• 24.02.2011
      02:30 Uhr
      Wüsten im Vormarsch (2/2) Europas Süden trocknet aus - THEMA: Wüstengeschichten | phoenix
       

      Europas Süden trocknet fast unbemerkt aus. Die Veränderungen bedrohen die Lebensgrundlage der Menschen. Am schnellsten schreiten die Schäden in Spanien voran.

      Nacht von Mittwoch auf Donnerstag, 24.02.11
      02:30 - 03:15 Uhr (45 Min.)
      45 Min.
      Stereo

      Europas Süden trocknet fast unbemerkt aus. Die Veränderungen bedrohen die Lebensgrundlage der Menschen. Am schnellsten schreiten die Schäden in Spanien voran.

       

      Stab und Besetzung

      Redaktionelle Zustaendigkeit Ingo Herbst

      Die Gründe dafür liegen genau dort, womit in Spanien das meiste Geld verdient wird: im Gemüseanbau und im Tourismus. Beide Wirtschaftszweige verbrauchen mehr Wasser als Spanien zur Verfügung steht. Die größten Wüsten Europas aber befinden sich in Island - seit die Wikinger das Holz der Wälder für ihre Boote schlugen und Schafe auf die Insel brachten.

      Das Wasser für Spaniens Wirtschaft wird aus dem Herzen des Landes für die Küstengebiete abgezapft. Die Folge ist extreme Trockenheit im Landesinneren. Das wiederum hat zur Konsequenz, dass viele Landwirte und Obstbauern ihr Land verlassen und sich ebenfalls an der Küste ansiedeln. Aber ohne stete Bewirtschaftung zerfällt das Agrarland und erodiert. Zurück bleibt nackter Fels. Akut sind zwei Drittel Spaniens von der so genannten Desertifikation, der Verwüstung, bedroht. Geht die Entwicklung so weiter, kann sich die Iberische Halbinsel vielleicht schon in zehn Jahren nicht mehr selbst ernähren.

      Aber die größten Wüsten Europas liegen in Island, ausgerechnet dort, wo es ausreichend Wasser gibt. Auch hier haben die Menschen die Verwüstung verursacht. Die Wikinger holzten einst die Wälder ab und brachten Schafe auf die Insel, die bis heute jeden nachwachsenden Grashalm fressen. Island leidet unter großflächiger Erosion, die verursacht hat, dass eine Meter dicke, fruchtbare Erdschicht verloren ging. Die isländische Regierung kämpft seit 100 Jahren gegen eine weitere Verwüstung und versucht erfolgreich, das Land wieder fruchtbar zu machen.

      Wissenschaftler machten die Entdeckung, dass die Versteppung des Landes nicht - wie aus anderen Wüstengebieten bekannt - am Klima oder am Wassermangel liegt, sondern an der Bodenerosion. Allerdings kann unfruchtbarer Boden mit Dünger und Wasser auch wieder belebt werden. Die Dokumentation erklärt in eindrucksvollen Bildern die Zusammenhänge von Wasser, Boden und Nährstoffen und entläßt den Menschen nicht aus seiner Verantwortung.

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      Nacht von Mittwoch auf Donnerstag, 24.02.11
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