Zu Gast:
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Trinken verboten, Rauchen verboten, Glühbirnen abgeschafft! Mit immer neuen Regelungen und Verordnungen wird Freizügigkeit in unserem alltäglichen Leben normiert und eingeschränkt. Setzen wir im Namen von Umweltschutz und Volksgesundheit unsere Freiheit aufs Spiel?
Handelt es sich bei diesen Verboten, wie die "ZEIT" schreibt, um "eine pädagogische Gesetzgebung, die Volkserziehung und volkswirtschaftlichen Nutzen nur vorschützt, der es aber in Wahrheit darum geht, die Wünsche eines Bevölkerungsteils zu befriedigen, die darin bestehen, einen anderen Bevölkerungsteil gängeln zu wollen"? Tritt der Staat nur als Agent einer Gesellschaft auf, die ihrerseits von zutiefst liberalen Antrieben, von Ressentiments und Tugendidealen beherrscht wird?
Fleischverzehr, PS-starke Autos, Pornographie - die Liste der gesellschaftlich geächteten Laster ist lang und wird täglich länger. Der moderne Zeitgenosse ernährt sich möglichst vegetarisch, trinkt höchstens ab und zu mal ein Glas Biowein oder eine Tasse fair gehandelten Kaffee, joggt, um sich fit zu halten für seinen Job, zu dem er helmgeschützt auf seinem Fahrrad fährt und lebt in jeder Hinsicht enthaltsam.
"Wir mäßigen uns maßlos", warnt der Wiener Philosoph Robert Pfaller in seinem neuen Buch "Wofür es sich zu leben lohnt" und prognostiziert, dass der Wunsch nach einem intensiven Leben von dem Begehren abgelöst sei, möglichst unversehrt zu sterben.
programm.ARD.de © rbb | ARD Play-Out-Center || 28.03.2023