• 14.11.2010
      17:00 Uhr
      Vor 30 Jahren. Emil Zatopek Oder Dana sagt: Bier macht dumm | phoenix
       

      Emil Zatopek - das ist heute ein 58jähriger Mann, dessen Liebe zu Geselligkeit und einem Glas Pilsner ihn einen beträchtlichen Teil seiner Freizeit in den Kneipen Prags verbringen lässt.

      Sonntag, 14.11.10
      17:00 - 18:00 Uhr (60 Min.)
      60 Min.
      Stereo

      Emil Zatopek - das ist heute ein 58jähriger Mann, dessen Liebe zu Geselligkeit und einem Glas Pilsner ihn einen beträchtlichen Teil seiner Freizeit in den Kneipen Prags verbringen lässt.

       

      Stab und Besetzung

      Redaktionelle Zustaendigkeit Hans-Dieter Grabe

      Hier kann er sicher sein, immer auf Menschen zu treffen, die ihn noch kennen, die ein Ohr haben für seine Erzählungen aus seiner großen Vergangenheit. Immer wieder aber plagt ihn das schlechte Gewissen, wenn er an seine Frau denkt, die zu Hause auf ihn wartet. "Dana ist dagegen", stöhnt er dann zerknirscht, "Dana sagt: Bier macht dumm".

      Emil Zatopek - das ist aber auch "der größte Langstreckenläufer aller Zeiten" wie Reporter ihn priesen, als er 1952 bei den Olympischen Spielen in Helsinki in nur einer Woche drei Goldmedaillen gewann: über 5000 Meter, 10 000 Meter und im Marathonlauf. Heute gibt es schnellere Läufer. Seine Freundlichkeit, seine Fröhlichkeit, seine Bescheidenheit und sein Sportsgeist aber blieben unübertroffen. Daran wird es liegen, dass sich noch immer so viele seiner erinnern. Dabei ist es bereits 22 Jahre her, als Zapotek - 36-Jährig - 1958 vom Wettkampfsport Abschied nahm. In den folgenden Jahren arbeitete Zapotek - zuletzt als Oberst - in der Sportabteilung des Verteidigungsministeriums. 1968 protestierte er mit dem ganzen Gewicht seiner Popularität gegen die Besetzung seines Landes durch Truppen des Warschauer Paktes. Die neue Führung verstieß ihn daraufhin aus der Kommunistischen Partei und dem aktiven Militärdienst. Sie strich seinen Namen aus dem öffentlichen Leben der CSSR. Vier Jahre arbeitete Zapotek außerhalb von Prag als Bohrarbeiter. Dann gab man ihm 1974 eine Büroarbeit im Prager Sportinformationszentrum. Eine Art Rehabilitierung. Doch das Misstrauen der neuen Führung Zapotek gegenüber ist geblieben. Es wird besonders deutlich, wenn Zapotek wie im vorliegenden Dokumentarfilm, dem ersten über ihn seit 1954, vor einer Kamera erzählen soll. Denn seine Sprache ist nicht die Sprache der politischen Funktionäre, genauso wenig, wie sie die Sprache der Gegner des heutigen tschechoslowakischen Regimes ist.

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      Sonntag, 14.11.10
      17:00 - 18:00 Uhr (60 Min.)
      60 Min.
      Stereo

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