Heute ist es kaum noch vorstellbar, wie riesig die Ländereien der alten ostpreußischen Geschlechter waren. Im 15. Jahrhundert oder noch früher waren ihre Vorfahren in den Osten gezogen, um dem Deutschen Ritterorden als Söldnerführer zu dienen. Ganze Landstriche und die dazugehörenden Dörfer wurden ihnen dafür als Lehen und später als Eigentum gegeben. Den Grafen zu Eulenburg - in drei Linien - gehörten die Schlösser und Güter Prassen (heute polnisch Prozna), Gallingen (heute Galiny) und Wicken (heute russisch Klimowka).Die Reportage beginnt in der von Büschen und Bäumen überwucherten Ruine von Prassen und mit einem Besuch aus Bielefeld in Galiny. Gemeinsam vor dem dort wieder aufgebauten Schloss sitzen zwei befreundete Familien: Udo Graf zu Eulenburg mit Frau und Sohn und die polnische Familie Powiska. Der eine ist Kosmetikfabrikant und heute der Besitzer, der andere wäre der Besitzer gewesen, wenn Deutschland seine Nachbarn und die Welt nicht mit Krieg überzogen hätte. Der Pole brachte das Geld, der Deutsche seine Erinnerungen und die Geschichte des Schlosses ein, um ein kulturelles Denkmal zu retten.

      Im Herzen Masurens, in Nikolaiken, ein evangelischer Gottesdienst: die gemeinsame Taufe eines deutschen und eines polnischen Kindes. Junge Polinnen und Polen lernen Deutsch in einem Gymnasium, das den Namen Marion Gräfin Dönhoffs trägt. Auch sie kam aus einer der ostpreußischen Dynastien und wurde zum Symbol der Versöhnung zwischen den Feinden von gestern.

      Nicht alle Geschichten am Wege sind heiter, doch Polen steht vor dem Beitritt in die EU. Die kleinen Städte Masurens sind oft noch ein Mischmasch aus sozialistischem Grau und den grellen Farben westlicher Werbung.

      Doch vor allem zogen Wolf von Lojewski und sein Kamerateam nach Masuren, um Bilder von einer einzigartigen Landschaft mitzubringen: von Pferden und Störchen, von Fischern und Bauern auf einsamen Höfen, von glitzernden Seen und fast noch unberührten Wäldern. Es sieht so aus, als wenn der Himmel über Masuren gewaltiger, weiter und leuchtender wäre als irgendwo sonst auf der Welt.

      Wird geladen...
      Nacht von Sonntag auf Montag, 16.01.12
      03:30 - 04:15 Uhr (45 Min.)
      45 Min.
      Stereo

programm.ARD.de © rbb | ARD Play-Out-Center || 28.03.2024