• 09.01.2012
      03:30 Uhr
      Top Secret (3/3) Die globale Herausforderung - Thema: "In geheimer Mission - Spione und Agenten" | phoenix
       

      Am 25. Dezember 1991 ist der Kalte Krieg zu Ende - den Feind gibt es nicht mehr. Michael Gorbatschow erklärt seinen Rücktritt als Präsident der Sowjetunion, damit hat sich der kommunistische Ostblock endgültig aufgelöst.

      Nacht von Sonntag auf Montag, 09.01.12
      03:30 - 04:15 Uhr (45 Min.)
      45 Min.
      Stereo

      Am 25. Dezember 1991 ist der Kalte Krieg zu Ende - den Feind gibt es nicht mehr. Michael Gorbatschow erklärt seinen Rücktritt als Präsident der Sowjetunion, damit hat sich der kommunistische Ostblock endgültig aufgelöst.

       

      Die USA sind die einzig verbleibende Supermacht und mancher denkt darüber nach, ob Geheimdienste überhaupt noch gebraucht werden. Für die USA ist das keine Frage, sie wollen ihre dominante Stellung als Supermacht verteidigen und ausbauen - und brauchen dazu diese Dienste. Im Osten jedoch werden tausende hoch qualifizierter Geheimdienstmitarbeiter arbeitslos und stehen nun für andere Aufgaben bereit.

      Die wirtschaftliche Globalisierung führt zum härtesten Wettbewerb "Jeder gegen Jeden". Auch Schwellenländer wollen sich ihren Platz erobern, z. B. China. Wirtschafts- und Industriespionage kommen verstärkt zum Einsatz, um technologische Rückstände in kurzer Zeit aufzuholen. Auf Patentschutz wird dabei wenig Rücksicht genommen. Kopiert wird alles, von High-Tech wie dem Transrapid bis zu Textilien, die als Billigimitate in alle Welt exportiert werden.

      Andere Länder, wie z.B. der Iran, wollen Atommacht werden und scheuen nicht den Konflikt mit der Weltgemeinschaft. Agenten werden eingesetzt, um sich Informationen zu beschaffen oder den Widersacher mit Fehlinformationen in die Irre zu führen. Dabei scheint es verhängnisvolle Pannen zu geben - wenn z.B. die CIA dem Iran ungewollt die Bauanleitung für Atombombenzünder liefert.

      Aber auch befreundete Länder spähen einander aus. 2002 werden in den Konferenzsälen der EU professionell eingebaute Wanzen entdeckt. Die weltumspannende Abhöranlage Echelon existiert ohnehin ganz offiziell: Im Kalten Krieg geplant und gebaut wird sie heute genutzt, um den Telefon-, Fax- und E-Mail-Verkehr auf terroristische Aktivitäten hin zu überprüfen. Dass dabei den fünf Betreiberländern USA, Kanada, Großbritannien, Australien und Neuseeland auch die eine oder andere Wirtschaftsinformation ins Netz geht, ist offensichtlich.

      Seit dem 14. September 2001 haben die US-Geheimdienste wieder einen Feind. Drei Tage nach den Attentaten von New York und Washington verkündet Präsident Bush den Krieg gegen das islamistische Terrornetz der Al-Qaida. Der asymmetrische Kampf der staatlichen Geheimdienste gegen nicht-staatliche Terrororganisationen stellt die Dienste vor neue Aufgaben. Die technische Überwachung, wie sie von den amerikanischen Geheimdiensten in besonderer Weise entwickelt wurde, funktioniert nur bedingt.

      Selbstmordattentäter sind kaum aufzuhalten und die Infiltration ihrer sektenartig organisierten Terrorgruppen ist fast unmöglich. Die Unkenntnis von den Strukturen und Absichten der Gegner hat fatale Folgen. So hatten die USA keine Agenten im Irak. Die USA wussten nicht, ob es Verbindungen zur Al-Qaida gibt oder Massenvernichtungswaffen existieren. Trotz der mangelhaften Informationslage haben sich die USA und die "Koalition der Willigen" auf den Krieg gegen den Irak eingelassen. So mahnen Wissenschaftler und Geheimdienste, sich weniger auf Überwachungstechnik zu verlassen, sondern sich bei der geheimdienstlichen Arbeit wieder stärker auf menschliche Quellen zu stützen.

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